Titelthema ‹ 53 Festival Wilde Möhre Seit gut zehn Jahren wird eine grünes Fleckchen Erde zwischen Drebkau und Calau immer im Sommer zur Oase für Musik, Kunst, Entspannung und Nachhaltigkeit. Ende August laden die Organisatoren zum „Wilde Möhre“-Festival. In diesem Jahr steht hinter ihnen erstmals eine Genossenschaft: Die „mit Freude eG“ fungiert als Holding über dem Festival, das selbst eine GmbH geblieben ist. Mit der Genossenschaft wollen die Macher die Festival-Fans noch enger an die Idee und Mission der Wilden Möhre binden. Ab 100 Euro Anteil ist man dabei und kann in der Generalversammlung über die Gestaltung des Festivals mitbestimmen. Mehr als 700 Anteile wurden bereits vergeben. Es geht den Initiatoren aber auch darum, über das Genossenschaftsmodell Kulturräume vor Privatinvestoren zu schützen und langfristig zu erhalten – indem die Kulturschaffenden selbst Eigentum erwerben. Die Mitglieder sichern so nicht nur langfristig Veranstaltungen wie die Wilde Möhre, sie profitieren auch von Vorteilen wie vergünstigten Festivaltickets und exklusiven Genossenschaftsveranstaltungen. Für den Aufsichtsrat und den Beirat konnten namhafte Fachleute – auch aus der Lausitz – gewonnen werden. Die Wilde Möhre als eine Art Vorzeigeprojekt und soll nicht das einzige bleiben. Die Idee ist, dass die Freude eG alsbald weitere Projekte und Orte unter sich bündelt. www.freude-eg.de © Wilde Möhre GmbH raum und bieten ein sicheres Wohnverhältnis. Im Interesse ihrer Mitglieder investieren sie in den Wohnungsbestand und in Neubauten. Damit tragen sie zur Nachhaltigkeit von Städten und Gemeinden bei und stützen die Bauwirtschaft. Allein im Jahr 2023 wurden 2,3 Milliarden Euro in Neubauprojekte investiert. Zusätzlich schaffen sie ein lebenswertes Wohnumfeld, achten auf gute Nachbarschaft, die Raum für Begegnungen und ein solidarisches Miteinander schafft. Zahlen Dtl. 2024: 1.800 Unternehmen, 24.300 Beschäftigte, 6 Mrd. € Investitionen, 2,9 Mio. Mitglieder Gewerbe: Gewerbliche Genossenschaften sind das Rückgrat der mittelständischen Wirtschaft. Hier schließen sich vor allem Betriebe aus dem Handel und dem Handwerk zusammen, um beispielsweise beim Wareneinkauf Größenvorteile zu erreichen. Sie unterstützen ihre Mitgliedsbetriebe in betriebswirtschaftlichen Bereichen. Damit sichern sie die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit mittelständischer Unternehmen gegenüber großen Konkurrenten. Bekannte Beispiele im Einzelhandel sind Edeka, Rewe und Intersport. Außerdem gibt es Zusammenschlüsse für einzelne Branchen, wie die Bäko für Bäckereien und Konditoreien oder die Noweda für Apotheken. Zahlen Dtl. 2024: 1.372 Unternehmen, 750.000 Beschäftigte, 193 Mrd. € Umsatz, 400.000 Mitglieder Konsum: Konsumgenossenschaften legen großen Wert auf sozial verantwortliches Handeln und auf Verbraucherschutz. Sie achten beispielsweise auf kurze Lieferketten und Transparenz bei der Herkunft der Produkte. Damit fördern Sie den nachhaltigen Konsum ihrer Mitglieder. Gerade im ländlichen Raum schließen sie oft Versorgungslücken – ganz gleich ob als Supermarkt oder Kulturgenossenschaft. Zahlen Dtl. 2024: 510 Unternehmen, 5.000 Beschäftigte, 1 Mrd. € Umsatz, 300.000 Mitglieder Außerdem gibt es in Deutschland gut 200 Schülergenossenschaften. Sie bauen Möbel, betreiben Schulkioske, Imkereien, Cafés, bieten PC-Dienstleistungen an oder erstellen Schülerzeitungen. Sie ermöglichen den beteiligten Kindern und Jugendlichen Einblicke in ein solidarisch und demokratisch organisiertes Unternehmensmodell und vermitteln wirtschaftliche Grundlagen.
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