Seite 52 - lausebande-07-2013

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Ratgeber :: Seite 52
Doch nun wieder zur Musik. Vor
einiger Zeit hatte ich nach einem
bestimmten Lied im Internet re-
cherchiert und stieß dabei auf eine
interessante
Kindergartenseite.
In der Liederecke fand ich viele
lustige Texte zu bekannten Kin-
derliedern. Kennen sie noch das
Lied: „Ein Vogel wollte Hochzeit
machen“? Dazu fand ich einen
schönen Text, der zum Sommer
herrlich passt: „Auf unserer Wiese
ist was los, da kriechen Tier klein
und groß“. Da die Melodie herrlich
geeignet ist, sich dazu zu bewegen
bzw. mit verschiedensten Dingen
zu begleiten, war ich davon be-
geistert. Vor allem weil mir nach
den dort geschriebenen Strophen
noch viele eigene einfielen. Schau-
en sie sich um, überall finden sich
Textideen. Seit dem habe ich mir
selbst viele eigene Lieder ausge-
dacht bzw. hole mir die eine oder
andere Anregung in Büchern oder
im Netz.
Wenn sie sich zu den selbst aus-
gedachten Liedern auch noch eine
eigene Begleitung erfinden, dann
ist der Spaß perfekt. Das Improvi-
sieren mit einfachen Rhythmus-
instrumenten oder Dingen, die
Geräusche machen, können sie
überall ausprobieren. Draußen
im Freien, am Strand, Im Zimmer
oder wenn sie lange unterwegs
sind, als kleine Pausengestaltung.
Was heißt eigentlich improvisie-
ren? Unter improvisieren versteht
man das spontane freie Spiel
Wenn wir die Kinder, be-
sonders die jüngeren, beim
Spiel beobachten, können wir se-
hen, mit wie viel Phantasie die Kin-
der sich beschäftigen. Vor kurzem
hatte ich ein kleines Mädchen zu
Besuch. Sie malte auf einem Blatt
Papier viele Kreise und Linien. Auf
meine Frage was sie gemalt habe,
gab sie mir zur Antwort – eine
Sonne und Blumen. Dabei zeigte
sie auf die Kreise und Linien. Nun
bleibt es unserer Phantasie über-
lassen, die Sonne und die Blumen,
welche sie beschrieb, zu sehen.
Beobachten sie mal ihre Kinder im
Alltag beim Spielen, da wird der
Stock zum Säbel, die Kienapfel
Dekoration für den Sandkuchen
oder die Sandburg. Für meinen
kleinen Sohn ist zurzeit alles, was
ein Geräusch machen kann, inter-
essant. So dienen der Topf und der
Holzlöffel als Trommel, manchmal
leider auch der Couchtisch, die
Topfdeckel als Becken. Auch die
Plastikdosen lassen sich gut zum
Geräuschemachen verwenden. Ih-
nen fallen sicherlich noch viele an-
dere Beispiele dazu ein. Doch, was
hat das nun mit unserem Thema zu
tun? Ganz einfach. Phantasie be-
nötigen wir unser gesamtes Leben.
Wir benötigen sie zur Einrichtung
unserer Wohnung, der Gestaltung
unseres Gartens, zur Planung un-
seres Urlaubes und vor allem auch
für die Lösung unerwarteter Pro-
bleme oder Situationen. Noch nie
darüber nachgedacht?
Kinder brauchen Musik Teil 4
Auf den Flügeln der Phantasie
Kerstin Koal-Thummerer, Diplom-Sozialpädagogin,
Musik- und Gestalttherapeutin, Kreative Kindertherapeutin, Musikpädagogin
bzw. Darstellen oder Gestalten,
ohne Vorbereitung. Aus eigener
Erfahrung kann ich ihnen sagen,
dass anfangs das Improvisieren
für uns Erwachsene ein bisschen
Überwindung kostet. Viel zu viel
sind wir darauf trainiert, alles
richtig und gut zu machen. Beim
Improvisieren geht es einzig und
allein darum, spontan zu spielen
bzw. sich zu bewegen, so wie es
gerade zu der eigenen Stimmung
und Situation passt. Trauen sie es
sich ruhig einmal. Sie werden se-
hen, die kleinen belohnen sie mit
einem fröhlichen Lachen.
Ich hatte ja schon ein bisschen das
Thema Bewegung angesprochen.
Auch hier gilt, sich frei nach den
eigenen Möglichkeiten und Gege-
benheiten zu bewegen. Schalten
Sie einmal die grübelnden Gedan-
ken ab und begeben Sie sich in ei-
nen Raum ohne richtig und falsch
bzw. schön und schlecht. Bewe-
gen Sie sich nach Lust und Laune,
lauschen Sie in sich hinein, gehen
Sie in ein Wechselspiel mit Ihren
Kleinen. Sie werden schnell mer-
ken, wie viel Spaß Sie dabei haben
werden. Nehmen Sie auch mal die
eine oder andere Bewegung Ihres
Kindes auf, animieren Sie es, Ih-
nen Bewegungen nachzumachen.
Sie können auch Tücher, Schlei-
fenbänder, [...]
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