lausebande-sommer-2020
lich, denn er vergeht nach wenigen Minuten wie- der. Wer sein Eis aber langsam genießt, braucht sich um diese Kopfschmerzen nicht zu sorgen. Gibt es das „gesunde Eis“? Bei so viel Auswahl fällt die Entscheidung oft schwer. Erfrischendes Fruchteis oder doch lieber das cremige Schokoladeneis? Ist die mineralstoff- und vitaminreiche Kugel Zitroneneis gesünder? Steigert Milcheis die Kalziumzufuhr? Auszuschlie- ßen sind diese Überlegungen nicht, doch die Fruchtanteile im Speiseeis sind zu gering, als dass sie gesundheitlich wirken könnten. Das Milcheis leistet zwar einen Teil zur Kalziumzufuhr, kann aber nicht ernsthaft den Bedarf decken. Eine Kalorienbombe ist Eis allemal. Doch es ist wissenschaftlich bewiesen, dass für Eis in Maßen durchaus gesündigt werden darf. Eine Kugel pro Tag kann man sich ohne Sorgen geben. Proble- matisch wird der Eisgenuss erst mit regelmäßigen Sahne-, Schokosauce- und Streuselhäubchen. Au- ßerdem ist bei Softeis Vorsicht geboten. Dessen hö- here Temperatur sowie die schwer zu reinigenden Softeis-Maschinen begünstigen bei schlechter Hy- giene das Salmonellen-Wachstum. Daraus können ernsthafte Magen-Darm-Erkrankungen resultieren und starke Bauchschmerzen sind die Folge. Kann Eis schlecht werden? Wenn Eis ausreichend gekühlt und verschlossen bleibt, ist es in der Kühltruhe ewig haltbar. Nur an- getautes Eis ist ein idealer Nährboden für Bakteri- en. Eis wird zwar nicht schlecht und auch das bei gekauftem Eis aufgedruckte Haltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. Aber es ist ein Garantiedatum, das anzeigt, bis wann der höchstmögliche Genuss des Eis’ gewährleistet ist. Denn im Laufe der Zeit verdunstet das Wasser, das Eis schrumpft und wird zäh wie Kaugummi. Der Name des exzentrischen Fürsten Hermann von Pückler-Muskau ist den meisten Deutschen durch das Pückler-Eis bekannt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Soft- oder Kugeleis wird klassi- sches Pücklereis heute kaum noch angeboten. In manchem Supermarkt gibt es Pücklereis aus In- dustrieproduktion, das allerdings nur wenig mit der Kreation am einstigen Fürstenhof zu tun hat. Erfunden wurde es vom Königlich-Preußischen Hofkoch Louis Ferdinand Jungius, der für zwei bis drei Jahre als Koch bei Pückler engagiert war und ihm seine Kreation eines dreischichtigen Sahne- eis widmete. Hauptbestandteile sind geschlagene Sahne, Zucker und frische Früchte oder im Winter Konfitüre, die in drei Schichten angeordnet wer- den. Eine echte Kalorienbombe! Wegen des hohen Fettgehalts der Sahne gefriert die Masse nur halb, weshalb es auch als halbegefrorenes Eis bezeich- net wird. Später entwickelte sich daraus eine Zube- reitung aus Schokoladen-, Erdbeer- oder Himbeer- eis, heute wird meist Schokoladen-, Erdbeer- und Vanilleeis verwendet. In seiner ursprünglichen Form kann man das Eis heute nur noch an sehr wenigen Orten genießen – so z.B. bei den Verkostungen im Kulturhotel Fürst Pückler in Bad Muskau. Jeden Sonnabendnachmit- tag um 16 Uhr können Gäste hier an einer Verkos- tung der bekannten Leckerei teilnehmen. Der Preis beträgt 10,50 Euro pro Person, für das kulinarische Happening muss man sich zuvor allerdings anmel- den, am besten auf der Homepage unter: Fürst-Pückler-Eis – der Kultgenuss aus der Lausitz kulturhotel-fuerst-pueckler-park.de/ fuerst-pueckler-eis Spezial :: Seite 94
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