Seite 27 - lausebande-0708-2011

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Interview :: Seite 27
schon bei meiner Familienarbeit mit vor Ort und
später dann bei der Ausstrahlung bei den entspre-
chenden Familien. Sie sorgen für die Familien und
leisten Unterstützung, wo es nötig ist. Sie sind au-
ßerdem Ansprechpartner in allen pädagogischen
Belangen und haben auch die Aufgabe, die Fami-
lien für eine langfristige Unterstützung bei den öf-
fentlichen Stellen anzubinden. Das ist – neben der
sichtbaren Arbeit – auch ein ganz wichtiger Teil für
die Familien und wenn ich das nicht so machen
könnte, dann würde die gesamte Arbeit und das
Format für mich in Frage stehen.
Bringt Ihre Anwesenheit und Arbeit mit den Fa-
milien in deren Leben wirklich nachhaltig Ver-
besserungen, wie behalten Sie deren Schicksal im
Fokus?
Die Nachhaltigkeit hat nur Bestand, wenn die
Familien sich weiter langfristig unterstützen lassen
oder sie selbst sehr intensiv an den erarbeiteten
Aspekten festhalten können. Viele denken, dass
es mit dem Hausbesuch getan ist. Dabei besteht in
dem intensiven Setting eine gute Chance, auch viel
anzustoßen. Nach meinem Besuch geht es aller-
dings oft erst richtig los und die Familien brauchen
Kraft, die Erkenntnisse, die sie gewonnen haben,
langfristig in Veränderung umzusetzen. Auch da-
für sollten Familien das Angebot der psychologi-
schen Nachsorge nutzen, die vor allem eine Anbin-
dung an öffentliche Stellen beinhaltet.
Haben Sie eine Vermutung, warum so viele Eltern
heutzutage mit der Erziehung überfordert sind?
Es ist keine Frage von „heutzutage“ – zu jeder
Zeit kommen Eltern mit Kindern an ihre Grenzen.
Die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Früher
gab es „einfache Hierarchien“, die gesellschaftlich
anerkannt waren und auch mit allen Mitteln
Seit fast sieben Jahren ist Katharina Saal-
frank die „Super Nanny“ der Nation. El-
tern wenden sich hilfesuchend an die ge-
lernte Diplom-Pädagogin und Musiktherapeutin,
wenn sie in der Erziehung ihrer Kinder überfordert
sind. Ganz Deutschland sieht ihrer Arbeit regelmä-
ßig auf RTL zu. Doch was bewegt Katia Saalfrank
wirklich und was steckt hinter ihrer Arbeit? Zu die-
sen Fragen und noch einigen mehr stand die „Su-
per Nanny“ der lausebande Rede und Antwort:
Sie möchten den Familien und Kindern helfen, die
Probleme haben. Sind Sie der Meinung, mit der
RTL-Serie „Die Super Nanny“ den richtigen Weg
dafür gefunden zu haben?
Dieser Weg ist einer – und die Menschen ent-
scheiden sich immer wieder für diesen! Bei RTL
in der Sendung sind bestimmte Teile der pädago-
gischen Arbeit bzw. Beratung auch öffentlich zu
sehen. Viele Familien haben schon Kontakt zum
Jugendamt gehabt und dort ihrer Meinung nach
nicht die Hilfe bekommen, die sie sich wünschen
oder sie trauen sich erst gar nicht zum Amt zu ge-
hen! Dann entscheiden die Familien sich für RTL
und gehen den Schritt in die Öffentlichkeit. Ob das
der „richtige“ Weg für die jeweiligen Familien ist,
müssen diese selbst für sich entscheiden.
Nach welchen Kriterien suchen Sie sich die Famili-
en aus, die Sie besuchen?
Ich suche die Familien nicht aus – das wird
von der Produktionsfrma und RTL übernommen.
Was passiert mit den Familien, nachdem Sie mit
Ihrer Arbeit bei ihnen fertig sind? Werden Sie wei-
ter betreut und wenn ja, wie?
Es ist interessant, dass diese Frage immer wie-
der gestellt wird. Ich habe sie schon so oft beant-
wortet und trotzdem scheint es in der Öffentlich-
keit niemand wahrzunehmen. Es gibt seit vielen
Jahren unter meiner Verantwortung eine intensi-
ve Nachsorge und psychologische Betreuung der
Familien. Psychologen, die ich beauftrage, sind
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Interview mit „Super Nanny“ Katharina Saalfrank
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Es ist keine Frage von „heutzutage“
– zu jeder Zeit kommen Eltern mit Kindern
an ihre Grenzen.