Seite 31 - lausebande_070812

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Titelthema :: Seite 31
Selbstständiger Orthopädieschuhmacher seit über zwanzig Jahren.
Er gründete sein Unternehmen zusammen mit seinem Vater.
„BARFUSS LAUFEN IST IMMER GUT“
Interview mit dem orthopädischen Schuhmacher Carsten Tschentke
Hallo Herr Tschentke,
wie kann man sich den
Beruf des orthopädi-
schen Schuhmachers vorstellen?
Ein Lehrling sagte einmal im Vor-
stellungsgespräch zu mir, dass er
sich unter dem Beruf „ein biss-
chen mit Leder basteln“ vorstelle.
Dabei ist es genau das Gegenteil.
Es handelt sich um eine schwere
Arbeit, auch körperlich. Man be-
nötigt eine tiefgründige Ausbil-
dung vor allem im medizinischen
Bereich. Das heißt Anatomie, Pa-
thologie und so weiter. Außerdem
Kenntnisse der gesamten Fach-
technik, Arbeitsmaterialien und
Verfahren. Mit den Bauteilen küm-
mere ich mich im Prinzip nur um
die Füße, aber wenn man ortho-
pädischer Schuhmacher ist, muss
man den gesamten Körper und
den Menschen betrachten.
Worauf muss man beim Schuh-
kauf für ein Kind achten?
Man
sollte darauf achten, dass die
Schuhe nicht zu eng oder zu kurz
sind. In den kleinen Füßen sind
die Knochen noch weich und
wachsen, die Gelenke und Bänder
sind noch nicht standfest. Wenn
die Füße dann gequetscht werden,
ist das eigentlich die Katastrophe
schlechthin.
Wie sieht der ideale Kinderschuh
aus?
Das hängt von der Nutzung
ab. Gehe ich mit meinem Kind
wandern, sollten die Schuhe fest
sein. Im Alltag kommt es auf das
Alter des Kindes an. Generell
kann man sagen: Die Zehen soll-
ten frei und der Schuh beweglich
sein. Außerdem sollten die Schu-
he nicht zu schwer sein.
Welche Schuhe sollte man ei-
nem Kind zum Laufen lernen an-
ziehen?
Gar keine, am besten nur
Socken. In dem Alter bilden sich
die Muskeln. Diese Muskelbildung
sollte man so wenig wie möglich
behindern. Kleinkinder stehen
auch gerne ein bisschen nach in-
nen geknickt. Wenn das nicht sehr
auffällig ist, ist es kein Grund zum
Eingreifen. Das wird mit der Mus-
kelbildung und Entwicklung kor-
rigiert. Später laufen Kinder auch
gerne „über den Onkel“, das ist
eine Kopfsache. Da sollte man
sein Kind immer wieder darauf
hinweisen, die Füße nach außen
zu drehen.
Welche Fußfehlstellungen sind
bei Kindern häufig?
Abgesehen
von schweren angeborenen Feh-
lern oder den eben erwähnten nor-
malen Fehlstellungen handelt es
sich fast ausschließlich um Platt-
füße. Bei Kindern hilft es, den Fuß
zu trainieren, speziell den Fußin-
nenrand zu stimulieren.
Kann barfuß laufen dagegen hel-
fen?
Barfuß laufen ist immer gut.
Dabei muss man aber aufpassen
– auf Beton ist es weit weniger
hilfreich, als auf einer Wiese. Am
Strand ist es ideal. Das ist das per-
fekte Fußtraining.
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Frenzel
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