Seite 6 - lausebande-09-2012

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Titelthema :: Seite 6
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Leider wissen Erwachsene meist zu wenig über die
alterstypischen kindlichen Verhaltensweisen und
stellen sich nicht ausreichend darauf ein. Zudem
hat das Verhalten der Erwachsenen eine Vorbild-
funktion und wird von den Kindern kopiert. Des-
halb sollten Eltern und andere Bezugspersonen be-
sonders darauf achten. Darüber hinaus gibt es noch
andere Ursachen die zu Unfällen führen können,
z.B. unsichere Spielzeuge oder eine nicht kindge-
rechte Wohnungseinrichtung.
Einfache aber wirksame Tipps
zur Unfallvermeidung
ImWohn- und Schlafzimmer:
• beim Bügeln das Kabel stolperfrei anbringen und
das Bügeleisen zum Auskühlen hochstellen
• Gitterstäbe am Kinderbett entfernen und kleinen
Ausgang schaffen sobald das Kind sich hochzieht
• kleine Kinder nicht ins Hochbett
Im Bad:
• kleine Kinder nicht alleine baden lassen
• Säuglinge und Kleinkinder auf dem Wickeltisch
nie unbeobachtet und die Hand immer am Kind
Im Kinderzimmer:
• beim Kauf von Spielzeug auf Sicherheitsprüfzei-
chen (CE-Zeichen, GS-Zeichen) und Altersangabe
achten
• Nutzung von Lauflernhilfen („Gehfrei“) möglichst
vermeiden
• Sicherheitsartikel nutzen (z.B. Treppenschutz-
gitter, Herdschutzgitter, Steckdosensicherung,
Fenstersicherung)
• Auf verschluckbare Kleinteile achten
In der Küche:
• beim Stillen keine heißen Getränke zu sich
nehmen
• Wasserkocher, Fritteuse und andere Geräte si-
cher aufstellen und elektrischen Kabel stolperfrei
und unerreichbar anbringen
• Kinderhochstuhl kippsicher aufstellen
Unfälle sind in Deutschland das Gesund-
heitsrisiko Nr. 1 für Kinder und leider die
häufigste Todesursache. Jährlich sterben
mehr Kinder im Alter zwischen 1-14 Jahren an Ver-
letzungen als an Erkrankungen. Etwa 1,7 Millionen
Kinder erleiden jährlich einen Unfall, das heißt alle
18 Sekunden verunglückt ein Kind. Circa eine Mil-
lion Kinder müssen ambulant beim Kinderarzt be-
handelt werden und rund 200.000 Kinder werden
so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behan-
delt werden müssen, ca. 3.500 Kinder müssen nach
Unfällen mit schweren Behinderungen leben und
jedes Jahr sterben etwa 250 – 300 Kinder infolge
von Unfällen. Bei Kindern bis zum 4. Lebensjahr
finden 60 Prozent aller Unfälle zu Hause statt und
leider nehmen diese Unfälle zu.
Das sind erschreckende Zahlen, aber die gute Nach-
richt ist: Unfälle sind vermeidbar. So wie Impfung
vor Infektionskrankheiten schützen, beugt Unfall-
prävention Verletzungen vor. 95% der tödlichen
Unfälle und 60% der Unfälle mit Verletzungsfolgen
sind vermeidbar.
Hauptunfallarten sind Stürze, Ersticken Ertrinken,
Verbrennungen und Vergiftungen zum Beispiel
durch Medikamente und Haushaltsprodukte. Die
Ursachen für Kinderunfälle sind sehr vielfältig.
Zum einen spielt die körperliche Entwicklung und
Motorik der Kinder eine Rolle. Sie sind viel kleiner
und haben einen anderen Körperschwerpunkt als
Erwachsene. Wenn Kinder fallen, dann fallen sie
häufig auf den Kopf. Auch die Reaktionszeit ist bei
Kindern verzögert, dadurch sind sie langsamer und
können nicht so schnell auf Gefahren reagieren.
Die Entwicklung der Sinnesfunktionen und Wahr-
nehmung ist noch nicht vollständig ausgeprägt. So
können Kinder zum Beispiel weniger gut erkennen,
ob ihnen ein Auto auf ihrer Straßenseite oder auf
der gegenüberliegenden Seite entgegenkommt.
Kinder lassen sich auch leicht ablenken und kön-
nen sich weniger gut konzentrieren als Erwachse-
ne, das spielt vor allem bei der Aufmerksamkeit im
Straßenverkehr eine große Rolle.
Weitere Tipps und Informationen unter www.kindersicherheit.de
/ Quelle: www.kindersicherheit.de
Messer, Gabel, Schere, Licht
… sind für kleine Kinder nicht.