Seite 58 - lausebande_09-2013

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Ratgeber :: Seite 58
Nicht die Milchschnitte macht‘s
Milchschnitte, Kinderriegel, Müs-
liriegel, Knoppers und Co. sind bei
den Kindern zwar sehr beliebt und
die Werbung verspricht ein ideales
Frühstückchen zwischendurch, sie
enthalten aber zu viel Fett, Zucker
und nur wenige wichtige Nährstof-
fe. Sie heben schnell und kurzzeitig
den Blutzuckerspiegel, was weni-
ger förderlich für eine gute Kon-
zentration ist und meistens führen
sie zu enormen Heißhungeratta-
cken. Obst, Gemüse, Vollkorn und
Milchprodukte gehen langsam ins
Blut, das Gehirn wird somit gleich-
mäßig und anhaltend mit Energie
versorgt. Ihr Kind bleibt länger fit
und kann sich besser konzentrie-
ren. Auch kleine Naschereien für
zwischendurch sind wenig sinnvoll
und schaden zudem den gesunden
Zähnen. Denn welches Kind putzt
sich schon wirklich die Zähne in
der Schule? Leider gibt es diese
Möglichkeit nur in wenigen Schu-
len, die allgemein mit dem Konzept
„gesunde Schule“ arbeiten. Weil
aber das beste Pausenbrot nichts
bringt, wenn es in der Brotbox
bleibt, ist es gut, Kinder beim Spei-
seplan mitreden zu lassen.
Mit Frühstück auf den Schulweg!
Jedes siebte Kind macht sich in
Deutschland morgens mit leerem
Magen auf den Schulweg. Einige
bekommen sogar Geld mit und ste-
cken dieses gerne in die beliebten
Snackautomaten.
Gute Leistungen in der
Schule sind nicht nur eine
Frage der Intelligenz. Wichtig ist
auch, dass das Gehirn optimal mit
Nährstoffen versorgt wird. Das ge-
sündeste Pausenbrot ist ein Brot
aus vollem Korn. Kinder mögen
Vollkornbrot, wenn es fein ge-
mahlen und saftig ist. Wenn ihr
Kind dies ablehnt, geben Sie ihm
Sonnenblumen- oder Roggen-
mischbrot mit. Essgewohnheiten
verändern sich im Laufe der Zeit.
Gewöhnen Sie ihr Kind an Voll-
kornprodukte, hier stecken die
meisten wertvollen Nährstoffe drin.
Das ist jederzeit möglich, Sie müs-
sen nur konsequent sein! Achten
Sie auch darauf, dass der Brotbe-
lag nicht zu üppig ist: Fettarme
Käse- und Wurstsorten sind leich-
ter verdaulich, enthalten wichti-
ges Eiweiß und weniger Kalorien.
Obst und Gemüse darf immer sein,
es enthält wichtige Vitamine, Mi-
neralstoffe und sekundäre Pflan-
zenstoffe. Am besten geschnitten,
Kinder essen doppelt so viel Obst
und Gemüse, wenn es ihnen mund-
gerecht angeboten wird. Schneiden
Sie also Möhren, Kohlrabi, Gurken
oder Paprika in Streifen. Auch Ra-
dieschen und kleine mundgerechte
Tomaten kommen gut an.
Manche Kinder mögen Joghurt
oder Quark – eine gute Wahl, denn
sie enthalten Calcium, wertvolles
Eiweiß und Vitamine. Achten Sie
beim Kauf oder bei der Zubereitung
auf Fettgehalt und Zusatzstoffe.
Gesundes Frühstück
Ernährungsratgeber zum neuen Schuljahr
Unseren Ratgeber für Ernährung betreut Katrin Löder.
Der Ratgeber Ernährung wird erstellt mit freundlicher Unter-
stützung des aid Infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Oft genannte Gründe der Eltern:
keine Zeit, Morgenmuffligkeit,
Stress zwischen Familienmitglie-
dern, oder es geht früh zu wie im
Taubenschlag. Doch jedes Kind
braucht für den Schulweg und
die ersten Schulstunden einen
angefüllten
Kohlenhydratspei-
cher. Nichts ist unangenehmer,
als mit einem knurrenden Magen
oder Bauchschmerzen in den Tag
zu starten. Es muss ja nicht viel
gegessen werden, denn die Früh-
stückspausen sind in den meisten
Schulen bereits zwischen 9.00 und
10.00 Uhr.
Sie als Eltern sollten Vorbild sein,
Ihr Kind lernt von Ihnen. Eine
gute Atmosphäre, die Sie vorle-
ben, überzeugt jedes Kind, eine
Kleinigkeit zu essen. Zudem ist das
gemeinsame Frühstück für das Fa-
milienleben von zentraler Bedeu-
tung, wie viele Untersuchungen
bestätigen.
Hinweis
Bitte denken Sie auch an das
Trinkverhalten Ihres Kindes. Auch
während der Schulzeit benötigt Ihr
Kind ausreichend Flüssigkeit, das
wird oft vergessen.
In der Oktober-Ausgabe setzen
wir die Serie „Bausteine der Nah-
rung“ mit dem Teil 18 fort.
www.aid.de