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Titelthema :: Seite 63 Grundgesetz festgeschriebenen Sondierungsverbot, müssen auch private Schulen für alle Kinder zu- gänglich sein – unabhängig vom Einkommen der Eltern. In der Praxis sind es aber eben doch meist die bildungsstarken und finanzstarken Familien, die ihre Kinder auf eine freie Schule schicken kön- nen. Die Folge, so Bildungsforscher Klieme: „Die Forschung zeigt, dass an privaten Schulen ein of- feneres Lernklima und eine positive Atmosphäre herrscht. Die ist aber mit der höheren Selektivität erkauft, indem Schüler aus schwierigen sozialen Verhältnissen dort nur schwer Zugang finden.“ Für das monatliche Schulgeld, das Eltern inves- tieren, bekommen sie ein Bildungsangebot für ihre Kinder, in dem die Schwächen des staatlichen Schulsystems kaum eine Rolle spielen. Die Stärken und Besonderheiten freier Schulen sind: • demokratische Mitbestimmung und ein res- pektvoller Umgang untereinander • häufig Verzicht auf Noten und Hausaufgaben • wenig bis kein Unterrichtsausfall • kleinere Klassen bot.“ Denn oft machen private Elterninitiativen oder kirchliche Initiativen aus der Not eine Tugend: Wo sich der Staat zurückzieht und Schulen aufgrund zurückgehender Bevölkerungszahlen schließt, schließen diese Initiativen die entstehende Lücke. Neben privaten Elterninitiativen oder Wohlfahrts- verbänden, sind der wichtigste Träger freier Schulen die Kirchen: Etwa zwei Drittel aller Privatschulen stehen in kirchlicher Trägerschaft. Da Privatschu- len im Vergleich zu staatlichen Schulen nur durch- schnittlich 50 bis 60 Prozent der finanziellen Mittel vom Staat bekommen, die einer öffentlichen Schule zur Verfügung gestellt werden, zahlen Eltern ein Schulgeld. Die Kosten dafür variieren stark. Es kann schon bei 50 Euro monatlich beginnen und in no- blen Stadtteilen von München einen vierstelligen Betrag erreichen. In der Lausitz muss man durch- schnittlich 50 bis 200 Euro pro Monat einplanen. Einige Schulen staffeln das Schulgeld nach dem Einkommen der Eltern. Das Dilemma, in dem Privatschulen durch die staatliche Unterfinanzierung stecken: Laut dem im » Wissen als Erlebnis im Elementarium Kamenz und Aquarien können Besucher z.B. Wabenkröten, Axolotl, Baumsteigerfrösche und Feuersalamander bestaunen. Auch für Kitakinder werden spannende Einblicke in das Leben der Bewohner des Lebens- raumes Teich gegeben. „Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen“ lautet dabei die Devise im Elemen- tarium Kamenz – so wird die Ausstellung durch ein umfangreiches museumspädagogisches Programm abgerundet und lädt alle zum Mitmachen ein. Wissen als Erlebnis zu vermitteln und dabei mög- lichst viele Sinne anzusprechen – das steht im Mittelpunkt der Bildungsangebote im Museum der Westlausitz. Im dortigen Elementarium ist vor allem die aktuelle Sonderausstellung „Amphibios – vom Wunder der Verwandlung“ ein tolles Beispiel, wie ganzheitliches Lernen in der Praxis umgesetzt wird. Hier wird die faszinierende und gefährdete Grup- pe der Amphibien vorgestellt und vom Wunder der Metamorphose bei Fröschen, Kröten, Molchen und Salamandern erzählt. In zahlreichen Terrarien www.museum-westlausitz.de

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