lbande_09ebook
Titelthema :: Seite 64 Was guten Unterricht ausmacht Aber was heißt eigentlich guter Unterricht? Zu- nächst sei zur Ehrenrettung der staatlichen Schulen gesagt: In der Regel schneiden sie bei Vergleichsstu- dien ähnlich gut ab wie freie Schulen. Ein bestimm- tes Maß an Frontalunterricht ist sogar durchaus effektiv. Es kommt eben darauf an, was gelernt wer- den soll. So verstehen Schüler naturwissenschaftli- che Phänomene besser durch Anschauung, also z.B. mit Hilfe von Experimenten. Die unregelmäßigen Verben einer Fremdsprache wird man den Schülern besser im Frontalunterricht beibringen. Guter Unterricht ist schwer vereinbar mit der klas- sischen 45-Minuten-Stunde. Viele Experten fordern eine Lockerung des starren Zeitkorsetts und statt- dessen einen pädagogisch sinnvollen Rhythmus aus Lern-, Arbeits- und Spielzeiten einzurichten. Zu einer guten Lernatmosphäre gehören auch ausrei- chend lange Pausen zur Erholung und für die Mahl- zeiten. Guter Unterricht sollte versuchen, auf die individuellen Stärken und Schwächen der Schüler einzugehen. Guter Unterricht steht und fällt mit dem Lehrer. Dieser sollte über ein hohes Maß an fachlicher, di- daktischer, pädagogischer, aber auch sozialer Kom- petenz verfügen. Ein guter Lehrer ist seinen Schü- lern Begleiter und Mentor, er strahlt Autorität aus, ohne als Autokrat im Klassenzimmer zu herrschen. Er fordert und fördert seine Schüler, er begeistert sie für sein Fach und den Unterricht. Er nutzt dafür verschiedene Unterrichtsmethoden und -techniken. Dabei gilt es, ein gesundes Mittelmaß zu finden: Zu • jahrgangsübergreifendes Lernen • Schüler lernen ein hohes Maß an Selbständig- keit und Selbstverantwortung • Lernen nach den individuellen Bedürfnissen, Interessen, Neigungen und Voraussetzungen des Kindes • mehr ganzheitliche Unterrichtsangebote • Schulen in freier Trägerschaft erwarten fast immer eine aktive Mitwirkung der Eltern. Teil- weise ist deren Mitarbeit sogar vertraglich fest- geschrieben. Trotz des steten Anstiegs an Privatschulen, liegt Deutschland im internationalen Vergleich im un- teren Mittelfeld. Hier besuchen neun Prozent aller Schüler eine Privatschule, der Durchschnitt in allen OECD-Ländern liegt bei 14 Prozent. Stark aufgestellt sind Länder wie Belgien, Dänemark, Spanien, Ir- land, Frankreich und Österreich. In den Niederlan- den besuchen sogar zwei von drei Schülern eine Privatschule. Aufgrund der gleichberechtigten Fi- nanzierung öffentlicher und privater Schulen muss dort kein Schulgeld erhoben werden. Auch Japan und Korea haben einen hohen Anteil von Privat- schulen. Gleichwohl kann ein gutes Schulsystem auch ohne Privatschulen funktionieren: PISA-Ge- winner wie Finnland haben mit sieben Prozent eine niedrige Quote an Privatschülern. Die gute Nach- richt lautet also: Auch eine öffentliche Schule kann guten Unterricht anbieten. Adler- und Jagdfalkenhof: Lernen in der Natur dem Hof der Falknerei ganz in Ruhe studieren und füttern. Ganz nebenbei erfahren sie viele Hinter- gründe zu den Greifvögeln. Für staunende Blicke sorgt spätestens die spektakuläre Flugshow. Bei den Natur- und Erlebniswanderungen durch die umliegende Landschaft über den Sagenweg bis zur Goldborn-Quelle in Werchow hingegen lernen sie bei Baumbestimmungen die Natur kennen und bekommen jede Menge Anekdoten und Geschichten zur Region erzählt. Alle Angebote sind einzeln oder für ganze Schulklassen buchbar. Ganzheitliches Lernen ist auch im Adler- und Jagdfalkenhof zur Calauer Schweiz eine ge- lebte Praxis. Hier können Kids beispielsweise einen Harris Hawk, einen Fleckenuhu, einen Steinadler, einen Weißkopfadler und weitere Greifvögel auf www.adlerundjagdfalkenhof.de
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2