lausebande-09-2022

Welche Probleme bewegen Cottbuser Familien nach Ihrer Meinung? Cottbus ist eine wunderbare Familienstadt. Wir sind Großstadt und haben somit ein vielfältiges Angebot an Schulen, Vereinen oder kulturellen Einrichtungen und dennoch sind bei uns die Wege nicht so weit. Eine gute Grundlage, die ständig überarbeitet und ausgebaut werden muss. Familien fühlen sich wohl, wenn sie ein gutes Betreuungsangebot für ihre Kinder haben. Wir benötigen ausreichend Schulkapazitäten, mit 30 Kindern pro Klasse lernt es sich nicht gut. Wir brauchen gute Hortangebote und Kooperationen in der frühkindlichen Betreuung müssen ausgebaut werden. Der Sanierungsstau muss dringend angegangen werden und Elterninitiativen mit eingebunden werden. Was werden Sie konkret für Familien tun, wenn Sie gewählt werden? Wie bereits gesagt, wir brauchen die besten räumlichen Ausstattungen in Kitas, Horten und Schulen, sowie endlich Fortschritte bei der Digitalisierung, bei der Essensversorgung und bei Raumfiltern. Familien werden entlastet, indem wir die Kinder- und Jugendangebote ausbauen, die vom Land geplante Abschaffung der Kitabeiträge zügig umgesetzt wird. Und wir müssen Freiräume und Treffpunkte für Jugendliche schaffen. Was sind Ihre Maßstäbe für eine familiengerechte Stadt – wo liegen wir heute und wo 2030 nach Ihren 8 Jahren Amtszeit? Es wird nicht reichen, ein paar Spielplätze zu reparieren, Schulen zu modernisieren oder Vereine zu unterstützen. Nach 8 Jahren Oberbürgermeisteramt möchte ich ein grundlegendes Verständnis in der Verwaltung und in der Cottbuser Bürgerschaft geschaffen haben, dass Familien (und das schließt auch Großeltern ein) oberste Priorität haben. Sie sind unsere Zukunft. In der Pandemie litten vor allem die Gleichstellung von Frauen und das Wohl der Kinder – wie wollen Sie entstandene Defizite ausgleichen? Das, was Familien und vor allem die Frauen in dieser Zeit geleistet haben, kann man gar nicht genug wertschätzen. Aus den damaligen Fehlern müssen wir lernen. Bei den vom Stadtsportbund organisierten Schwimmkursen habe ich gelernt, dass man manchmal nicht lange um Zuständigkeiten streiten darf, sondern einfach loslegen muss. Bei der Gleichstellung von Frauen braucht es sowohl politische Rahmenbedingungen wie gerechte Bezahlung oder umfängliche Betreuungsmöglichkeiten. Es ist aber auch an jedem selbst, als Beispiel voran zu gehen und Respekt und Wertschätzung gegenüber allenMenschen zu haben. In Kitas, Schulen und bei Cottbuser Spielplätzen liegt viel imArgen – was wollen Sie hier verbessern und in welchen Bereichen dafür Abstriche machen? Das wir gerade in diesen Bereichen deutliche Defizite haben, ist unbestritten. Aus diesem Grund setzte ich mich auch für eine Verdoppelung der Investitionen für Spielplätze ein. Das allein wird aber nicht reichen. Wir werden angewiesen sein auf Förderprogramme von Bund und Land und diese effektiv nutzen. An den wenigstens Stellen werden wir Einsparungen vornehmen können, es gilt das vorhandene Geld effektiv einzusetzen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen und Eltern- und Großelternengagement stärker einzubinden. Was werden Sie anders machen als Ihr Vorgänger – und was zuerst anpacken? Als erstes werde ich deutlich die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit der ehren- und hauptamtlichen Verwaltung und allen, die mittun wollen, verbessern. Zweitens werde ich alles unternehmen, dass wir endlich Eigentürmer der Stadtpromenade werden. Drittens Liegengebliebenes sofort aufarbeiten und notwendige Entscheidungen treffen. Es darf keinen Platz für Hass, Gewalt oder Ausgrenzung in unser Stadtgesellschaft geben. Wir wollen Zusammenarbeiten, Zusammenleben und können nur so Cottbus besser machen. Ich bin bereit dazu. TOBIAS SCHICK 41 Jahre, evangelisch Diplom-Verwaltungsbetriebswirt Geschäftsführer Stadtsportbund Cottbus www.tobiasschick.de Cottbuser OB-Wahl 2022 ‹ 47

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2