28 › Landtagswahl ren auf einer Eigenberechnung anhand der amtlich festgestellten Wahlergebnisse. Die dringendsten Probleme Im Vergleich zu den Europa- und Landtagswahlen 2019 hat sich der thematische Fokus stark verschoben – nicht zuletzt durch das Zutun der etablierten Politik, die eigene Themen immer weniger zu setzen vermag. Auch die öffentlich-rechtlichen Medien tragen mit ihrer Themensetzung einen großen Anteil daran, letztlich haben sie maßgeblich dem Phänomen rund um den Personenkult einer Sarah Wagenknecht die Bühne bereitet. Vor fünf Jahren war noch Klimaschutz das Aufregerthema, während heute Migration, Inflation und Friedenssicherung im Fokus stehen. Es sind genau die komplexen Themen, zu denen die Kommunikation samt einfachen Lösungen von AfD und BSW offensichtlich bestens verfängt. Laut der letzten Umfrage des ARD-DeutschlandTRENDs aus April 2024 zu den wichtigsten Problemen in Deutschland, um die sich die Politik kümmern müsse, sehen die Wahlberechtigten diese Prioritäten: • Zuwanderung und Flucht: 26 Prozent • Ukraine-Krieg: 21 Prozent (+12 im Vgl. zu September 2023) • Wirtschaft: 19 Prozent (-9, im September 2023 noch an erster Stelle) • soziale Ungerechtigkeit / Armut / Bürgergeld: 17 Prozent • Umweltschutz und Klimawandel: 16 Prozent • Bildung: 10 Prozent Die Erfahrung der vergangenen Wahlen zeigt, dass Landtagswahlen durch Bundesthemen, die medial sowohl in klassischen als auch sozialen Medien deutlich präsenter sind, klar dominiert werden. So lässt sich bereits ablesen, welche Themen auch bei den Landtagswahlen von Bedeutung sein dürften. Es ist Erfahrungswissen, dass bei den meisten Wählenden der Unterschied zwischen Bundes- und Landespolitik nicht mehr verstanden wird. Auch bei den Kommunal- und Europawahlen im Juni wurden Slogans plakatiert und in Wahlveranstaltungen Argumente vorgetragen, die in der Bundespolitik und nicht
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