Titelthema ‹ 53 nur an einer Universität studieren darf. Die Vorlesungen finden in Zittau und Görlitz statt, ergänzt um digitale Angebote der Universität Leipzig. Eine Besonderheit des neuen Studienangebots: Es verbindet das Lehramtsstudium für Oberschulen mit dem Erweiterungsfach des sonderpädagogischen Förderschwerpunktes Lernen. „Durch die einzigartige Kooperation der Universität Leipzig und der Hochschule Zittau/Görlitz bringen wir das grundständige Lehramtsstudium nach Ostsachsen und damit in eine der Regionen, wo der Bedarf an Lehrkräften in Oberschulen und Förderschulen besonders groß ist“, so Kultusminister Christian Piwarz. Zunächst stehen 60 Studienplätze zur Verfügung, gewählt werden kann aus den Fächern Mathematik, Deutsch, Biologie und Wirtschaft, Technik, Haushalt/Soziales. Die studienbegleitenden Praktika sollen in Schulen in der Oberlausitz absolviert werden. Interessierte Schulen können sich bei der Hochschule Zittau/Görlitz melden. Schon jetzt sei das Interesse da, so Katrin Lyko von der Hochschule. Auch von künftigen Studierenden gebe es bereits Anfragen. Bis das Studium im Herbst 2025 starten kann, müssen noch die entsprechenden Professuren geschaffen werden. Eine weitere Möglichkeit für angehende Lehrkräfte in der Oberlausitz zu studieren, gibt es bereits seit 2022 – ebenfalls an der Hochschule Zittau/Görlitz: Dort führt der Studiengang Ingenieurpädagogik in sieben Semestern zum Bachelor of Engineering. Er kombiniert Inhalte aus dem Maschinenbau mit pädagogischen und didaktischen Inhalten. Durch eine Kooperation mit der TU Dresden haben die Studierenden im Anschluss die Möglichkeit, in der Landeshauptstadt noch vier Semester Lehramt an Begrüßung die ersten Studierenden im neuen Studiengang „Lehramt Primarstufe“ im Oktober 2023. © BTU, Ralf Schuster berufsbildenden Schulen zu studieren und sich so für den staatlichen Schuldienst in Berufsschulen zu qualifizieren. Eine dritte Säule, um mehr Lehrkräfte für die Oberlausitz zu gewinnen, hat das Kultusministerium in Löbau verankert. Dort werden seit diesem Schuljahr Referendare für Oberschulen und Sonderpädagogik ausgebildet. Bereits seit 2019 wird in Löbau angehenden Grundschullehrkräften während ihres Vorbereitungsdienstes die Theorie vermittelt. Löbau ist die einzige Lehrerausbildungsstätte in Ostsachsen, die nächstgelegene befindet sich in Dresden. In Südbrandenburg hat das Wissenschaftsministerium im vergangenen Jahr ein neues Lehramtsstudium an der BTU Cottbus-Senftenberg etabliert (s. Interview). Das Interesse ist groß: Allein für das neue Wintersemester ab Oktober gab es bereits bis Ende Juli für die vorgesehenen 120 Plätze knapp 400 Bewerbungen – die meisten aus Brandenburg (60%), Sachsen (20%) und Berlin (10%), aber auch 5 Prozent aus den alten Bundesländern. „Alle geeigneten Bewerber*innen, die einen Antrag auf Immatrikulation stellen, erhalten einen Studienplatz“, verspricht Studiengangleiterin Prof. Dr. Juliane Noack Napoles. Nach dem Start mit der Kombination Mathe/Deutsch werden zum kommenden Wintersemester weitere vier Fächerkombinationen angeboten: Mathematik/Englisch, Mathematik/Sachunterricht mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt, Deutsch/Englisch, Deutsch/Sachunterricht mit gesellschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt. Für das Wintersemester 2025/26 laufen bereits die Planungen, um dann auch die Fächer Sport, Musik und Kunst studieren zu können.
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