56 › Titelthema Grafik: © Studienkreis bleiben. Teilweise bieten das die Grundschulen in Form von Lesepass oder Leseraupe an, ansonsten kann man das einfach zu Hause umsetzen. Hier sind zwei Ideen: Auf ein A4-Blatt 21 Kästchen malen. Für jedes Mal zehn Minuten Lesen darf das Kind einen Stempel auf ein Kästchen machen. Nach sieben Stempeln gibt es eine kleine Belohnung. Für die zweite Idee braucht es einen Pfeifenputzer/Chenilledraht oder ein dickes Stück Geschenkband und ein paar Perlen. Für jede erfolgreiche Leseeinheit darf das Kind eine Perle auffädeln und erhält nach sieben Perlen eine kleine Überraschung. Zusätzlich hilft es, anfangs spezielle Leselern-Bücher zu nutzen. Diese verwenden besonders große Schrift, trennen die Silben graphisch und arbeiten teilweise mit Bildern statt Worten. Manchmal hilft es auch schon, wenn Kind und Elternteil immer im Wechsel vorlesen – auch dafür gibt es spezielle Bücher – mit großer Schrift für die Kleinen und kleiner Schrift für die Großen. Nicht zuletzt hilft es ungemein, wenn Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind spannende Bücher aussuchen. Es gibt eine große Auswahl an Leselern-Büchern zu fast allen Interessensgebieten. Hier lohnt ein Besuch in der örtlichen Bibliothek. Neben der so wichtigen Kompetenz des Lesens und Verstehens hat das Lesen viele weitere positive Nebenwirkungen: es vergrößert den Wortschatz, verbessert Rechtschreibung und Grammatik, fördert die Kreativität, Phantasie und Konzentration – und bei der richtigen Lektüre das Allgemeinwissen. Es erweitert den Horizont und hilft bei Stressabbau. Um größere Kinder und Jugendliche zum Lesen zu motivieren, können Comics oder Mangas helfen. Auch hier ist die Auswahl groß. Comic-Romanreihen wie Gregs Tagebuch oder Lotta-Leben erreichen selbst Lesemuffel. Sogar das Tagebuch der Anne Frank gibt es mittlerweile in einer Version mit Sprechblasen. Übrigens: Wenn auch die Eltern ab und zu mal in einem Buch schmökern, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch das Kind früher oder später Interesse am Buchlesen zeigt. Studien zeigen, dass Kinder aus Haushalten mit vielen Büchern besser lesen können. Noch ein Tipp zum Schluss: Stellen Sie das Vorlesen nicht ein, sobald Ihr Kind selbst lesen kann. Wenn alle weiterhin Freude daran haben, spricht nichts dagegen, auch älteren Kindern noch regelmäßig vorzulesen. Begleitung während der Schulzeit Wenn das (erste) Kind in die Schule kommt, ändert sich vieles im Familienalltag. Es kommen neue Aufgaben hinzu wie das Ranzenpacken, das Erledigen von Hausaufgaben und das Lernen für Arbeiten. Hier müssen Eltern einen gesunden Mittelweg zwischen Selbständigkeit und Unterstützung finden. Die Hausaufgaben und Vorträge sollen schließlich von den Kindern erledigt werden, nicht von den Eltern. Idealerweise
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