lausebande-09-2025

62 › Titelthema Und da möchte ich schon mal wissen, wie viele Konferenzen nicht mehr stattfinden müssen, um diese Arbeitszeit auszugleichen. Das wird nicht funktionieren. Und deswegen wird es auch diese Gespräche nicht geben. Zumindest an einer Stelle stellt das Ministerium mehr Mittel bereit: Für das Vertretungsbudget stehen 18,1 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung. Reicht das aus Ihrer Sicht aus? Bisher lag das Vertretungsbudget bei etwa zwölf Millionen Euro. Das ist also gar nicht so viel mehr Geld. Der zweite Punkt ist die Vertretungsreserve. Da wird gekürzt: Bisher hat jede Schule dafür einen Stellenanteil von zwei Prozent gehabt. Das heißt, zwei Prozent der Lehrerstellen wurden zusätzlich in die Schule gegeben als Vertretungsreserve. Die werden jetzt gekürzt auf 1,5 Prozent. Die Regierung streicht also Lehrerstellen und erhöht das Vertretungsbudget. Das heißt sie nimmt qualifizierte Stellen weg und schafft einen grauen Arbeitsmarkt. Denn darüber müssen keine Lehrkräfte eingestellt werden, das ist eine Deprofessionalisierung. Wenn die Regierung tatsächlich will, dass der Unterricht qualitativ abgesichert wird, dann muss sie die Vertretungsreserve deutlich erhöhen. Aber genau das Gegenteil passiert. für einen Teil der Lehrkräfte eine punktuelle Entlastung, aber kein Äquivalent für eine Arbeitszeiterhöhung von allen. Die Landesregierung hat Ihnen ein Gesprächsangebot unterbreitet, gemeinsam über mögliche Entlastungsmaßnahmen zu diskutieren. Das lehnen Sie ab. Richtig, wir werden mit der Landesregierung über Entlastungen nicht reden, weil wir bereits im Juli 2024 mit dem Bildungsministerium eine Vereinbarung geschlossen haben. Darin steht, dass die Arbeitsbelastung abgesenkt werden muss bei den aktuell geltenden Unterrichtsverpflichtungen. Und jetzt sagt das Ministerium: Das interessiert uns alles gar nicht mehr, die Entlastung können wir jetzt nutzen, um die Pflichtstundenzahl zu erhöhen. Da sage ich Ihnen mal ganz offen, wir wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir jetzt etwas anderes beschließen. Die Regierung will im Grunde eine Vereinbarung, die sie bei Gericht vorlegen kann, damit am Ende gesagt wird: Die Entlastungen sind doch da, die Gewerkschaft hat doch zugestimmt. Das werden wir nicht tun. Wir reden im Grunde auch nicht um Entlastung von 45 Minuten. Wenn man Vor- und Nachbereitungszeiten dazu nimmt, dann müssen wir über mindestens 90 Minuten pro Woche reden. lausebande 09.2025, Ergänzung Titelthema 0 2 4 6 8 10 12 Personalschlüssel in Krippe und Kita Krippe Kita In Brandenburg kommen fünf Krippenkinder auf eine Erzieherin, zwei mehr als von der Bertelsmann-Stiftung empfohlen. Quelle: Ländermonitor Frühkindliche Bildung 2023

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