Seite 24 - lausebande-10-2011

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Titelthema :: Seite 24
An Masern lässt sich das Risiko einer Impfung
veranschaulichen: Erkrankt ein Kind an Masern,
ist etwa bei einem von 20 Kindern mit einer Lun-
genentzündung zu rechnen, bei einem von tausend
mit einer Hirnhautentzündung, die in 20-30% töd-
lich verläuft und in einem großen Prozentsatz mit
bleibenden Schäden einhergeht. Selbst in indus-
trialisierten Ländern stirbt ein von zehntausend
an Masern erkranktes Kind. Die Komplikationsrate
der Impfung ist hingegen wesentlich niedriger, die
nur möglicherweise durch die Impfung ausgelöste
Hirnhautentzündung wird bei weniger als einer
Impfung je einer Millionen Impfungen beobachtet,
Todesfälle gar nicht.
Damit ist aber auch klar, dass bei Impfstoffen
wie bei jedem anderen Arzneimittel auch Kom-
plikationen auftreten können. Sämtliche Impf-
schäden werden in einer Datenbank erfasst, die
öffentlich auf der Internetseite des PEI eingesehen
werden kann. Diese ist am schnellsten mit der
Google-Suche nach „UAW-Datenbank“ zu fnden.
Nebenwirkungen zu einzelnen Impfungen las-
sen sich im Grunde verallgemeinern, da Impfschä-
den oder schwere Impfkomplikationen nur sehr,
sehr selten auftreten, individuelle Fälle darstellen
und sich aus diesen keine allgemeine Gefährdung
bzw. Empfehlung ableiten lässt. Bei modernen
Impfstoffen werden leichte Impfreaktionen wie
Rötung und Schwellung im Bereich der Einstich-
stelle oder auch leichtes Fieber beobachtet. Für die
meisten Impfungen gilt inzwischen, dass vermeint-
liche Impfschäden kaum noch in Zusammenhang
mit einer Impfung gebracht werden können. Un-
abhängig vom schweren Schicksal Geschädigter
– heute ist klar belegt, dass Impfungen sicher und
nebenwirkungsarm sind und das Risiko für Kin-
der ohne Impfung um ein Vielfaches über dem der
Kinder mit Impfung liegt. Ironie des Schicksals:
Ausgerechnet durch die hohen Impfquoten in der
Gesamtbevölkerung werden auch die Impfkritiker
geschützt – und können sich so in ihren Argumen-
ten bestätigt fühlen.
Ein Beispiel für Verunsicherung lieferten vor
nicht allzu langer Zeit Medienberichte, wonach
Babys nach Impfungen an plötzlichem Kindstod
verstarben. Die Überprüfung aller Fälle konnte bis
auf einen Fall, in dem der Arzt fälschlicherweise
in einen bestehenden Infekt hinein impfte, keinen
wahrscheinlichen Zusammenhang zur Impfung er-
mitteln. Vielmehr ist es heute so, dass ca. 95% aller
Babys von bestimmten Impfungen erfasst werden
– und so ein zeitlicher Zusammenhang zu Todes-
fällen aus anderen Gründen alles andere als einen
Zufall darstellt.
Argumente von Impfgegnern gibt es viele: So
sollen Impfungen im ursächlichen Zusammenhang
mit gehäuften Krankheitsbildern stehen, andere
Krankheiten erst hervorrufen, wirkungslos sein
oder im Interesse der Pharmaindustrie durchge-
führt werden. Auf 20 der meist vorgetragenen Ar-
gumente fndet man gemeinsame Antworten des
RKI und PEI, einfach nach „Bedeutung von Imp-
fungen“ googeln und gleich den ersten ausgewie-
senen Link anklicken. Im Internet fnden sich viele
Angebote von Impfgegnern, die oft zu kostenpfich-
tigen Broschüren oder anderen Aufklärungsmate-
rialien führen. Zum Zusammenhang mit der Phar-
maindustrie ist zu vermerken, dass mit Impfstoffen
tatsächlich viel Umsatz gemacht wird. Sanof-Pas-
teur verkaufte im Jahr nach der Impfempfehlung
für Gebärmutterhalskrebs 1,22 Millionen Dosen des
passenden Impfstoffs im Wert von 217 Millionen
Euro. Das Industrie-Argument ist allerdings leicht
zu entkräften: Ohne Impfen gäbe es trotz moderner
Gegenüberstellung von Komplikationen bei Masern-Erkrankungen mit und ohne MMR-Impfung
Symptom/Erkrankung
Komplikationsrate ohne Impfung
Komplikationsrate mit
Exanthem
98 %
5 % und abgeschwächt
Fieber
98 %
3-15 %
Abfall der Blutplättchen
1 von 3.000
1 von 30.000 bis 1 von 50.000
Hirnhautentzündung
1 von 1.000
1 von 1 Million
Tod
1 von 10.000 bis 1 von 20.000
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