Seite 40 - lausebande-10-2012

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Ratgeber :: Seite 40
4. Regeln gelingen
, wenn Sie als
Eltern davon überzeugt sind. So-
bald sie unsicher sind, werden
Kinder Sie testen. Gefragt sind
Festigkeit in der Stimme und das
Kind ansehen!
5. Dem Grenzen setzen folgt
,
dass sich Kinder an diesen Gren-
zen reiben. Eltern sind dann
„böse“, „uncool“. Wer möchte
das schon sein? Für das Kindes-
wohl haben Sie auch mal die Rol-
le des „Bösen“ anzunehmen.
6. Regeln lassen sich in drei Ka-
tegorien einteilen
:
a) Regeln gelten als elterliche An-
weisungen. Sie sollten sehr gut
überlegt werden, da ohne Diskus-
sion zu befolgen. (Kleinkinder z.B.
Regeln zur Straße, Zähne putzen,
waschen, Schlafenszeiten. Ältere:
Schulpflicht, Ausgehzeiten, legale
und illegale Drogen … ).
b) Regeln, die gemeinsam aus-
gehandelt werden können (aber
nicht jeden Tag!). Z.B. Zeit für
Hausaufgaben, Medienkonsum,
Auswahl der Kleidung, Hilfe im
Haushalt …
c) Bereiche, in denen altersgemäß
das Kind selbst entscheidet (z. B.
spielerische Freiräume).
7. Vor klar formulierten Regeln
sollten Eltern über logische
Konsequenzen nachdenken.
Kinder müssen wissen, was sie er-
wartet, wenn sie gegen eine Regel
verstoßen. Konsequenzen sollten
sich logisch aus Regelverstößen
ergeben, möglichst zeitnah nach
Grenzverletzungen erfolgen.
Dieser zentrale Beziehungs-
bereich will altersgemäß
drei Entwicklungsbedingungen
ausbalanciert haben.
• Kinder brauchen das Gefühl:
„Ich werde gemocht von mei-
nen Eltern.“ Daraus entwickeln
sich Vertrauen und die Fähig-
keit, Bindungen zu anderen
Menschen einzugehen.
• Kinder brauchen Möglichkeiten
und Freiräume, sowie die Aner-
kennung ihrer Individualität.
• Kinder brauchen Beständigkeit,
Orientierung. Klare Grenzen ge-
ben Sicherheit und Halt.
Grenzen setzen ist ein Prozess. Pa-
tentrezepte gibt es nicht.
Grenzen setzen! Gewußt wie!?
1. Regeln sind Wegweiser
, die-
nen einem besseren Miteinander,
orientieren.
Zusammenarbeit,
Probleme lösen, Achtung vor sich
selbst und Anderen bekommen
Kinder so beigebracht.
2. Beständigkeit und Rituale
er-
leichtern das Zusammenleben.
Kinder brauchen einen Rahmen,
auf den sie sich verlassen kön-
nen. Ihnen hilft ein zeitlich klarer
Tagesablauf.
3. Kinder brauchen positive Re-
geln.
Sie brauchen von Erwachse-
nen Aufmerksamkeit, nicht nur,
wenn sie stören („streitet euch
nicht…seid nicht so laut“). Wirk-
samer sind positive Anleitungen
(z. B.: „Wir wollen mal sehen, wer
die Spielsachen schneller aufhe-
ben kann, du oder ich.“)
8. Elterliche Werte sind die Vor-
bilder für ihre Kinder.
Kinder be-
obachten sehr genau. Wie werden
Regeln gesetzt? Gibt es gegensei-
tige Achtung, Einsicht in eigene
Grenzen, Respekt vor den Gren-
zen des Mitmenschen?
9. Jegliche Gewalt setzt keine
Grenzen.
Gewalt schädigt die
Würde des Kindes und des Er-
wachsenen. Entschuldigen Sie
sich, sobald Sie können, falls Sie
mal entgleisen. Suchen Sie ge-
meinsam mit dem Kind nach ei-
ner Lösung.
10. Fehler sind erlaubt, bei
Kindern.
Liebenow, H.:
„Konsequenzen
– wie Eltern lernen, was Kin-
der brauchen“
, 1999
Juul,J.:
„Nein aus Liebe.
Klare Eltern – starke Kinder“
www.familylab.de
„Freiheit in Grenzen
– Vorschulalter“
29.11.12, 19:00 Uhr,
Stadt- und Regionalbibliothek
Cottbus,
Interaktiver, DVD-gestützter
Vortrag zum Mitmachen
Grenzen setzen - Regeln geben
Halt und Orientierung
Herr K.-H. Köckritz Dipl.-Sozialarbeiter/-pädagoge, Dipl.-Pädagoge,
Erziehungs- und Familienberatungsstelle, Jugendhilfe Cottbus gGmbH
www.jhcb.de
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