Seite 26 - lausebande-10-2013

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Titelthema :: Seite 26
tion im Unterricht zu oder einen Probeunterricht für
das künftige Schulkind. Wer gründlich recherchiert
und eine andere Schule als die nach dem Prinzip
der Wohnortnähe zugewiesene für die bessere hält,
sollte diese schon bei der Vorschuluntersuchung als
Schulwunsch angeben und sich ebenso rechtzeitig
an dieser Schule informieren und sein Interesse an-
melden. Hat eine andere Schule nach Berücksich-
tigung der Kinder aus ihrem Einzugsgebiet dann
noch freie Kapazitäten, hat das Kind auch die Chan-
ce, auf dieser Schule aufgenommen zu werden. Ein
Schulwechsel ist unter diesen Voraussetzungen
auch in späteren Schuljahren möglich. Eltern haben
also schon bei der Schulwahl direkte Einflussmög-
lichkeiten.
Die demokratische Mitwirkung der Eltern an unse-
ren Schulen während der Schulzeit der Kinder ist
im Brandenburgischen Schulgesetz geregelt. Dabei
nehmen sie die Mitwirkung gleichberechtigt mit
Lehrern und Schülern wahr. Sie können sich aktiv
an vielen Entscheidungsprozessen beteiligen. Gre-
mien dazu gibt es auf verschiedenen Ebenen: in je-
der Klasse, jeder Schule, jedem Landkreis und jeder
kreisfreien Stadt sowie für das gesamte Land.
Hier haben wir bereits in der letzten Ausgabe ge-
schildert, wie wichtig das Miteinander von Schule,
Eltern und Lehrern für die Kinder ist, die die jewei-
lige Schule besuchen. An vielen deutschen Schulen
schweigen sich Eltern leider in der Elternversamm-
lung aus und äußern ihre Kritik dann in der Gruppe
vor dem Schultor. Hier müssen auch die Eltern noch
viel hinzulernen, damit an unseren Schulen eine At-
mosphäre gegenseitigen Vertrauens entsteht.
Lehrer sein: ein hartes Brot
Wenn in den Ausführungen von weniger engagier-
ten Lehrern die Rede war, muss an dieser Stelle
auch einmal klargestellt werden, dass viele Lehrer
hochengagiert einen sehr guten Job leisten. Viele
Lehrer arbeiten kompetent mit vielfältigen Metho-
den und deutlich über die normale Arbeitszeit hi-
naus. An Schulen mit langzeiterkrankten Lehrern
oder in den üblichen Grippeepidemien schultern sie
oft die Arbeit anderer Kollegen mit. Die zunehmen-
de Heterogenität in den Klassen verlangt Lehrern
heute auch pädagogisch, physisch und psychisch
deutlich mehr ab, als das viele Eltern aus ihrer ei-
genen Schulzeit in Erinnerung haben. Gleiches
gilt auch für das Verhältnis zwischen Lehrern und
Elternschaft. Auch unter den Eltern hat die Hetero-
genität stark zugenommen. Lehrer arbeiten oft in ei-
nem konfliktreichen Spannungsfeld, dem sie nicht
immer gewachsen sein können. Darauf werden sie
schon in ihrer Ausbildung viel zu wenig vorbereitet.
Ein besonderes Engagement der Lehrerschaft ist ge-
rade in den Schulen zu erkennen, in denen Teamar-
beit im Lehrerkollegium und individuelle Förderung
geleistet werden. Lehrer müssen je Woche 28 Stun-
den (ab 2014 noch 27 Stunden) unterrichten, dazu
kommen Vor- und Nachbereitungen für den Unter-
richt, Gespräche mit Schülern und Eltern, Kontrol-
len, Tätigkeiten als Klassenlehrer. Bei alldem ist für
Teambesprechungen der Lehrer einer Schule unter-
einander überhaupt kein Zeitkontingent vorgese-
hen. Es ist daher eher der Normalfall, dass Lehrer
einfach keine Zeit für die Abstimmung untereinan-
der aufbringen. Ebenso ist die individuelle Förde-
rung mit der Vielfalt an Materialien und Methoden
natürlich mit einem zusätzlichen Zeitaufwand ver-
bunden. Auch wenn Lehrern hier durch die Kürzung
der Unterrichtszeit ab 2014 eine Stunde mehr zur
Verfügung gestellt wird, wiegt das den zusätzlichen
Aufwand nicht auf.
Rat für hilfesuchende Eltern
Wir haben in unserer Septemberausgabe bereits
ausgeführt, wohin sich hilfesuchende Eltern bei
Konfliktsituationen in Schulen wenden können. Die
Möglichkeiten haben wir in der folgenden Übersicht
noch einmal vom ersten bis zum letzten Schritt aus-
geführt und mit sicher hilfreichen Anmerkungen
versehen.
Viele gute Lehrer leisten einen harten Job!
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