Seite 39 - lausebande-10-2014

Basic HTML-Version

Empfehlungen :: Seite 39
www.pro-lausitz.de
Interessant?
Weiterlesen können Sie den Artikel
unter www.pro-lausitz.de im Bereich
„Energie & Kohle“ in der Rubrik „Ein-
fach erklärt“ – oder Sie scannen ein-
fach nebenstehenden QR-Code.
Wer den Verein unterstützen möchte, findet auf der
Internetseite auch alle Möglichkeiten dazu sowie ei-
nen Mitgliedsantrag.
www.prolausitzerbraunkohle.de
giewende imGrunde kaum einen Schritt vorwärts ge-
kommen. Der Hauptteil dieser Kosten betrifft dabei
die ca. 23 Milliarden Euro pro Jahr für die sogenannte
EEG- Umlage. Sie ist durch alle, auch durch die ärms-
ten Stromverbraucher, zu zahlen und stellt eigentlich
eine sittenwidrige Umverteilung des Geldes von un-
ten nach oben dar. So schadet eine Energiewende,
die nicht vorwärts kommt, vor allem den Ärmsten in
Deutschland. Das die Energiewende tatsächlich ins
Nichts führt, beweist die aktuell veröffentlichte Stu-
die von McKinsey, nach der viele Ziele der Energie-
wende bis 2020 kaum noch erreichbar sind. Wir wer-
den die Gründe für diese Nachricht, die viele erschre-
cken mag, hoffentlich aber zumindest zumNachden-
ken anregt, in diesem Gliederungspunkt darstellen.
2.1. Die Energiewende und ihre Ziele
Die Energiewende ist keine deutsche Erfindung.
Schon im 18. Jahrhundert wurde in England über die
Endlichkeit der Kohlevorräte und klimatische Spätfol-
gen fossiler Energieträger diskutiert. Vereinfacht geht
es bei der Energiewende darum, fossile und nicht er-
neuerbare Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle
sowie Atomenergie durch umweltfreundliche erneu-
erbare Energieträger wie Windenergie, Sonnenener-
gie, Meeresenergie, Bioenergie oder Erdwärme, zu er-
setzen. Man ging davon aus, dass die erneuerbaren
Energieträger quasi unbegrenzt zur Verfügung stehen.
Das stimmt leider nicht, sie sind aus technischen und
geologischen Gründen nicht unbegrenzt verfügbar.
„Bioenergie“ ist z.B. in Deutschland kaum noch stei-
gerungsfähig, da die übrigen Agrarflächen zwingend
für die Nahrungsmittelproduktion benötigt werden.
Die heute in Deutschland diskutierte „moderne“ Ener-
giewende hat ihre Wurzeln vor allem im Jahr 2000, als
mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die ers-
ten staatlichen Förderungen z.B. für Energie aus So-
laranlagen undWindrädern festgeschrieben wurden.
In diese Zeit fällt auch die Entscheidung zum gestaf-
felten Atomausstieg.
Die Ziele der Energiewende
Ziel der Energiewende in Deutschland ist es, bis zum
Jahr 2050 Energie hauptsächlich aus Erneuerbaren
Energien oder nachwachsenden Rohstoffen zu be-
ziehen. Damit einher geht das Ziel, den Energiever-
brauch durch eine sparsame und effiziente Nutzung
der Energie stark zu reduzieren. Im Jahr 2010 be-
schloss die Bundesregierung, die Treibhausgasemis-
sionen bis 2050 entscheidend zu reduzieren – also
sich nach und nach von Kohle, Öl und Gas zu verab-
schieden. Erst nach der Festlegung dieser Ziele kam
es im Jahr 2011 zur atomaren Katastrophe im japani-
schen Kernkraftwerk Fukushima, dem in Deutsch-
land eine Entscheidung zum vollständigen Ausstieg
aus der Atomenergie bis 2022 folgte. Seitdem sind in
der deutschen Energiewende folgende Ziele definiert,
die offiziell immer noch Bestand haben:
• Ausstieg aus der Kernenergie bis Ende 2022
• Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien
am Endenergieverbrauch bis 2020 auf 18 Pro-
zent, bis 2030 auf 30 Prozent, bis 2040 auf 45
Prozent und bis 2050 auf 60 Prozent.
• Steigerung des Anteils erneuerbarer Energi-
en am Stromverbrauch auf 35 Prozent bis 2020,
auf 50 Prozent bis 2030, auf 65 Prozent bis 2040
und auf 80 Prozent bis 2050.
• Reduktion der Treibhausgasemissionen bis
2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent,
bis 2040 um 70 Prozent und bis 2050 um 80 bis
95 Prozent (gegenüber dem Basisjahr 1990).
[... online weiterlesen]