lausebande-10-2019
king hinten liegt, wird das schwie- rig. Es ist doch ein schöner Beruf. Mit einer Reformder Ausbildungsfinan- zierung kannman sicher auchmehr junge Menschen begeistern, diesen Weg einzuschlagen. Wie können Eltern Ihre Petition „Worauf warten Brandenburg“ wei- terhin unterstützen? Veränderung funktioniert nur gemeinsam. Das be- deutet: Teilen, den Link per Whats- App verschicken, alle Familienmit- glieder und Freunde informieren. In Absprache mit dem Träger können auch Unterschriftenlisten in der Kita ausgehängt werden. Wir wollen ein Zeichen setzen, wie wichtig dieses Thema der Bevölkerung ist. Was ist nach Ende der Petition zu Ende Oktober der nächste Schritt? Wir warten den Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung und deren Antwort auf unsere Petiti- on ab. Bei entsprechender Unter- schriftenzahl erwägen wir, darauf- hin ein Volksbegehren zu starten. Seit einem Jahr ist das letzte Kita-Jahr beitrags- frei, das ist nicht zuletzt ein Erfolg der Elternbeiräte. Nun bringen Sie eine Petition auf den Weg. Was fordern Sie? Wir fordern mehr Qualität und Beitragsfreiheit für ganz Brandenburg. Was meinen Sie mit mehr Qualität? Wer eine Ausbildung zum Erzie- her macht, muss Schulgeld bezah- len. Das muss abgeschafft wer- den. Angehende Erzieher müssen eine Ausbildungsvergütung wie in jedem anderen Beruf bekom- men. Wir wollen, dass Auszubil- dende künftig nicht mehr zu 80 Prozent auf den Personalschlüs- sel angerechnet werden, weil das die tatsächliche Situation in den Kitas verfälscht. Und beim Perso- nalschlüssel müssen Zeiten für Ur- laub, Krankheit oder Fortbildung berücksichtigt werden. Es gibt doch einen Personalschlüs- sel, ist der nicht stetig verbessert worden? Der Schlüssel ist ein rei- nes Finanzierungsinstrument, er schreibt nicht vor, wie viele Erzie- her auf wie viele Kinder kommen. Erzieher sind Menschen, sie haben Urlaub, werden krank. Wir erleben in Gesprächen mit Erziehern eine große Unzufriedenheit, weil die Kita-Schlüssel nur auf dem Papier bestehen, nicht aber in der Rea- lität. Wenn jemand im Urlaub ist oder auf Fortbildung, dann ist das Betreuungsverhältnis automatisch schlechter. Qualität ist personalintensiv. Wer soll das bezahlen? Beim Flughafen BER fragt auch niemand, wo das Geld herkommt. Ich denke nicht, dass wir zu viel fordern. Berlin, Rheinland-Pfalz, Hamburg: Dort gibt es die Beitragsfreiheit. Und trotzdem sind diese Länder auch in der Kita-Qualität besser. Es ist eine Frage der Prioritäten. Bran- denburg soll seine Priorität in der frühkindlichen Bildung setzen. Da- für gibt es unsere Petition. Wo sollen die Erzieher herkommen? Alle Länder stehen im Konkur- renzkampf bei den Erziehern. Da sind gute Arbeitsbedingungen eine Grundvoraussetzung neben dem Gehalt. Wenn man also bessere Be- dingungen schafft, hat man bessere Chancen, Erzieher anzuwerben. So- lange Brandenburg imQualitätsran- Mit ihrer Petition „Worauf warten? Mehr Qualität und Beitragsfreiheit – jetzt!“ möchte der Landesel- ternbeirat Brandenburg Druck auf den am 1. September neu formierten Landtag ausüben, das Branden- burger Kitagesetz grundlegend zu reformieren. Schon einige Wochen vor Ablauf der Frist konnte das Quorum von 8.700 Unterschriften erreicht werden. Danilo Fischbach, Bundeselternsprecher und vom Dschungel der Brandenburger Kitasituation selbst betroffener Familienvater, über die Petition für eine bessere frühkindliche Bildung in Brandenburg. „Wir fordern Qualität und Beitragsfreiheit“ www.worauf-warten-brandenburg.de Spezial :: Seite 43
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