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Titelthema :: Seite 73 chen werden, größere Kinder kann und sollte man in die Gespräche mit einbeziehen. Abgesehen von der eingeschränkten Flexibilität und Mobilität sprechen viele Argumente für den Traum von den eigenen vier Wänden: Nach Angaben des Bundes- innenministeriums hat sich die Wohnkostenbelas- tung von Eigentümern in den vergangenen Jahren aufgrund niedriger Zinsen verringert, während die von Mietern zugenommen hat. Zugleich ist das eigene Haus eine relative sichere Altersvorsorge. Wem es mehr um eine sichere Wertanlage geht und weniger um den zusätzlichen Platz, für den könn- te auch eine Eigentumswohnung eine Option sein. Die sind in der Regel günstiger als ein Eigenheim. Nicht zuletzt ist der Immobilienkauf immer auch ein Bekenntnis zur Heimat. Wer hier für die nächs- ten Jahrzehnte eine Perspektive sieht, wer seine Kinder hier großziehen und später hier alt werden möchte, der drückt mit einem Hauskauf immer auch ein Stück weit Verbundenheit zur Heimatre- gion aus. Andererseits sichert eine Mietwohnung Flexibilität und oft auch eine finanzielle Unabhän- gigkeit. Vorteile eines Eigenheims • mehr Wohnraum und Platz • Grundstück und Garten • freie Gestaltungsmöglichkeiten bei Bau und Einrichtung • Altersvorsorge • die Kinder müssen keine Rücksicht auf direkte Nachbarn nehmen und können auch mal laut sein Nachteile eines Eigenheims • langfristiges finanzielles Risiko • Zusatzkosten für große Reparaturen einplanen • höhere Nebenkosten • hoher Zeitaufwand für Instandhaltung von Haus und Grundstück • fehlende Flexibilität bei Job- bzw. Ortswechsel oder schwierigen Nachbarn Wer wissen möchte, ob er sich den Traum vom Ei- genheim leisten kann, sollte vorab ein paar Fragen klären: Wie hoch ist die aktuelle Miete inkl. Neben- kosten? Wieviel Geld kann ich monatlich zurückle- gen? Wann wollen wir schuldenfrei sein? Welches Eigenkapital steht zur Verfügung. Planen Sie ne- ben dem eigentlichen Kaufpreis unbedingt auch Nebenkosten wie die Provision für den Makler, die Notarkosten und die Grunderwerbssteuer mit ein. Ob sich der Kauf von Eigentum finanziell lohnt, hängt u.a. von der aktuellen Miete, den Zinsen, dem Preis der Immobilie und der möglichen Wer- tentwicklung ab. Im Internet findet man Online- Rechner, mit denen man überschlagen lassen kann, ob sich der Immobilienkauf lohnt. Hauspreisrechner Stiftung Warentest: https://tiny.cc/Hausrechner Als grobe Faustregel gilt folgende Berechnung: Den Kaufpreis inkl. Nebenkosten wie Provision und Notargebühr durch die aktuelle Jahreskaltmie- te dividieren. Liegt das Ergebnis unter 25, lohnt der Kauf. Hier eine Beispielrechnung: Für eine Woh- nung liegt die Kaltmiete aktuell bei 700 Euro mo- natlich. Das macht 8.400 Euro im Jahr. Wenn man diesen Wert mit 25 multipliziert, kommt man auf 210.000 Euro. Mehr sollte das Haus inkl. Nebenkos- ten nicht kosten. Bei der Rechnung sollte man auf eine ungefähr vergleichbare Wohnfläche und Aus- stattung achten. Fördermöglichkeiten für Wohneigentum Die Bundesregierung fördert Wohneigentum. Wenn Familien Wohneigentum erwerben oder selbst bauen, greift der Staat unter gewissen Vor- aussetzungen mit Zuschüssen unter die Arme. Wir stellen drei Fördermöglichkeiten vor: das Baukin- dergeld, Wohn-Riester und das KfW-Förderpro- gramm „Energieeffizientes Bauen“. Baukindergeld Seit dem 1. Januar 2018 erhalten Anspruchsberech- tigte das sogenannte Baukindergeld in Höhe von jährlich 1.200 Euro für jedes Kind, bei einer Förder- dauer von zehn Jahren also 12.000 Euro. Wer hat Anspruch? Die Grundvoraussetzung für das Baukindergeld ist, dass die Familie erstmalig Wohneigentum er- wirbt und tatsächlich in der geförderten Immobilie wohnt. Einen Antrag können Familien und Allein- erziehende stellen, in deren Haushalt mindestens ein Kind gemeldet ist, das jünger als 18 Jahre ist und für das Anspruch auf Kindergeld besteht. Da die »

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