lausebande-10-2021

Titelthema ‹ 69 zimmermöbel, die in jedem Fall ökologischer und nachhaltiger sind und auf alle individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden können – und dabei bezahlbarer daherkommen, als man oft denkt. Hier einige Tischlereien aus der Region: Tischlerei Bosse (Cottbus), Tischlerei Lausitz (Spremberg), Tischlerei Graf (Hoyerswerda), Tischlerei Bareinz (Calau). Bei letzterer gibt es sogar Spielgeräte aus Holz: Tischler Frank Bar- einz fertigt echte Lieblingsstücke für Hof und Garten – wie Karussells, Eisenbahnen oder ein Riesenrad im Miniformat. Für absolut kreative Individualisten gibt es in Cottbus das junge Label Wer Baut Das (www.wer-baut-das.de) , bei dem unterschiedliche Gewerke individuelle Lösungen als Komplettlösung anbieten. Hier arbeiten De- signer, Elektriker, Tischler, Lackierer etc. Hand in Hand. Dabei können individuelle Möbel, aber auch Lampen oder vollkommen abgefahrene Uni- kate entstehen. Wer z.B. eine Riesen-Actionfigur als 3D-Modell im Kinderzimmer platzieren oder Spiderman als Riesen-Wandrelief installieren möchte, ist hier genau richtig. Renovieren ohne Schadstoffe Die meisten Kinderzimmer werden eingerichtet, wenn sich das Baby ankündigt. Dann wird reno- viert, Möbel werden ausgesucht, Teppich ver- legt. Da der Nachwuchs vermutlich viele Jahre in diesem Zimmer verbringen wird, ist es wichtig, schon beim Einrichten auf ein paar grundlegende Dinge zu achten. Wer beim Renovieren und Mö- belkauf auf schadstoffarme Produkte achtet, legt einen guten Grundstein für die gesunde Entwick- lung des Kindes. Studien zeigen nämlich immer wieder auf, dass unsere Wohnungen stark mit Schadstoffen be- lastet sind und diese Schadstoffe sich bereits im Blut und Urin der Kinder nachweisen lassen. Seit Mitte der 1980er-Jahre untersuchen Umweltbun- desamt und Robert-Koch-Institut regelmäßig in Privatwohnungen die Luft, den Hausstaub, das Trinkwasser sowie Blut und Urin der Bewohner. Die Ergebnisse sind ernüchternd, teils erschre- ckend. So ergab die jüngste Untersuchung im Zeitraum 2014-2017, dass Weichmacher und an- dere kritische Stoffe in fast allen Urinproben von Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren festgestellt wurden. Kritische Stoffe wie Weichmacher, Schwerme- talle, Schimmelsporen oder gefährliche Kohlen- wasserstoffe sind mittlerweile omnipräsent: Sie kommen in fast allen Dingen vor, mit denen wir täglich Kontakt haben: Fußboden, Möbel, Klei- dung, Lebensmittel, Spielzeug, Büromaterial. Wir können sie weder sehen noch riechen, dennoch reichern sie sich mit der Zeit im Körper an und können dort Folgen für die Gesundheit und die körperliche Entwicklung haben. Die gute Nach- richt: Wer ein paar Dinge beachtet, kann die Kon- zentration dieser kritischen Stoffe in seinem Zu- hause teils deutlich reduzieren. Dazu gehört der Verzicht auf Rauchen im Haus und auf Produkte mit Duftstoffen wie Raumspray, Deospray, Aromaöl oder Duftstäbchen. Statt klas- sischer chemischer Reinigungsmittel sind Haus- mittel oder Produkte mit Biosiegel besser. Möbel aus unlackierten Massivholz enthalten weniger Schadstoffe als Spanholzmöbel. Fußböden aus Holz sind besser geeignet als Böden aus PVC oder Linoleum. Bei der Auswahl von Farben und Ta- peten lohnt es sich ebenfalls, schadstoffarme Pro- dukte auszuwählen. Da eine Ursache für kritische Luftwerte die ver- wendeten Baumaterialien sind, sollten Familien hier ansetzen. Wer ein Haus baut, kann von An- fang an auf schadstofffreie bzw. -arme Produkte setzen. Dabei ist die Auswahl nicht ganz einfach, jeder Baustoff hat Vor- und Nachteile. Ökologisch und nachhaltig heißt nicht automatisch schad- stofffrei. Gütesiegel geben nur begrenzt Auskunft. Aus der großen An- zahl von Labels und Gütesiegeln über- zeugen tatsächlich nur zwei mit Blick auf die gesundheitliche Wirkung auf den Ver- braucher: natureplus und ECO-Institut. Generell sollte man von Trockenbau bis Innen- ausbau Wert legen auf möglichst naturnahe Bau- stoffe, die wenig oder nur mit schadstoffarmen Produkten verarbeitet wurden. Geeignet sind Na- turbaustoffe wie reiner Kalkputz, Lehmputz, Ton- ziegel, Holz, bei der Dämmung Holzweichfaser, Hanf oder Schafwolle. Achtung: Dämmstoffe sind oft mit Zusätzen wie Flamm- oder Mottenschutz bearbeitet. Hier am besten konkret nach schad- stoffarmen Produkten fragen oder auf Siegel achten. Schafwolle hat den besonderen Vorteil, dass sie nicht nur nachhaltig ist, sondern auch Aldehyde aus der Luft filtern und die Luftfeuch- tigkeit regulieren kann. Besonders wichtig ist ein Blick auf Gütesiegel und Inhaltsstoffe bei Sili- konen, Klebern und Dichtmassen, sie enthalten

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