lausebande-10-2021
Titelthema ‹ 73 bei Kindern noch nicht. Anders als Erwachsene, die kurz wachwerden, bevor sie sich im Bett drehen, bewegen sich Kinder im Schlaf. Daher brauchen sie entweder einen hohen Bettrahmen, einen einfach nachzurüstenden Ausfallschutz oder aber Sie polstern den Boden neben dem nicht zu hohen Kinderbett, falls das Kind nachts doch herausfällt. Ab dem Kitaalter oder spätestens mit dem Schul- start wünschen sich viele Kinder ein Hochbett. Wenn das Kind alt und reif genug dafür ist, dann kann ein Hochbett tatsächlich eine echte Attrak- tion im Kinderzimmer sein. Tagsüber wird es wahlweise zum Klettergerüst oder zur Kuschel- höhle. Außerdemerhöht es den Platz zumSpielen, der im Zimmer zur Verfügung steht. Wichtig vor der Anschaffung: Das Kind sollte grobmotorisch so sicher sein, dass es beim Spielen nicht stürzt. Kleinkinder denken noch nicht daran, was hinter ihnen ist und laufen einfach rückwärts – auch auf einem Hochbett. Wichtig ist ebenfalls, dass das Bett stabil gebaut ist, da die Kinder es intensiv be- spielen werden. Sind Geschwister oder Freunde im Haus, muss es auch mehrere Kinder aushalten können. Bedenken Sie ebenfalls, dass Sie als Eltern abends vielleicht noch mit dem Kind ku- scheln wollen oder es nachts aus dem Bett heben müssen, wenn es Kummer hat. Wie bei allen an- deren Möbeln im Kinderzimmer gilt: Idealerweise lässt sich das Bett umbauen, denn auch die Hoch- bettphase geht irgendwann vorbei. In der Regel mit zehn bis zwölf Jahren ziehen die Heranwach- senden ein großes, breites Bett vor, auf dem sie chillen können – auch mit ihren Freunden. Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen Obwohl er nur noch selten vorkommt, ist er noch immer ein Schreckgespenst junger Eltern: der plötzliche Kindstod, der Babys unter einem Jahr scheinbar grundlos im Schlaf ereilt. Bis heute können Experten nicht die genauen Ursachen be- nennen, die zum Tod führen. Es gibt aber mittler- weile Empfehlungen für eine optimale Schlafum- gebung für Babys, die das Risiko deutlich senken: Stillen: Mehrere Studien deuten daraufhin, dass Stillen das Risiko für den plötzlichen Kindstod deutlich senkt. Zum einen stärkt Muttermilch die kindlichen Abwehrkräfte. Zudem haben ge- stillte Kinder einen leichteren Schlaf und werden nachts häufiger wach, was das Risiko für einen plötzlichen, unbemerkten Atemstillstand im Schlaf reduziert. Rückenlage: Bis zum ersten Geburtstag sollten Kinder idealerweise immer auf dem Rücken schlafen. So können sie das Gesicht nicht in der Matratze vergraben und ersticken. Sobald sich Kinder allein drehen können, lässt es sich nicht mehr verhindern, dass sie sich im Schlaf auf die Seite oder auf den Bauch drehen. Schlafsack: Babys schlafen besser mit Schlafsack statt Zudecke. Eine Zudecke könnten sie sich über das Gesicht ziehen und ersticken. Zudem schwitzen sie unter einer zu dicken Decke stark, was ebenfalls als Risikofaktor gilt. Der Schlafsack sollte die passende Größe haben, so dass das Kind nicht mit dem Kopf durchrutschen kann und aus- reichend Platz zum Strampeln hat. Wer nicht auf eine Decke verzichten möchte, sollte deren Fuß- ende unter die Matratze stecken. Matratze: Die optimale Baby-Matratze ist luft- durchlässig und nicht zu weich. Auf eine nicht atmungsaktive Unterlage als Matratzenschutz sollten Sie verzichten. Babybett im Schlafzimmer: Idealerweise schläft das Kind im ersten Jahr in seinem eigenen Babybett am Elternbett. Schläft das Kind im Elternbett, be- steht das Risiko, dass es überhitzt oder erstickt. Schläft es im eigenen Zimmer, haben Eltern es weniger gut im Blick und können weniger schnell auf Unregelmäßigkeiten beispielsweise der At- mung reagieren. Weniger ist mehr: Auch wenn es niedlich aussieht – verzichten Sie auf Kissen, Plüschtiere, ein Fell zum Unterlegen, lange Betthimmel und ein Nest- chen/ Polster. Auch sie erhöhen das Risiko zu er- sticken oder sich darin zu verheddern. Bänder, Schnüre und Ketten (z.B. Bernsteinkettchen) ge- hören aus dem gleichen Grund ebenso wenig in Babys Bett. Nicht rauchen: Schwangere und Stillende sollten aufs Rauchen verzichten, in der Wohnung sollte Rauchen generell tabu sein. Raumtemperatur: Die ideale Raumtemperatur liegt im Schlafzimmer nachts zwischen 16 und 18 Grad. Damit das Kind nicht überhitzt, ziehen Sie es nicht zu dick an, ein Schlafanzug reicht, ver- zichten Sie auf eine Mütze. Das Bett sollte weder in der Nähe der eingeschalteten Heizung noch in der prallen Sonne stehen.
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