lausebande-10-2021

Titelthema ‹ 79 Jahre auseinander sind, werden sich länger im Prinzessinnen-Zimmer wohlfühlen als Bruder und Schwester. Nicht zuletzt hängt die Entschei- dung, ob die Geschwister sich ein Zimmer teilen, auch vom Miteinander ab: Verstehen sie sich im Alltag gut miteinander, spielen sie gern ge- meinsam, streiten sie viel? Wenn die Zimmerzahl kein eigenes Zimmer für jedes Kind hergibt, haben Familien folgende Mög- lichkeiten: Ein Raumteiler – das kann auch ein Bücherregal oder Kleiderschrank sein, aber auch ein Hochbett oder ein Vorhang – kann ein ausrei- chend großes Zimmer quasi zu zwei Zimmernma- chen. Spätestens wenn die Kinder in die Pubertät kommen, sind klare Regeln und Absprachen nötig: Hat eines der beiden Kinder Besuch von Freunden, sollte das andere sich bereit erklären, das gemeinsame Zimmer in dieser Zeit nicht zu nutzen. Eine weitere Möglichkeit kann sein, dass die Eltern ihr Schlafzimmer aufgeben und das Wohnzimmer doppelt nutzen. Wenn dieses ausreichend groß ist, kann auch hier ein Raum- teiler die beiden unterschiedlichen Funktionen sichtbar machen. Eine Herausforderung wird die Zimmeraufteilung für Familien mit drei oder mehr Kindern. Denn die wenigsten Wohnungen oder Häuser verfügen über sechs oder mehr Zimmer. Hier hat es sich etabliert, dass das größte Kind ein eigenes Zimmer bekommt. Wenn es auszieht, kann das nächstgrö- ßere Kind nachrutschen. Die jüngeren Geschwister teilen sich so lange wie nötig ein Zimmer. Ein festes Alter, wann Kinder unbedingt ein eigenes Zimmer brauchen, gibt es nicht. Unsere Großeltern mussten sich oft die komplette Kind- heit und Jugend ihr Zimmer mit meist mehreren Geschwistern teilen. Heute ist in vielen Familien spätestens mit Beginn der Pubertät Schluss mit einem gemeinsamen Kinderzimmer. Dann brau- chen die Jugendlichen einen Rückzugsort und grenzen sich zunehmend ab, nicht nur von den El- tern, sondern unter Umständen auch vom Bruder oder von der Schwester. Manche Geschwister aber streiten so viel, dass es um des Familienfriedens sinnvoll sein kann, sie schon deutlich eher räum- lich zu trennen. Ähnliches gilt für Zwillinge: Hier sollten die Eltern ihre Kinder genau beobachten und schauen, was sie brauchen und was ihnen gut tut. Harmonieren sie gut miteinander oder brauchen sie Rückzugsmöglichkeiten, weil es viel Streit gibt? Wichtig, wenn sich Geschwister ein Zimmer teilen: Ermöglichen Sie jedem Kind Individua- lität. Wenn ein Kind eher auf Pferde steht und das andere Planeten vorzieht, dann berücksichtigen Sie das bei der Einrichtung des Zimmers. Mit Accessoires wie Wandtattoos, Vorhängen oder Lampen lässt sich jeder Bereich unkompliziert den aktuellen Vorlieben anpassen. Bei allen kleineren und größeren Reibereien, hat ein gemeinsames Kinderzimmer auch Vorteile: Die Kinder lernen, miteinander auszukommen, Spielsachen zu teilen, Konflikte allein auszu- tragen, sich nach einem Streit wieder zu ver- söhnen, Rücksicht aufeinander zu nehmen. Sie hören einander zu, erzählen sich abends noch Geschichten und Geheimnisse, trösten einander. Links & Empfehlungen Es gibt jede Menge Onlineshops für die nachhal- tige Ausstattung von Kinderzimmern, hier seien nur ein paar Links genannt. Möbel Spielzeug, Wohntextilien & Accessoires Außerdem sind wir bei unseren Recherchen auf das Portal www.afilii.com der Journalistin und Mutter Katja Runge gestoßen. Dort finden Eltern tolle Möbel und Accessoires, die nicht nur funk- tional und schick, sondern auch nachhaltig sind. Ausgewählte Lieblingsstücke haben wir auf den vorangegangenen Seiten vorgestellt. www.allnatura.de www.echtkind.de www.bio-moebel.eu www.hans-natur.de www.wookids.de www.hessnatur.com www.werkhaus.de So harmonisch geht es zwischen Kindern nicht immer zu, daher gilt: ImZweifel müssen getrennte Kinderzimmer her.

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