lausebande-11-2022

72 › Titelthema Sicher zu Fuß unterwegs Ein Großteil der Kinder ist zu Fuß im Straßenverkehr unterwegs. Hier ist es wichtig, dass die Eltern den Nachwuchs von Anfang an begleiten und ihm mit zunehmendem Alter mehr Selbständigkeit zutrauen. Kleinkinder werden beim Überqueren der Straße an die Hand genommen. Wenn sie älter werden, können sie auch allein neben den Eltern laufen. Lassen Sie das Kind sagen, wann Sie gemeinsam die Straße überqueren können. So lernt es einzuschätzen, wie weit ein Auto noch entfernt ist und ob die Zeit zum Überqueren ausreicht. Wann immer es möglich ist, sollten Sie an gesicherten Stellen die Straße überqueren. Das können Ampeln oder Zebrastreifen sein, aber auch Mittelinseln. Erklären Sie den Kindern, dass sie sich auch an einer grünen Fußgängerampel oder einem Zebrastreifen noch mal absichern sollten, ob wirklich kein Auto fährt. Erst dann dürfen sie die Straße überqueren. Bringen Expertentipp: „Seien Sie ein gutes Vorbild und halten Sie sich selbst immer an die Verkehrsregeln. Wiederholen Sie die Verkehrsregeln und die Begründungen für das richtige Verhalten, wenn Sie mit ihrem Kind unterwegs sind. Drei Dinge können sich Kinder übrigens leicht merken: Wo gehe ich?, Wie überquere ich die Straße? Und: Was bedeutet die Ampelfarbe?“ Claudia Löffler ADAC Berlin-Brandenburg e.V. Expertentipp: „Immer anschnallen, Kinder ordnungsgemäß sichern und darauf achten, dass auch alle Mitfahrenden gesichert sind – selbst bei kurzen Strecken. Wer sicher und vorausschauend fährt, vermeidet dazu noch Gefahren. Darauf achten, Babys und Kleinkinder nie unbeaufsichtigt im Auto zurückzulassen. Ratsam ist auch eine Verriegelung der Tür (Kindersicherung) während der Fahrt.“ Claudia Löffler ADAC Berlin-Brandenburg e.V. Sie Ihren Kindern bei, dass die Straße gerade und auf dem kürzesten Weg überquert wird und nicht schräg. Eine Herausforderung sind Kreuzungen ohne Ampel, da die Kinder hier auch auf Autos achten müssen, die in die zu überquerende Straße einbiegen wollen. Besondere Vorsicht ist ebenfalls an zugeparkten Straßen geboten, da Kinder hier nicht vom Fußweg aus die Straße einsehen können. In diesem Fall müssen sie erst zwischen den geparkten Autos vor bis zur Sichtlinie. Dabei müssen sie zusätzlich darauf achten, ob die Autos ausparken wollen. Sicher imAuto unterwegs Jedes siebte Kind ab sechs Jahren fährt innerhalb eines Ortes ohne Kindersitz im Auto mit. Ein Prozent der Kinder waren nicht einmal angeschnallt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen von 2015. Während auf Autobahnen und Landstraßen fast alle Kinder richtig gesichert sind, werden Eltern innerorts schon mal nachlässig. Dabei ist das richtige Sichern das A und O. Denn die meisten tödlichen Verkehrsunfälle mit Kindern passieren im Auto. Die rechtlichen Vorgaben stehen in der Straßenverkehrsordnung, die wir weiter oben schon vorgestellt haben. Experten empfehlen abweichend davon: Nutzen Sie so lange wie möglich Kindersitze mit Seitenaufprallschutz. Die kleinen, handlicheren Sitzerhöhungen, die ab einem Alter von drei Jahren ebenfalls zulässig sind, schützen bei einem Unfall unzureichend. Setzen Sie alle Kinder unter zwölf Jahren oder unter 1,50 Meter Körpergröße auf einen Kindersitz. Kinder, die nur mit einem Gurt gesichert sind, können aufgrund ihrer kleineren Körpergröße bei einem Unfall leichter verletzt werden. Kinder sollten früh lernen, sich sicher und selbständig zu Fuß im Straßenverkehr zu bewegen. Foto: ADAC

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