lausebande-11-2022

80 › Titelthema für Autofahrende dann frühestens aus 25 Meter Entfernung erkennbar. Im Ernstfall kann der Bremsweg, der bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h rund 28 Meter beträgt, dann bereits zu lang sein. Trägt man dagegen helle Kleidung in Kombination mit reflektierenden Materialen, wie zum Beispiel in die Kleidung integrierte Reflektorstreifen, Reflektoranhänger oder eine Sicherheitsweste, wird man schon aus bis zu 140 Metern Entfernung wahrgenommen. Sichtbar zu sein, ist gerade bei Kindern unglaublich wichtig. Sie sind bei schlechten Lichtverhältnissen allein schon aufgrund ihrer Körpergröße schlechter zu sehen und damit besonders gefährdet. Verkehrsteilnehmende sollten in der dunklen Jahreszeit daher besonders aufeinander achten. Ein jährlich zum Schulstart diskutiertes Thema sind die sogenannten Eltern-Taxis. Sind Kommunen, Schulen und Eltern da in den zurückliegenden Jahren sensibilisiert worden? Trotz Sensibilisierung besteht das Problem auch weiterhin. Immer pünktlich zum Schulbeginn häufen sich die Probleme im Umfeld von Schulen durch Eltern-Taxis. Denn je mehr Eltern ihre Kinder zur Schule fahren, desto mehr leidet die Verkehrssicherheit. Denn meist wird dort gehalten, wo gerade Platz ist, also auch an Bushaltestellen, im Halteverbot oder in zweiter Reihe. Schulbusse werden behindert, gefährliche Überhol- und Wendemanöver provoziert, Geschwindigkeiten überschritten und zu Fuß laufende und auch aussteigende Kinder durch das Chaos gefährdet. Zwar meinen es Eltern gut, wenn sie ihr Kind mit dem Auto bis vor das Schultor fahren. Wenn es aber zu viele gut meinen, steigt die Unfallgefahr – unter Umständen auch für das eigene Kind. Hinzu kommt, dass Kinder im Elterntaxi auch kein Verständnis und Risikobewusstsein für den Straßenverkehr entwickeln. Sie verlieren zudem Wie hat sich die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr in den vergangenen 20 Jahren entwickelt? Glücklicherweise ist die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Kinder über die Jahre immer weiter gesunken, sowohl in Brandenburg als auch bundesweit. In 2021 gab es laut Statistischem Bundesamt so wenig Verkehrsunfälle mit unter 15-Jährigen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Das ist generell eine positive Entwicklung, aber die sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass jedes Kind, das im Straßenverkehr verletzt oder getötet wird, definitiv eines zu viel ist. Hatte die Corona-Pandemie einen Einfluss auf die Verkehrssicherheit von Kindern? Da gibt es zwei Seiten der Medaille. Positiv an den Corona-Jahren war, dass die Unfallzahlen mit Kindern weiter zurückgegangen sind. Das lag zum einen am geringeren Verkehr, zum anderen waren Schulen und Freizeiteinrichtungen geschlossen und damit auch weniger Kinder auf den Straßen unterwegs. Allerdings hatten gerade kleine Kinder in dieser Zeit kaum Möglichkeiten, aktiv in das Verkehrsgeschehen hineinzuwachsen und ihre motorischen Fähigkeiten weiter auszubauen, die zum Beispiel für den sicheren Umgang mit dem Fahrrad wichtig sind. Hier muss unbedingt nachgesteuert werden. Und weil das so wichtig ist, setzt sich der ADAC Berlin-Brandenburg intensiv dafür ein – mit speziell auf die jeweilige Altersgruppe zugeschnittenen Programmen und Aktionen, die direkt in den Kitas und Schulen stattfinden. Jetzt beginnt die dunkle Jahreszeit. Wie sollten sich Eltern und Kinder darauf einstellen? Wenn es dunkel ist und dann noch Regen oder Nebel hinzukommen, wird man kaum gesehen. Erst recht nicht, wenn man dunkel gekleidet ist. Ein zu Fuß gehendes Kind oder ein Erwachsener ist Kinder sollten ab der ersten Klasse zu Fuß zur Schule gehen Warum Eltern-Taxis sowohl für andere als auch für die eigenen Kinder so gefährlich sind, erläutert Claudia Löffler im Interview. Die Pressesprecherin des ADAC Berlin-Brandenburg e.V. und zweifache Mutter gibt außerdem Tipps, wie Eltern ihre Kinder am besten darin unterstützen, dass sie sich im Straßenverkehr sicher und selbständig bewegen.

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