lausebande-11-2017
Spezial :: Seite 26 de Möbel brauchen nunmal teureres Material und bes- sere Verarbeitung. Einen Kleiderschrankmit günstigen Beschlägen und Spanplatten kannman in der Regel ge- nau einmal zusammenbauen. Dann kann er auch 20 Jahre in der Ecke stehen. Aber sobald ein Umzug an- steht, werden Sie feststellen, dass viele Beschläge be- reits aufgebrochen sind, Türen wackeln und die Rück- wand nicht mehr passt. Der Unterschied liegt also ganz klar in demMaterial und der Verarbeitung. WennMöbel ständig umgebaut und angepasst wer- den können, wie bleiben sie dann bis ins Teen- ageralter stabil? Das ist eine Frage der robusten Kon- struktion, Materialauswahl und Verbindung. Wir bau- en Möbel, die vier Generationen überleben können. Das ist zwar eine Kunst für sich, aber wir bauen Hoch- betten, die Sie 100 Mal ab- und wieder aufbauen kön- nen und die danach immer noch stabil sind. Wir las- sen auch Kinder testen – sie nutzen Möbel viel inten- siver und auch ganz abseits ihrer eigentlichen Bestim- mung. Kindermöbel müssen viel stabiler sein als Möbel für Erwachsene. In einem Hochbett sollten z.B. auch beide Kinder und ein Erwachsener zumVorlesen liegen können, ohne dass man sich Sorgen um einen Durch- bruch machen muss. Wir haben eines unserer Hoch- betten einmal getestet, am Ende waren 25 Mitarbeiter auf dem Bett – und es hat immer noch gehalten. Die- se Aktion haben wir als Antwort zum Thema Langle- bigkeit und Stabilität auch als Video auf unsere Home- page gestellt. Ist der Aufbau per Anleitung einfach oder benötige ich einen Fachmann? Wir verkaufen Möbel in Fach- geschäften, die in ländlicheren Regionen eher weniger vertreten sind. Unsere Möbel gibt es auch über den On- linefachhandel. Sie sind auch für Laien deutlich leich- ter aufzubauen, als die Billigprodukte großer Möbel- kaufhäuser. Selbst beimHochbett brauchen zwei linke Hände nicht länger als 1,5 Stunden. Wir verwenden ein- fache, aber stabile Beschläge, die Toleranzen haben. Es kann nicht viel kaputtgehen. Diemeisten Verbindungs- beschläge sind bereits vormontiert, manmuss gar nicht mehr so viel bauen. Bei einembilligen Schrankmüssen Sie hingegen erstmal alle Beschläge anmontieren, dann die Kunststoffhülsen reinschlagen, dann die Dübel an die richtigen Stellen packen. Nach der Hälfte merkt man dann, dass man etwas falsch verwendet hat und kann alles nochmal herausfummeln. Die Montage geht bei uns schneller und einfacher. Darüber hinaus bieten wir aber auch einen freiwilligenMontageservice vor Ort an, der nicht viel Geld kostet. Zudembeliefernwir einen großen Tischlerverband mit rund 2.000 angeschlosse- nen Tischlern, sodass man auch in der Lausitz prob- lemlos Tischler findet, die zu unseren Produkten bera- ten und diese auch aufbauen können. Woran erkenne ich denn als Laie, welche Möbel tatsächlich wertbeständig sind und wo der ökolo- gische Aspekt auch wirklich zumTragen kommt? Das ist schwierig. Wenn Sie auf einer Möbel-Online- börse „Hochbett halbhoch“ eingeben, bekommen Sie tausende Ergebnisse mit einer Preisspanne von 50 bis 1.500 Euro. Den Unterschied kannman nicht erkennen. Wenn Sie aber zwei unterschiedlich teure Hochbetten live nebeneinander stellen und an beiden einmal rüt- teln, dann sieht jeder Laie den Unterschied. Ich emp- fehle da eine fachliche Beratung – ein guter Berater sagt Ihnen genau, was Ihre Kinder in einem, zwei oder fünf Jahren benötigen. Ansonsten hilft es nur, sich viel Zeit zu nehmen und zu informieren. Prüfsiegel geben dabei allerdings keine Orientierung. Die TÜV-Auflagen sind kaumaussagekräftig, teilweise völlig überholt und veraltet. Wir machen brachiale Tests. Wichtig ist, dass man sich von der Stabilität selbst überzeugt. Wenn ein Stuhl mich als 90 Kilo Mann hüpfend aushält, dann gebe ich den auch für Kinder frei. Wenn er jedoch zu- sammenbricht, ist er schlichtweg schlecht konstruiert. Gibt es zumThema Hochbett bei Ihnen eine Alters- empfehlung? In den letzten Jahren bekommen Kinder vermehrt schonmit zweieinhalb oder drei Jahren halb- hohe Betten, die dann so zwischen 80 und 90 cmhoch sind, einfach weil ihnen das auch Spaß macht. Kinder lernen aber erst ab zwei Jahren allmählich, räumlich zu denken. Vorher wissen sie beispielweise nicht, was hinter ihnen ist, das vergessen sie einfach. Halbhohe Bettenwürde ich deshalb nicht unter drei Jahren emp- fehlen. Bei kleineren Kindern sind Altersangaben al- lerdings auch immer nur eine ungefähre Empfehlung. Auch haben Kinder unterschiedliche Eigenschaften und können beispielsweise tagsüber super klettern, nachts aber gar nicht mehr. Die einen können wahn- sinnig toll reden, sind dafür aber völlig unfähig, auf ei- nen Stuhl zu steigen. Andere können schon auf Bäume klettern und kriegen keine drei Worte raus. Erst ab fünf bis sechs Jahren läuft die Entwicklung des Menschen kontinuierlich ab. Deswegen beginnt ja auch die Schu- le erst in demAlter. Da sind alle Kinder ungefähr auf ei-
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