lausebande-11-2017
Spezial :: Seite 27 nemgleichen Level bei der Feinmotorik, Grobmotorik, virtueller Wahrnehmung und kognitivemKönnen. Bis dahin muss man immer selbst schauen, was man sei- nemKind schon zumuten kann. Wennman vonWarn- hinweisen liest, dass Kinder von Hochbetten runterflie- gen, dannwaren das pauschal immer zu kleine Kinder in zu hohen Betten. Sind Sie eigentlich eher Psychologe oder eher Tischler? Ich bin eigentlich Künstler und gelernter Bildhauer. Erst durch meine Kinder bin ich zum Mö- belbauer geworden. Das ganze Wissen habe ich durch meine Kinder und die Kinder unserer Kunden. Deshalb sage ich auch nicht „TÜV-getestet“, sondern „getestet von Kindern“. Einen Stuhl für Kinder zu entwickeln, heißt eben nicht nur, den Stuhl kleiner zumachen, ihn zuminiaturisieren und eine MickeyMouse draufzukle- ben – die Funktionen und die Proportionen müssen völlig anders sein als bei Erwachsenenmöbeln. Haben Sie ein Lieblings-Möbelstück oder eine Lieb- lingsserie? Mein Liebling ist immer noch mein erstes Bett, das Piratenbett mit Kletterseil, Steuerrad und Sä- bel. Das bauen wir jetzt seit 28 Jahren und es hat tau- sende von Kindern glücklich gemacht und tut es immer noch. Und da ist es auch egal, ob Junge oder Mädchen. Als wir vor 30 Jahren angefangen haben, wurden Kin- der noch als „unisex“ gesehen und die Möbel waren beispielsweise grün. Die Generation danach hat aus ih- ren Kindern wieder Prinzessinnen und Ritter gemacht und wir hatten rosa und hellblau. Jetzt geht die Ten- denz wieder zu unisex, also jetzt dürfen Mädchen ein Kleid anziehen und trotzdem ein Schwert in der Hand halten. Das sind alles Sachen, die finden in den Köp- fen von Eltern statt, das hat was mit soziokulturellen Umfeldern zu tun. Kinder hingegen spielen eigentlich überall auf der Welt das gleiche, egal ob in China, Russ- land, hier oder in Amerika. Und deswegen funktioniert auch ein Bett mit einem Kletterseil und einem Steuer- rad in Deutschland wie in Shanghai. Haben Sie einen Rat für Eltern, wo sie auf der Su- che nach der ersten Kindermöbelausstattung eine erste, neutrale Anlaufstelle finden? Es ist immer gut, Leute zu fragen, die ältere Kinder haben. Und ich wür- de raten, selber mal nachzugucken, wie sich die Sa- chen anfühlen. Also nicht blind bestellen und immer nur nach dem besten Preis gucken! Sicherheitssiegel helfen so gut wie gar nicht. Ein TÜV-Siegel bekommt jeder. Es gibt auch so viele Tricks, Leute hinters Licht zu führen. So besagt eine DIN-Norm: Ein Hochbett ist erst ein Hochbett, wenn die Liegefläche höher als 100 cm ist. Was machen Möbelhersteller? Sie machen die Liegefläche auf 95 cm und sind nach Definition kein Hochbett – und der TÜV hat lediglich ein Bett getes- tet, aber nicht speziell ein Hochbett für Kinder. Das sind Fallstricke, mit denen die Industrie arbeitet. Da hilft es schon eher, sich in Foren umzuschauen und ein biss- chen schlau zu machen. Danke für das Interview „de Breuyn“-Kindermöbel gibt es auch in un- serer Nähe – man muss sich allerdings nach Dresden oder Berlin auf den Weg machen. In Dresden führt das Trollhus Dresden in der Königbsrucker Stra- www.debreuyn.de/shop ße 45 die Marke (Infos unter Tel.: 0351 8044209 oder www.trollhus-dresden.de) , in Berlin gibt es gleich acht Anlaufstellen. Die Geschäfte sind auf der Home- page www.debreuyn.de ausgewiesen. Allerdings gibt es auch viele Tischler, die mit der hochwertigen Marke zusammenarbeiten – so hat man auch gleich den Aufbau gesichert. Ein Beispiel ist die Tischlerei Lausitz (www.tischlerei-lausitz.de) . Man kann sich de Breuyn-Möbel aber auch bequem im Onlineshop bestellen und darauf vertrauen, dass der Zusammenbau zum einen einfacher, zum ande- ren stabiler als bei IKEA & Co. funktioniert. de Breuyn Kindermöbel – hier erhältlich!
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