lausebande-11-2017

Spezial :: Seite 38 Bei einigenMenschen rufen Impfungen Stress her- vor. Es gibt jedoch einfache Maßnahmen, Ängste vor Impfungen und mögliche Schmerzen zu verringern. Sie selbst sowie Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt können hierfür etwas tun – mit bestimmten Körperhaltungen, altersab- hängiger Ablenkung und anderen Verhaltensweisen. Vor der ersten Impfung Ihres Kindes Sprechen Sie schon möglichst früh – am besten bereits bevor Ihr Kind zum ersten Mal geimpft wird – mit Ihrer Kinderärztin bzw. Ihrem Kinderarzt über Impfungen und erkundigen Sie sich nach Tipps, wie Sie sich auf den Impftermin vorbereiten können. Bei der Impfung … • Für Kinder unter 10 Jahren ist es wichtig, dass wäh- rend der Impfung die Eltern bzw. ein Elternteil anwe- send sind. • Kinder ab 3 Jahren wie auch Jugendliche und Er- wachsene sollten direkt vor der Impfung darüber aufgeklärt werden, wie geimpft wird und wie man mit einfachen Mitteln Stress gut bewältigen undmögliche Schmerzen vermindern kann. So hilft es Kindern bei- spielsweise, wenn sie die Hand der Mutter oder des Vaters drücken. • Eltern sowie das Praxisteam sollten möglichst Ruhe ausstrahlen und fälschlich beruhigende Versprechun- gen wie „Es tut überhaupt nicht weh“ vermeiden! Körperhaltungen … Eltern sollten Ihre Kinder bis zumAlter von 3 Jahren am besten imArmoder auf demSchoß halten und nach der Impfung leicht schaukeln und liebkosen. Kinder ab 3 Jahren sitzen am besten während der Imp- fung, z. B. auf dem Schoß der Mutter oder des Vaters (dies unterstützt auch das Stillhalten der Beine und Arme). Stillen oder „Süßes“ … Babys können, wenn sie noch gestillt werden, kurz vor oder während der Impfung angelegt werden. Ersatz- weise können Sie Ihrem Baby einen Schnuller zum Nu- ckeln geben. Stress- und schmerzarmes Impfen: So gelingt es! Kinder unter 2 Jahren, die nicht mehr gestillt werden, können kurz vor der Impfung einen kleinen Schluck Zuckerwasser (2 ml 25%ige Glukoselösung) oder eine andere süße Flüssigkeit trinken. Am besten bespre- chen Sie dies vorher mit Ihrer Kinderärztin bzw. Ih- rem Kinderarzt. Gut zu wissen: Wird gegen Rotaviren geimpft, sollte Ihr Kind möglichst im Zeitraum von 1 Stunde vor bis 1 Stunde nach dem Impfen nicht gestillt werden. Das Stillen zum Zeitpunkt der Impfung vermindert sonst möglicherweise deren Wirkung. Tipp: Da die Schluckimpfung gegen Rotaviren leicht süßlich ist, sollte, wenn bei dem Termin weitere Imp- fungen geplant sind, mit der Impfung gegen Rotavi- ren begonnen werden. Ablenkung … Ablenkungen kurz vor und nach der Impfung bei- spielsweise durch Seifenblasen, Luftballons, das eigene Lieblings-Spielzeug oder ein Buch, Videos, Musik oder Gespräche helfen gut bei Kindern unter 6 Jahren. Schmerzstillende Medikamente ... • In Einzelfällen können bei Kindern, die älter als 3 Monate sind, Schmerzpflaster (sogenannte Lido- cain-haltige Pflaster) benutzt werden. Das Pflaster sollte mindestens 30 bis 60 Minuten vor der Imp- fung einwirken. • Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ih- rem Arzt, ob und wie Sie die Pflaster verwenden sollen. Die Kosten der frei in der Apotheke erhältli- chen Pflaster (Stück. ca. 5 €) muss man in der Regel selbst tragen. • Kurz vor der Impfung kann die Impfstelle in der Praxis auch mit Eisspray gekühlt werden (Sprüh- zeit: 2 bis 8 Sekunden), um die Schmerz-Empfind- lichkeit zu verringern Maßnahmen, die nicht empfohlen sind • Reiben oder Kneifen der Impfstelle. • Schmerztabletten vor oder während der Impfung

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