lausebande_2018-11
Titelthema :: Seite 55 ger als die Hälfte. Windows-Nutzer können bedenkenlos zur Billigva- riante greifen, für den Mac gibt es nur den großen Bruder, das Steu- ersparbuch. Wer seine Steuerer- klärung lieber online im Browser erstellt, anstatt sie herunterzula- den, kann zur Onlinevariante Wiso Steuerweb greifen, die nur minimal schlechter abschneidet. Steuerspar- buch und Steuerweb gibt es zusam- men im Paket. Eine weitere Alterna- tive mit guter Handhabung für den Browser ist Smartsteuer. Gibt es typische „Fehler“, die Fami- lien bei einer Steuererklärung ma- chen? Einige der Punkte, die oft außer Acht gelassen werden: Das Kindergeld wird nicht rechtzeitig beantragt, vor allem für Kinder über 18 Jahren. Das kann jetzt nur noch sechs Monate lang rückwirkend be- antragt werden. Die Betreuungskos- ten für die Kinder werden nicht ab- gesetzt. Der Ausbildungsfreibetrag für auswärts studierende Kinder wird nicht geltend gemacht oder kein Unterhalt für erwachsene Kin- der abgesetzt. Und Ehepaare, die etwa gleich viel verdienen, sollten mit einem Steuerprogramm durch- rechnen, ob die Einzelveranlagung für sie ausnahmsweise günstiger als die übliche gemeinsame. Wo können Familien Steuern und Geld sparen? Gibt es ein paar „lega- le Steuertricks“? Sie können Kosten für die Unterbringung der Kinder in Hort, Krippe, Kindergarten, Tages- mutter, Erzieherin oder Au-pair dem Finanzamt in Rechnung stel- len. Auch Ausgaben für die Haus- aufgaben- oder Ganztagsbetreuung in der Schule werden [...]. grundsätzlich den Maximalbetrag fordern, sondern je nach Sachver- halt und Aufwand nur anteilige Gebühren berechnen. Verlangt ein Steuerberater mehr als die mittle- re Gebühr, muss er das begründen können. Je höher der Gegenstands- wert, etwa die Höhe der Einkünf- te und je komplexer der Fall, desto höher fällt auch die Rechnung aus. Übrigens: Verhandeln lohnt sich: Seit 2016 dürfen Steuerberater ihre Honorare frei bestimmen. Und auch eine gute Vorbereitung kann Geld sparen. Um den Aufwand des Steu- erberaters und damit die Kosten klein zu halten, lohnt es sich, Un- terlagen bereits gut vorsortiert dem Steuerberater zu übergeben. Wie finden Familien den passen- den Steuerberater? Die Suche nach dem passenden Lohnsteuerhilfe- verein geht am einfachsten im In- ternet – etwa über www.zvlonline. de Auf der Internetseite des Zertifi- zierungsverbands der Lohnsteuer- hilfevereine können Vereine nach Ort oder Postleitzahl gesucht wer- den. Dort sehen sie auch, welcher Verein zertifiziert wurde. Zertifi- ziert sind Vereine, wenn die Bera- tungsstelle gut erreichbar ist, Ter- mine innerhalb von zwei Wochen angeboten werden, eine individu- elle Beratung stattfindet, die Bear- beitung kurzfristig erfolgt und es eine schriftliche Berechnung der Steuererklärung gibt. Bei der Su- che nach einem passenden Steuer- berater kann ebenfalls das Internet helfen. Das Portal der Bundessteu- erberaterkammer unter www.bstbk. de hilft. Auch der Deutsche Steuer- beraterverband bietet eine Suche unter steuerberater-suchservice. de an. Hier lässt sich die Suche ein- grenzen, etwa nach dem Spezialge- biet des Beraters. Oft lohnt es sich aber bei Kollegen, Freunden oder Bekannten umzuhören. Wer zu- frieden ist, empfiehlt seinen Bera- ter gern weiter. Sie haben zuletzt im Frühjahr 2017 Steuersoftware getestet. Wer ist da- mit gut beraten, wann sollte man auf deren Hilfe besser verzichten? Der Test hat gezeigt, dass Steuer- Laien es schwer haben: Wir haben nicht nur Experten ins Labor ge- schickt, zusätzlich haben 110 Lai- en einen sehr einfachen Steuerfall eingegeben. Doch kein Programm konnte die Laien an die Hand neh- men und am Ende ein richtiges Er- gebnis liefern. Zum Teil lagen sie Hunderte Euro daneben. Anfän- ger scheiterten bereits an der Fra- ge „Haben Sie mehr als 1000 Euro Werbungskosten gehabt?“ Die Fra- ge kann nur beantworten, wer weiß, dass es sich dabei um be- rufliche Ausgaben wie Fahrtkos- ten handelt. Und nur für den, bei dem mehr als 1000 Euro zusam- menkommen, lohnt es sich, die Be- lege zusammenzutragen. Bleiben die Kosten unter dieser Werbungs- kostenpauschale, bringen sie steu- erlich nichts. Also keine Alternative für Familien? Doch, denn wer sich bisschen mit Steuern auskennt, kann sich mit- hilfe der Steuerprogramme über Zeitersparnis und Bequemlichkeit gegenüber der Papiererklärung freuen. Im Test war eine breite Marktauswahl: Elf Steuerprogram- me haben wir geprüft. Am besten schlugen sich die Programme von Buhl Data, sie bieten die meisten und nützlichsten Hilfen. Das Wiso Steuersparbuch teilt sich mit der Sparversion Tax den Spitzenplatz. Tax bietet einen ähnlichen Funk- tionsumfang an, kostet aber weni- www.lausebande.de [online weiterlesen]
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