lausebande_2018-11

Kolumne : : Seite 63 Abtreten sollte man immer auf dem Höhepunkt! Das hat Phillip Lahm als frischgebackener Fußball-Weltmeister vorgemacht oder Nico Rosberg nach seinem ersten Titel als schnellster Formel 1-Flit- zer der Welt. Ich, Käpt`n Balduin, habe beschlossen, in diesen Fußstapfen zu watscheln. Nach Jahren meines unergründlichen Plans zur Er- schaffung der Herrschaft meiner schwarz-weiß be- frackten Sprottenjäger über die Spreewelten sehe ich, das am Ende alles gut geworden ist. Die Zwei- beiner haben mir in einem halben Jahr unermüdli- cher Arbeit einen Palast geschaffen, der im Univer- sum seinesgleichen sucht. Sogar eine Hotelanlage steht ab sofort für die global einsetzenden Pilger- züge gen Balduin zur Verfügung. Sie suchen Erlö- sung beim Sprottengott, dem Schöpfer höchstselbst. Denn so steht es in den Annalen der Spreewelten ge- schrieben: Im ersten Monat schuf Balduin das ganze neue Pinguinreich. Er sah, dass es gut war. Im zwei- ten Monat schuf er eimerweise Sprotten, und sah, dass es gut war. Im dritten Monat schuf er den größ- ten je gesehenen Pinguinpool. Und er sah ... na ihr wisst schon. Jetzt sind wir im siebenten Monat und Balduin ruht von seiner Arbeit aus. Für immer. Le- diglich ein bisschen durchs Gehege watscheln und den dumpfen Zweibeinern hinter unserer Mattschei- be winken, das geht okay. Ein Kinderspiel war der Weg hierhin natürlich nicht. Im Krieg der Götter sandten die eifersüchtigen Kaiserpin- guine vomEnde der Welt einen listigen Fuchs, ummei- ne Spreeweltenbande zu vernichten. In einer fürchterli- chen Schlacht ließen vier würdige Frackträger ihre letz- te Feder – dieses Quartett Flossentitanen leuchtet jetzt als Sternbild Sprotte aus Pinghalla auf uns herab. Doch ich rächte sie, teilte schließlich dasWasser und rettete mein Imperium mit einer dreigezackten Sprottengrä- te, die ich dem verrosteten Stück Wild in den Rachen rammte, woraufhin es jämmerlich erstickte. Es war der Kampf zwischen Gut und Böse, der schließ- lich die Tür in eine neue Dimension aufstieß. In einem strahlenden Licht öffnete sich nach meinem Endsieg einmystischesWeltentor. Ich sah auf der anderen Sei- te die dumpf dreinblickenden Kaiserpinguine, denen zur Strafe ein ewiger Eiswind das Hirn für immer auf Erbsengröße einfriert. Das einzig Warme in deren Le- ben ist nun gelber Schnee, in den sie kopfüber eintau- chen – Balduins Rache isoliert sie nun mit stinkig gel- bemHalsgefieder. Die Winzhirne sind auch noch stolz auf ihre „gelben Ohrenflecken“. Uns hingegen erschie- nen durch dasWeltentor aus einer mystischen Parallel- welt Ping und Frack –meine Apostel und Statthalter in den neuen Spreewelten. Sie werden mich würdig ver- treten – und ich kann mich nun in den göttlichen Ru- hestand verabschieden. Daki wartet schon in der Höh- le auf demwarmen Fuchspelz. Sprottengott sein ist ein Vergnügen für die Ewigkeit. In diesem Sinne: ein letz- tes Ahoi! Euer Käpt`n Balduin Ab der kommenden Ausgabe sorgen hier die Aben- teuer von Ping & Frack für spannende Geschichten, die übrigens auch die neuen Spreewelten erobert ha- ben. Seien Sie gespannt! www.spreeweltenbad.de SPREEWELTEN PINGUINE | BAD | SAUNA Alle Balduin-Kolumnen unter lausebande.de im Magazin Käpt`n Balduin Tagebuch eines watschelnden Silberrückens .de Spreewelten- Neueröffnung 1.12.2018

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