lausebande-11-2019

direkter Körperkontakt oder beziehungsmäßiges Hören – gemeint sind liebevolle Worte. Auch die Nahrungsaufnahme und das damit einhergehende Sättigungsgefühl führen zu einer Oxytocin-Aus- schüttung. Dies ist eine Ursache dafür, dass Essen auch als Trost genutzt wird. Wirkungen von Oxytocin: • Reduktion der Angst vor unbekannten Menschen • Gefühl von Wohlbehagen und Ruhe sowie Stärke und Sicherheit • Zulassen von Nähe und Wunsch nach sozialen Beziehungen • Entstehung und Aufrechterhaltung von Beziehungen • Verbesserung des Erkennens sozialer Signale • Verstärkung von Einfühlungsvermögen • Verbesserung des Lernverhaltens bei liebevoller Lernumgebung Die Bedeutung von Oxytocin im frühen Kindesalter Menschen, die einen hohen Oxytocin-Spiegel haben, können Emotionen und Gefühle anderer Menschen besser erkennen. Diese Fähigkeit ist bei Eltern enorm wichtig. Oxytocin fördert beginnend mit der Geburt die Interaktionsfähigkeit zwischen Mutter und Kind und stabilisiert die Kontakt- und Ernährungssituation. Auch fördert es die Wiederer- kennung zwischen Mutter und Kind. Insbesondere bei der Geburt, aber auch beim Stil- len, wird im Körper von Mutter und Kind sehr viel Oxytocin ausgeschüttet. Gerade in den ersten 48 Stunden nach der Geburt sollte daher darauf ge- achtet werden, dass möglichst viel Körperkontakt zwischen Mutter und Kind stattfindet. Wenn nach der Geburt durch einen Kaiserschnitt oder eine Nar- kose der Mutter der Körperkontakt zu ihrem Neu- geborenen nicht möglich ist, ist es umso wichtiger, den Vater für den Hautkontakt zu instruieren. www.netzwerk-gesunde-kinder.de Wenn Kinder keinen Körperkontakt zulassen (kön- nen), kann sich das für die spätere Bindungsfähig- keit negativ auswirken. Gleiches gilt, wenn Babys nicht gestillt werden (können). Hierdurch wird die Entwicklung des frühen Körperkontaktes erheblich behindert und muss durch intensive Interaktion mit Hautkontakt ausgeglichen werden, z.B. die Flasche geben mit direktem Haut-an-Haut-Kontakt. Für Sie vor Ort in Cottbus, Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald Lausitz, Spree-Neiße und allen anderen Landkreisen Netzwerkfamilie werden oder Familien ehrenamtlich begleiten ... Aktuelles :: Seite 7 Quelle: Dipl.-Med. Hendrik Karpinski, Chefarzt Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Niederlausitz in Lauchhammer, Netzwerkleiter Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder Ein intensiver, gelungener Körperkontakt ist wichtig für die Entwicklung Ihres Babys. Falls Sie Ihr Baby nicht stillen können, Ihr Kind ein Schreibaby ist, Schlafstörungen hat oder wenn es Ihnen selbst schwer fällt, körperliche Nähe zu Ihrem Baby zu zulassen, nutzen Sie unterstützende Angebote wie zum Beispiel Familienhebammen, den Kinderarzt, Kinderkliniken oder spezielle therapeutische Angebote. Dazu können Sie sich auch an die Familienpat*innen oder direkt an die regionalen Netzwerke Gesun- de Kinder wenden. Diese können Ihnen gern Kontakte vermitteln. Umarmungen mit einer vertrauten Person, die nicht flüchtig oder mit einer negativen Situation verbunden sind, geben soziale Sicherheit, mindern Stress sowie körperlich ungünstige Folgen von Stress und fördern die Gesundheit.

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