lausebande-11-2022

Aktuelles ‹ 29 Bildungsministerin Britta Ernst stellte daraufhin Ende Oktober einen „12-Punkte-Plan“ vor, der einen neuen Rahmenlehrplan mit mehr Mathe- und Deutschunterricht sowie häufigere Lehrerfortbildungen vorsieht. Kritik an dem Plan äußerte die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Kathrin Danneberg. Sie wies unter anderem darauf hin, dass Schulleitungen in unserem Land mit Bürokratie zugeschüttet und Schulen personell unterbesetzt seien. Tatsächlich kämpfen auch die Lehrerzimmer mit einem hohen Fachkräftebedarf, wenn man die durch Rentenabgänger und Aussteiger verursachten Lücken schließen und gleichzeitig an der Bildungsqualität schrauben möchte. In Brandenburg geht man dieses Problem mit Quereinsteigern an, die unter den zum aktuellen Schuljahresbeginn befristet neu Eingestellten über 70 Prozent ausmachten. Trotzdem fehlen noch weitere Lehrkräfte, sodass der Ausfall von Unterrichtsstunden oder das Streichen weiterführender Bildungsangebote auf der Tagesordnung stehen. Der Bildungsrückstand, den Kinder in Brandenburg erleiden und der sie im schlimmsten Fall ein Leben lang einschränkt, ist ein strukturelles Problem ohne Lösung. Kein Wunder, dass das Brandenburger Abitur anderswo nach wie vor als Abschluss zweiter Klasse angesehen wird. Bildungsministerin und Kanzlergattin Britta Ernst sollte endlichmehr Kompetenz weichen. Die Lausitzer Bildungslandschaft wächst Lausitzer Strukturwandelprojekte stellen normalerweise einen Grund zur Freude dar, doch mit Blick auf ganze 15 Projekte mit Bildungsbezug könnte die Sorge entstehen, dass der Fachkräftekampf innerhalb des Bildungssystems kannibalische Züge annehmen könnte. Machen Sie mit: Noch bis zum 16. November kann jedermann diese Petition per digitaler Unterschrift unterstützen. Der Aufruf fordert: • … die Aufwertung der Kita als Bildungsort und die entsprechende Ausstattung in Raum und Personal. • … die Aufwertung der Erzieher*innen und Anerkennung ihrer Leistung. • … kostenfreien Zugang zu bester Bildung. Lausitzer Strukturwandelprojekte mit Bildungsbezug 1. Cottbus: Universitätsmedizin (IUC) 2. Cottbus: Wohnheim für Bau-Azubis 3. Cottbus:WasserwirtschaftlichesBildungszentrum 4. Forst: Pflegeschule 5. Forst: Aufwertung des Textilmuseums 6. Neuhausen: Aufbau eines Mobility Campus 7. Weißwasser: Umbau der Volkshochschule 8. Weißwasser: Aufbau eines Ausbildungs- und Forschungsstandortes 9. Hoyerswerda: Aufbau eines Smart Mobility Lab 10. Schloss und Festung Senftenberg: Erweiterung 11. Großräschen: Innovatives Lernzentrum Lausitz 12. Schwarzheide: Neues Ausbildungspensionat mit Wohnheim 13. Schwarzheide: Ausbildungsstätte für naturwissenschaftlich-technische Berufe 14. Lauchhammer: Bildungs- und Erlebniszentrum für Kunstguss und Industriekultur 15. Elsterwerda: Bildungszentrum Elbe-Elster Fazit Mit dem Wachstum der Lausitz steigt der Bedarf an Familieninfrastruktur: Wohnungen und Eigenheime, Kita- und Schulplätze, Erzieher und Lehrer. Wie soll das gelingen, wenn die Kindergartenbetreuung schon heute nicht kindgerecht ist und zahlreiche Lehrerstellen mit Quereinsteigern besetzt werden müssen? Mit bevorstehenden Strukturwandelprojekten dürften auch mehr Berufsschullehrer gefragt sein. Das Land muss sich daher auf denWeg machen, mehr als nur den Status Quo aufrechtzuerhalten. Lösungsmöglichkeiten könnten sein, die Erzieherausbildung zu fördern und etwaige Schulgelder abzuschaffen – oder auch ein Lehramtsstudium in der Lausitz zu forcieren. www.kita-ist-viel-mehr.de Jede Stimme zählt: #KitaIstVielMehr Im Zuge der ebenfalls geforderten Kitarechtsreform sollen die finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Forderungen zu ermöglichen. Die Petition geht noch weiter und verlangt die Etablierung eines Ehrenkodexes, der die frühkindliche Bildung über alle Parteien hinweg als Kernaufgabe der Gesellschaft versteht. Zur Petition:

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