lausebande-11-2023

nach, dass tanzende Kinder über ein besseres räumliches Denken verfügen als ihre nicht-tanzenden Altersgenossen. So erzielten tanzende Kinder durchweg bessere Leistungen in Geometrie. Der besonders positive Nebeneffekt scheint zu sein, dass bestimmte Gehirnregionen sehr eng mit anderen Hirnregionen verknüpft werden. Das wären zum Beispiel: Gedächtnis und Lernen sowie Emotionen und Sprachen. Küchenpsychologisch gesprochen kann man also davon ausgehen, dass tanzende Kinder besser lernen, kommunizieren, sich bewegen, geometrische Zusammenhänge begreifen und noch weitere Vorteile genießen. Viele Beispiele unterstreichen die Auswirkungen in der Praxis. So haben tanzende Kinder in der Regel beim Erlernen eines Musikinstrumentes kaum Probleme, das gleiche sensomotorische Fähigkeiten verlangt. Das gilt übrigens auch umgekehrt. Tanzen hilft darüber hinaus beim Imitieren. So aktiviert schon die Vorstellung zu Tanzen exakt die Regionen im Gehirn, die beim tatsächlichen Tanz angesprochen werden. Wer imitieren kann, kann von anderen lernen und andersherum auch anderen etwas zeigen und beibringen. Ballett-Tänzer schneiden auch in emotionalen Bereichen bestens ab. Je besser sie ihre Schritte beherrschen, umso ausgeprägter sind ihre charakterlichen Eigenschaften in Sachen Emotion und sozialen Fähigkeiten wie Empathie oder Eigenmotivation. Zudem wirkt sich der intensive Tanz in höherer Konzentration und einer besseren Aufmerksamkeitsspanne aus. Die Wirkung reicht bis ins Alter: Tanzen beugt dem Risiko vor, an Demenz zu erkranken. Weit besser, als ein Kreuzworträtsel zu lösen und das ein oder andere Buch zu lesen. TANZEN ENTWICKELT DAS GEHIRN Kinder können sich tänzerisch eigene Räume schaffen. Sie können sich selbst erleben, körperlich ausdrücken und Empfindungen verarbeiten. Das mit dem Tanzen enorme geistige Leistungen verbunden sind, bemerkte zuerst der amerikanische Gehirnforscher Steven Brown. Er überprüfte, welche Regionen im Gehirn aktiv werden, wenn der Körper tanzt. Erwartungsgemäß wurden die motorischen Regionen im menschlichen Gehirn aktiviert. Darüber hinaus wurden aber ebenso starke Aktivitäten in Bereichen für die Orientierung und den Raumsinn nachgewiesen. Tänzer besitzen ein deutlich besseres Vermögen als Nicht-Tänzer, sich durch den Raum zu bewegen. Eine Studie der Harvard University wies Beim klassischen Ballett werden aufgrund komplexer Bewegungsabläufe motorische und geistige Fähigkeiten besonders geschult – hier am Beispiel der Ballettschule Werhun zu sehen. Foto: Ralf Oh / rohart 22 › Tanzen Diese und viele weitere Vorteile kann Ihr Kind aus dem Tanzen mitnehmen: • Gute (räumliche) Orientierung • Ausgeprägte emotionale und soziale Kompetenzen • Höhere Konzentration und größere Aufmerksamkeitsspanne • Gesteigerte Lernfähigkeit • Gute Imitationsgabe • Vermindertes Demenzrisiko im Alter

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