lausebande-11-2023

nicht einmal sicher stehen und laufen kann, der sollte noch keinen außenseitigen Wechsel beim Walzer aufs Parkett zaubern. Der kindliche Körper sollte sich entsprechend entwickelt und gefestigt haben. Für die meisten Tanzarten gibt es zudem spezielle Schuhe. Auch hier ist es nicht sinnvoll, kleinen Ballerinas zu kleine und zu enge Schuhe an die Füße zu binden oder für den Gesellschaftstanz hohe Hacken im Tanzkinderkleiderschrank zu haben. Im Zweifel lieber einmal den Kinderarzt fragen. Wichtig ist beim großen Anspruch des Tanzes ans Gehirn, dass Kinder entsprechend aufnahmefähig sind. Je jünger das Kind ist, desto spielerischer sollte der Tanzunterricht aufgebaut sein. Dreijährige können noch keine komplette, ausgefeilte, zehnminütige Choreographie verarbeiten – und wenn doch, verursacht das Stress und führt zur Überbeanspruchung. Das frustriert und bringt niemandem Spaß. Eltern, die erwägen, ihre Kinder „ins Ballett“ zu geben, sollten einiges beachten. Empfehlenswert ist eine Schule dann, wenn die Person, die unterrichtet, eine (tanz)pädagogische Ausbildung hat, was leider nicht die Regel ist. Eltern sollten gemeinsam mit ihrem Kind die Schule auswählen. Wo jedoch ständig Eltern präsent sind, werden Kinder zu stark abgelenkt. Der Einstieg ins klassische Ballett ist für Kinder etwa zur Einschulung genau richtig. Davor können die Koordination und Musikalität durch andere Arten von Tanz, etwa den zeitgenössischen kreativen Kindertanz, geschult werden. Spitzentanz sollte erst aufgenommen werden, wenn die Knochen hart genug sind, möglichst nicht vor dem elften Lebensjahr. Bevor ein Mädchen seine ersten Spitzenschuhe anzieht, sollte es schon drei bis vier Jahre trainiert haben. Zwei- bis dreimal die Woche ein Training von ein bis anderthalb Stunden reicht für ein Kind aus. JUNGS UND TANZEN Primaballerina werden – das ist der ganz große Traum vieler kleiner Mädchen. Und ebenso vieler Eltern für ihre kleinen Prinzessinnen. Wem kann man es verübeln, sehen die lieben Kleinen doch so zauberhaft aus in ihren winzigen Tutus. So sehr Mädchen und Tanzen miteinander assoziiert werden, so sehr stößt man noch immer auf fragende Gesichter, wenn der Sohnemann statt dem Bolzplatz das Tanzparkett bevorzugt. Dabei sieht es im Prinzip ähnlich wie beim Kochen aus. Auch wenn Mutti immer noch am besten kocht, wird die Riege der Sterneköche von Männern dominiert. Beim GESUNDHEIT UND SPASS! Was sich liest wie ein Wundermittel gegen alles und jeden, ist am Ende des Tages „nur“ ein Ergebnis von intensiver Beschäftigung, Begeisterung und Sport. Spaß muss es machen, ansonsten gibt es auch keine guten Noten in Geometrie. Hinzu kommt, dass die tänzerische Ausbildung fundiert und professionell betreut werden sollte. Tanz beansprucht den ganzen Körper. Wie bei jedem Sport kann dabei sehr viel schief gehen, insbesondere bei Kindern im Wachstum. Deshalb sind die Fitness des Kindes, das Aufwärmen vorm Tanzen oder die Intensität des Trainings wichtig. Viele Eltern fragen sich, ab welchem Alter Kindern welcher Tanz zumutbar ist. Auch hier fällt die Antwort wie bei vielen anderen (Freizeit-) Sportarten aus: Das ist zum großen Teil vom Kind abhängig. Deshalb ist es gerade beim Tanzunterricht mit Kleinkindern wichtig, einen professionellen Tanzlehrer in Anspruch zu nehmen und auf seine Kinder zu hören. Kinder sind ehrlich und offenbaren Schmerzen und körperliche Probleme, wenn Eltern ihnen zuhören und das ernstnehmen. DAS RICHTIGE TANZALTER Tanzen können Kinder von kleinauf. Die rhythmische Bewegung können Eltern nicht früh genug fördern. Die Frage nach dem Alter stellt sich aber spätestens dann, wenn es um die Anmeldung in einer Tanzschule oder einem Verein geht. Vor dem dritten Lebensjahr sollten Kinder keinesfalls mit dem Tanzsport beginnen. Wer noch Ein gutes Einstiegsalter für Tanzschule oder Tanzsport ist die Einschulung. Für jüngere Kids führen viele Tanzschulen Vorbereitungsgruppen. Foto: JackF, istock 24 › Tanzen

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2