lausebande-11-2023

und Trainierenden. Da es sich bei dem Beruf des Tanzlehrers um einen freien Beruf handelt, kann sich prinzipiell aber jeder Tanzlehrer nennen und eine Tanzschule eröffnen. Deshalb sollten Eltern durchaus auf Kompetenzen achten. Mitgliedschaften in Verbänden wie dem Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband e.V. (ADTV) und dem Berufsverband Deutscher Tanzlehrer e.V. (BDT) geben ebenso Hinweise wie eine Ausbildung zum Tanzpädagogen. Es gibt auch andere Zertifikate für den Kindertanz, zum Beispiel vom Deutschen Turner-Bund (DTB-KursleiterIn Kindertanz) oder der IHK (Kursleiter Kreativer Kindertanz). Solche Nachweise sind deshalb wichtig, weil sie Eltern eine größere Sicherheit geben, dass Tanzlehrer oder -trainer sowohl didaktisch als auch fachlich kompetent sind. Denn perfekte Tänzer können völlig ungeeignete Pädagogen sein. Bei der Wahl der Tanzschule oder des Vereins für Ihr Kind gibt es weitere Anhaltspunkte, auf die Sie achten sollten: • An oberster Stelle steht natürlich die Frage: Fühlt sich Ihr Kind dort wohl? Nehmen Sie Ihr Kind mit, wenn Sie sich die Einrichtungen ansehen, es geht schließlich um seine Freizeitbeschäftigung. • Welche Tanzstile werden angeboten? Abhängig von den (musikalischen, motorischen) Präferenzen Ihres Kindes sollte der Tanzstil gewählt werden. Wer sich gerne zu aktueller Musik auspowert, ist bei Hip Hop wahrscheinlich besser aufgehoben, als beim Ballett. • Wie sind die Tanzgruppen? Ihr Kind lernt gerade erst Tanzen? Dann sollte es in eine Anfängergruppe. Ihr Kind ist noch keine fünf? Dann hat es bei den 14-Jährigen nichts verloren. Kinder sollten in Gruppen tanzen, die ihrem Können und Alter entsprechen. Das schafft Motivation, kleine Erfolge und Bindungen zu anderen Kindern. Tanz sieht es in vielen Bereichen genauso aus. Das nicht ohne Grund. Und so viel sei vorweggegriffen: Kochen und Tanzen macht nicht schwul. Wer diese Befürchtungen hegt, dem sei darauf hingewiesen, dass der tanzende Junge immer freie Damenwahl hat und die Mädchen im Kino immer den Tänzer aus Step Up anschmachten. Tanzen ist cool und wie zum Beginn ausgeführt, fördert es vielseitig bis hin zu schulischen Leistungen. Jungen sind auch nicht per se gegen das Tanzen. Im Gegenteil – im Kleinkindalter stehen sie dem Tanzen wie den meisten unbekannten Dingen sehr neugierig gegenüber. Von Natur aus bewegen sie sich zu Musik. Die Abneigung entsteht durch Hänseleien im Kindergarten oder der Schule, durch Beobachtungen und gelerntes Verhalten im Elternhaushalt. Wo Zuhause getanzt wird, werden unweigerlich auch kleine Jungen großen Spaß am Tanz empfinden. Leider haben viele Väter noch immer extreme Vorbehalte gegen Tanzen als Freizeitbeschäftigung für den Sohn. Dabei unterscheidet sich Tanzen wenig von anderen Sportarten – Eifer und Disziplin muss man(n) auch beim Fußball oder Eishockey mitbringen. Die Vorurteile sind hausgemacht. Manchem Vater kann ein Film wie „Billy Elliot“ hier vielleicht auf die Sprünge helfen. DAS PERFEKTE MATCH Wer sich einmal genau umschaut, wird eine erstaunliche Vielfalt an Tanzangeboten für Kinder entdecken. Grundsätzlich kann man drei Bereiche unterscheiden: Tanz- & Ballettschulen, Kulturvereine & -angebote sowie Sportvereine. Am besten entscheidet man sich zuerst für Tanzstil bzw. -art: soll es Ballett, Sport oder eher das Musical sein? Dabei stellt sich bereits die Frage nach dem richtigen Tanzstil, dem die Auswahl des passenden Ortes folgen sollte. Tanzstile reichen vom klassischen Ballett über Gesellschaftstanz, Breakdance & Hip Hop bis zu Jazz Dance, Modern Dance oder Stepptanz. Gerade in der Lausitz spielen Ensembles rund um den Karneval eine große Rolle – und selbst das Cheerleading ist am Ende eine getanzte Choreographie mit teils sehr sportlichen Elementen. Es gibt viele weitere Stile und die Grenzen sind oft fließend. So kann man Breakdance zu vermeintlich typischer Ballettmusik tanzen und andersherum. Der Entscheidung für den Stil folgt die für Schule oder Verein. Genauso wichtig wie manches Trainerdiplom sind dabei Empathie, soziale Kompetenzen und die Chemie zwischen Kindern Sport oder Spaß? Beim Tanzen lässt sich das oft bestens kombinieren. Foto: JackF, istock 26 › Tanzen

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