lausebande-11-2023

Aktuelles ‹ 63 Grippeimpfung: in diesem Jahr besonders wichtig „Im Oktober und November ist die perfekte Zeit für die Grippeschutzimpfung. Wenn der Winter richtig kommt, kann es schon zu spät sein“, sagt Dr. Runan Qiu. Die Hausärztin, die ihre Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Schwarzheide des Sana Gesundheitszentrum Niederlausitz betreibt. Bisher habe sie noch keinen Influenzafall in dieser Saison nachgewiesen, aber aus Sicht der Medizinerin ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Virus auch in der Lausitz ankommt. „Die Grippeschutzimpfung ist für Patienten ab 60 Jahren und als Indikationsimpfung auch für unter 60jährige mit chronischer Erkrankung sowie Immunschwäche sinnvoll", rät Dr. Runan Qiu mit Verweis auf die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko). Auch Mitarbeitende im medizinischen Bereich sowie Menschen, die in Kindereinrichtungen tätig sind, sollten sich den schützenden Pieks holen. Aus diesem Grund führten die Sana Kliniken Niederlausitz schon im Oktober die alljährliche Grippeschutzimpfung bei ihrem medizinischen Personal durch. Warum ist bei der Grippeimpfung jedes Jahr eine neue Impfung nötig? Vom Coronavirus sind knapp vier Jahre nach dessen Entdeckung bereits zahlreiche Varianten und Mutationen bekannt. Dabei gilt es eigentlich als relativ „stabiles“ Virus. Grippeviren sind hingegen Verwandlungskünstler – sie verändern ständig ihr „Aussehen“. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beobachtet diesen ständigen Wandel weltweit, um abzuschätzen, welche Virus-Varianten mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Winter auftauchen werden. Daraus abgeleitet, werden jedes Jahr vier Virus-Varianten empfohlen, von denen mindestens drei bei der Impfstoffherstellung berücksichtigt werden sollen. Dabei können sich von Jahr zu Jahr gewisse Änderungen ergeben. Eine jährliche Impfung ist also wichtig, um vor den in der jeweiligen Grippesaison zirkulierenden Grippeviren geschützt zu sein. Wie wirksam ist die Impfung bei Kindern? Die Auswertung vieler Studien hat gezeigt, dass Grippeimpfstoffe unabhängig vom Impfstofftyp bei gesunden Kindern und Jugendlichen insgesamt eine Schutzwirkung von 59 bis 75 Prozent haben. Das heißt, bis zu drei Viertel der Kinder, die ohne Impfung erkrankt wären, sind geschützt. Der Impfstoff, der als Nasenspray verabreicht wird, führt insbesondere bei Kindern bis zu sechs Jahren (mit 72 bis 83 Prozent) zu einem höheren Impfschutz als die Impfstoffe zum Spritzen. Die Grippeschutzimpfung hat insbesondere für Risikogruppen jedes Jahr eine hohe Bedeutung, da Influenza-Viren sehr schnell mutieren.

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