lausebande-11-2025

Sparziel festlegen Wer Geld für den Nachwuchs zurücklegen will, steht vor vielen Fragen: Wann sollte ich starten? Reicht es, kleine Beträge beiseitezulegen – oder braucht es eine durchdachte Strategie? Welcher monatliche Beitrag ist realistisch? Sollte ich lieber auf Risiko oder Sicherheit setzen? Wie finde ich passende Angebote? Von Geburt bis zum 18. Geburtstag öffnen sich unterschiedliche Möglichkeiten und Herausforderungen. In diesem Titelthema zeigen wir auf, wie Vermögensaufbau für Kinder gelingen kann, welche Wege sich anbieten, worauf Eltern achten sollten – und wo Fallstricke lauern. Zuerst sollten Sie überlegen, wofür Sie sparen wollen, ob Sie dafür eine bestimmte Summe brauchen und welchen Betrag Sie dafür monatlich entbehren können. Dafür ist die 50-30-20-Regel hilfreich. Demnach sollten vom monatlichen Nettoeinkommen etwa 50 Prozent für notwendige Ausgaben wie Lebensmittel, Miete/Hausrate, Kleidung, Strom- und Handyvertrag reichen. 30 Prozent sind für Spiel und Spaß, also Ausflüge, Urlaub, Spiele, Essengehen gedacht. Die restlichen 20 Prozent können zum Sparen genutzt werden. Bevor es ans Sparen gehen kann, ist noch der Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben wie eine kaputte Waschmaschine wichtig: Dafür sollten etwa drei Nettomonatsgehälter veranschlagt werde und jederzeit verfügbar sein. Es macht einen Unterschied, ob Sie „nur“ für das erste Fahrrad sparen, für den Führerschein, das erste Auto, die erste eigene Wohnung, einen Auslandsaufenthalt oder für das Studium. Für kurzfristige und eher kleine Sparziele ist ein Spar- oder Girokonto ausreichend, für kleine Herzenswünsche ist das Sparschwein ideal. Denn dort vermehrt sich das Geld nicht nur virtuell auf dem Kontoauszug, sondern für das Kind sichtbar. Für größere Summen, die erst um den 18. Geburtstag verfügbar sei müssen, gilt: Je früher Sie mit dem Sparen beginnen, desto besser. Denn über die Jahre macht sich der Zinseszins-Effekt bemerkbar. Das heißt, dass Sie nicht nur Zinsen auf die angelegte Summe erhalten, sondern nach jeder Zinsperiode auch noch auf die bereits erzielten Zinsen. Das macht sich ab einem Jahreszins von etwa vier Prozent deutlich bemerkbar. Hier ein Rechenbeispiel: Wer eine Summe von 10.000 Euro kurz nach der Geburt des Kindes anlegt, hat diese Summe bei einem gleichbleibenden Zinswert von vier Prozent nach 18 Jahren verdoppelt. Ein Zinssatz von vier Prozent ist derzeit wenig realistisch – zumindest, wenn es um Sparkonten oder Tagesgeldkonten geht. Durchaus machbar sind diese Zinsen aber, wenn man in Aktien oder Fonds investiert. Laut oben erwähnter Umfrage legen gut 40 Prozent der Eltern Geld für den Nachwuchs zurück. Welche Möglichkeiten sie dafür haben, stellen wir auf den kommenden Seiten vor. Sparschwein Eine Spardose ist für Kinder ideal, um früh den Umgang mit Geld zu erlernen. Während das Geld auf dem Sparkonto oder im Aktienfonds für sie nicht sichtbar und schwer greifbar ist, können sie im Sparschwein dem Vermögenszuwachs zuschauen. Ideal sind konkrete Sparziele wie ein bestimmtes Spielzeug. Überlegen Sie gemeinsam mit dem Kind, wie viel Geld es dafür braucht, ob es sein monatliches Taschengeld dafür komplett sparen will oder nur anteilig. Vielleicht gibt es auch zum Geburtstag oder zu Weihnachten Geldgeschenke von Verwandten, die ebenfalls dort angespart werden können. Das Sparschwein eignet sich für kleinere Sparsummen bis etwa 100 Euro, die in überschaubarer Zeit erreicht werden können. Für größere Summen und langfristige Sparziele braucht es andere Sparformen. 52 › Titelthema

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