lausebande-11-2025

58 › Titelthema automatisch ein. Beim Thema Steuern sollten Eltern bedenken, dass bei sehr großen Geldgeschenken die Schenkungssteuer fällig werden kann. Der Freibetrag für Kinder liegt derzeit bei 400.000 Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren. Bei größeren Beträgen sollte ein Steuerberatungsbüro hinzugezogen werden. Auch klassische Investmentfonds oder einzelne Aktien sind eine Option, wobei Fonds das Risiko breiter verteilen, während Einzelaktien zwar Chancen auf hohe Gewinne bieten, aber auch volatiler sein können. Wenn Sie bereit sind, die Risiken zwischenzeitlicher Verluste zu tragen, kann ein Aktienfondssparplan passend sein. Sie können die Anlagesumme auch aufteilen und sich für eine Mischung aus Banksparplan (oder Tages- bzw. Festgeld) und Aktienfondssparplan entscheiden. Gold oder Immobilien? Neben den klassischen hier vorgestellten Anlagemöglichkeiten existieren alternative, teils sehr spekulative Formen. Manche Familien setzen auf Edelmetalle wie Gold oder Silber als Absicherung gegen Inflation. Diese bieten zwar keinen laufenden Ertrag, können aber als Stabilitätsanker im Portfolio dienen. Immobilien gelten als solide Anlage, erfordern jedoch erhebliches Kapital und reduzieren die Flexibilität, weshalb sie für die meisten Eltern nur eingeschränkt geeignet sind. Umstritten sind Kryptowährungen. Sie locken mit hohen Renditechancen, unterliegen jedoch extremen Schwankungen und eignen sich allenfalls als kleiner, spekulativer Baustein für risikobereite Familien. Versicherung und Bausparvertrag Darüber hinaus gibt es spezielle Produkte und staatlich geförderte Modelle. Dazu zählen Ausbildungs- oder Bildungskostenversicherungen, die darauf ausgerichtet sind, zu einem festgelegten Zeitpunkt – etwa zum Studienbeginn – eine Auszahlung zu leisten. Sie verbinden Versicherungselemente mit einem Sparanteil, was für Planungssicherheit sorgt, allerdings oft mit eingeschränkter Flexibilität und hohen Kosten einhergeht. Teilweise sind solche Verträge so teuer, dass die Rendite nicht mal die Inflation und die Kosten ausgleicht. Daher raten Fachleute von solchen Versicherungsmodellen als Finanzvorsorge ab. Versicherungen für Kinder bzw. Familien sind nicht per se ungeeignet – ganz im Gegenteil: Wer das Geld hat, sollte über eine Haftpflicht-, eine Berufsunfähigkeits- und eine Unfallversicherung sowie eine private Altersvorsorge nachdenken. Die Bundesregierung plant die Einführung einer Frühstart-Rente speziell für Kinder (s. Infokasten Vorseite). Als Geldanlange aber sind Versicherungen nicht zu empfehlen – es sei denn, es handelt sich um seriöse Sparpläne. Unter Umständen kann ein Bausparvertrag für Kinder sinnvoll sein. Kinder und Jugendliche unter 25 Jahren profitieren nämlich beim Bausparen von besonderen Konditionen: Ab dem 16. Lebensjahr besteht Anspruch auf die Wohnungsbauprämie in Höhe von bis zu 70 Euro jährlich. Wird der Vertrag vor dem 25. Geburtstag abgeschlossen, kann das Guthaben einschließlich Prämie frei verwendet werden – also auch für andere Zwecke als den Immobilienerwerb. Manche Bausparkassen gewähren einen Jugendbonus, beispielsweise in Form einer einmaligen Gutschrift. Allerdings lohnt sich ein genauer Blick auf die Konditionen, denn hohe Abschlusskosten können die Vorteile zunichtemachen. Ein Vergleich mit alternativen Sparformen ist daher ratsam, bevor ein Vertrag abgeschlossen wird.

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