lausebande-11-2025

Titelthema ‹ 61 Bei einem Bausparvertrag wird zunächst ein Teil der Bausparsumme angespart, später kann ein Kredit, das Bauspardarlehen, aufgenommen werden. Die Zinsen beim Sparen sind jedoch niedrig, die Kosten hoch – lohnend meist nur bei stark steigenden Bauzinsen. Aktuell gibt es bessere und flexiblere Alternativen, um für Kinder Geld anzusparen. Auch eine Ausbildungsversicherung – im Grunde eine Lebensversicherung, mit der Geld für die spätere Ausbildung der Kinder angespart wird – ist als Geldanlage für Kinder nicht zu empfehlen. Lebens- und Rentenversicherungen sind unflexibel und teuer. Das rechnet sich nicht. Lohnt es sich, in alternative Anlageformen wie Edelmetalle zu investieren? Edelmetalle wie Goldmünzen sind ein beliebtes Geschenk bei Taufen, Konfirmationen oder Jugendweihen. Tatsächlich raten wir bei Finanztip aber von solchen Geschenken für Kinder ab. Zum einen ist Gold in kleinen Mengen teuer, zum anderen verursacht auch die sichere Aufbewahrung – etwa im Tresor oder Bankschließfach – zusätzliche Kosten. Nicht von den Rekordpreisen beeindrucken lassen: Gold schwankt stark im Wert und langfristig brachte Gold nicht einmal halb so viel Rendite wie Anteile an einem breitgestreuten Aktien-ETF auf den MSCI World. Klassische Sparkonten, aber auch Tagesgeld und Festgeld bringen derzeit nur wenig Zinsen. Anders sieht es bei Aktien-ETFs aus. Wie hoch sind hier die Renditen und wie die Risiken? Aktuell gibt es auf Tagesgeldkonten bis zu 2,85 Prozent Zinsen pro Jahr. Bei Festgeldkonten hängt die Verzinsung von der Laufzeit ab. Zum Beispiel sind bei einer Bindung von 36 Monaten aktuell bis zu 2,9 Prozent Zinsen pro Jahr möglich. Diese Sparvarianten gleichen zwar langfristig die Inflation aus, denn die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Sie eignen sich aber nicht zum Vermögensaufbau. Anders sieht es bei Aktien-ETFs aus: Sie unterliegen zwar Wertschwankungen, doch bei einem langen Anlagezeitraum – wir empfehlen mindestens 15 Jahre – lassen sich solche Schwankungen aussitzen. Unsere Analysen zeigen, dass bei den von Finanztip empfohlenen Aktien-ETFs, zum Beispiel auf den MSCI World, durchschnittlich mit einer Rendite von sechs Prozent pro Jahr gerechnet werden kann. Nachwuchs beginnen, um den Zinseszinseffekt bestmöglich zu nutzen. Eine Geldanlage in einen Aktien-ETF erfordert dabei nicht viel Aufwand – ist der Sparplan einmal eingerichtet, läuft alles automatisch, und ein jährlicher Blick ins Depot reicht völlig aus. Alternativ kann man auch ein Tagesgeldkonto auf den Namen des Kindes eröffnen und monatlich per Dauerauftrag Geld überweisen. Und wie schon erwähnt, sollte die Anlageform immer auf die gewünschte Anlagedauer und das Sparziel abgestimmt sein. Welche Sparmöglichkeiten gibt es und welche empfehlen Sie? Von welchen raten Sie ab? Wird das Geld länger nicht gebraucht und kann somit langfristig angelegt werden, empfehlen wir einen Sparplan auf günstige und weltweite Aktien-ETFs. Hier stimmt der Rendite-RisikoMix, was bei vielen anderen Geldanlagen nicht der Fall ist. Dafür ist es aber wichtig, mindestens 15 Jahre Zeit mitzubringen, um zwischenzeitliche Wertschwankungen aussitzen zu können. Eltern können entweder im eigenen Depot oder einem Zweitdepot zusätzlich fürs Kind sparen. Oder sie können ein sogenanntes Junior-Depot im Namen des Kindes eröffnen, um Steuervorteile zu nutzen. Was die jeweiligen Vor- und Nachteile sind, erklärt meine Kollegin Nadine Graf im FinanztipRatgeber zu Juniordepots: https://www.finanztip.de/wertpapierdepot/juniordepot/. Kann das Geld hingegen nur kurzfristig angelegt werden, empfehlen wir Geldanlagen wie Tages-, Festgeld oder Geldmarkt-ETFs. Bei vielen Banken können Tagesgeldkonten auch im Namen des Kindes eröffnet werden. Wo es die besten Tagesgeld- und Festgeldzinsen gibt und welche Anbieter wir bei Finanztip empfehlen, lässt sich mithilfe unseres Tagesgeldrechners (https://www.finanztip.de/tagesgeldvergleich/) und Festgeldrechners (https:// www.finanztip.de/festgeld-vergleich/) herausfinden. Von klassischen Sparformen wie dem Sparbuch raten wir dagegen ab. Die Zinsen sind hier so niedrig, aktuell liegen sie zwischen 0,001 und 0,5 Prozent, dass das Geld durch die Inflation real an Wert verliert. Auch Girokonten für Kinder eignen sich nicht als Sparform. Sie sind zwar eine tolle Sache, um Kindern den Umgang mit Geld beizubringen, bieten aber keine oder nur sehr niedrige Zinsen. Sind Bausparverträge oder Versicherungen wie eine Ausbildungsversicherung zu empfehlen?

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