Spezial ‹ 65 Corona, Grippe, Erkältung – was habe ich überhaupt? Zunächst einmal: Wir möchten mit den groß klingenden Zahlen von über 6 Millionen Erkrankten keine Panik schüren. Tatsächlich bewegt sich das Infektionsgeschehen auf einem normalen HerbstNiveau. Allerdings sind die Schwankungen hoch. So gab es vor einem Monat noch eine gute Million mehr hustende und schniefende Deutsche. Nur für wenige ist klar, womit sie sich eigentlich genau angesteckt haben. Wenn man wissen möchte, wie sich COVID-19 anfühlt, kommt es ganz darauf an, wen man fragt. Während es die einen, vorzugsweise jüngeren Patienten, teilweise nahezu beschwerdefrei durchlaufen, kann SARS-CoV-2 vor allem älteren Menschen nach wie vor schwer zusetzen. Die Symptome und das „Feeling“ bei Erkältung und Grippe sind nochmal anders. Manchmal weiß man instinktiv, an welcher Erkrankung man zurzeit leidet, sobald die Symptome eintreten. Für COVID-19 und Influenza existieren Schnelltests für alle, die es genauer wissen wollen. Die folgende Tabelle fasst außerdem die geläufigen Symptome zusammen: RSV: neue Impfstoffe für Risikogruppen Die Welle des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) beginnt in der Regel kurz vorm Jahresende. Die Atemwegserkrankung betrifft vor allem Babys und Kleinkinder, wo sie gerade unter Neugeborenen häufig schwere Verläufe verursacht. Etwa 15.000 Säuglinge kamen im Schnitt der vergangenen zehn Jahre wegen einer RSV-Infektion ins Krankenhaus, teilweise sogar auf die Intensivstation. Für sie empfiehlt die STIKO seit vergangenem Jahr mit „Nirsevimab“ einen neuen Impfstoff, der nur einmalig verabreicht werden muss und sofort wirksam ist. Er enthält keine Viren oder virenähnliche Bestandteile, sondern bereits fertig entwickelte Antikörper. Die Resultate der ersten Impfsaison sind ausgesprochen positiv. So sank die Zahl der erfassten RSV-Infektionen bei Kindern unter einem Jahr laut dem RKI um 54 Prozent. Der Schutzeffekt hält etwa ein halbes Jahr lang an. In dieser Zeit können Säuglinge ihr natürliches Immunsystem allmählich ausbilden, um für die unausweichlichen, späteren RSV-Infektionen besser gewappnet zu sein. Ebenfalls zu den Risikogruppen zählen ältere Erwachsene und Menschen mit einem beeinträchtigten Immunsystem. Für sie gibt es wiederum schon seit 2023 neue Möglichkeiten der Prophylaxe. Sie können sich gegen RSV impfen lassen. Die Kosten werden für folgende Gruppen von der Krankenkasse übernommen: RSV-Impfung jetzt Kassenleistung für: • Säuglinge und Kleinkinder • Personen ab 60 Jahren, die schwere Grund- erkrankungen haben oder im Pflegeheim leben • Personen ab 75 Jahren Die RSV-Impfung erfolgt entsprechend der in die Schutzimpfungs-Richtlinie übernommenen STIKO-Empfehlung mit den proteinbasierten Impfstoffen Arexvy® oder Abrysvo®. Grippeschutz: ungebrochen bedeutsam Für Millionen Deutsche bereits zum Impfalltag gehört die Grippeschutzimpfung – und das scheint empfehlenswert zu sein, denn Influenza-Viren können Menschen jeden Alters schwer zusetzen. Die Personengruppen, für die die Kosten der Impfung übernommen werden, sind etwas breiter gefächert: Grippeschutzimpfung? Empfohlen für: • Chronisch Kranke • Menschen ab 60 Jahren • Schwangere • Medizinisches Personal • Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen • Haushaltsangehörige von Immungeschwächten • Personen mit häufigem beruflichem Kontakt mit Schweinen, Geflügel, Wildvögeln und Robben Symptom Erkältung Grippe COVID-19 Fieber 1 4 3 Müdigkeit 2 4 2 Husten 1 4* 4* Niesen 1 - - Gliederschmerzen 2 4 2 Schnupfen 4 2 3 Halsschmerzen 4 2 2 Durchfall - 2** 1 Kopfschmerzen 2 4 2 Kurzatmigkeit - - 2 Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns 1 1 2 4 = meist / 3 = häufig / 2 = manchmal / 1 = selten *trockener Husten; **bei Kindern Quellen: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Bundesministerium für Gesundheit
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