lausebande-12-2019
Titelthema :: Seite 50 fen. So können sie das Gesicht nicht in der Mat- ratze vergraben und ersticken. Sobald sich Kinder allein drehen können, lässt es sich nicht mehr ver- hindern, dass sie sich im Schlaf auf die Seite oder auf den Bauch drehen. Schlafsack: Babys schlafen besser mit Schlafsack statt Zudecke. Eine Zudecke könnten sie sich über das Gesicht ziehen und ersticken. Zudem schwit- zen sie unter einer zu dicken Decke stark, was ebenfalls als Risikofaktor gilt. Der Schlafsack sollte die passende Größe haben, so dass das Kind nicht mit dem Kopf durchrutschen kann und ausrei- chend Platz zum Strampeln hat. Wer nicht auf eine Decke verzichten möchte, sollte deren Fußende unter die Matratze stecken. Matratze: Die optimale Baby-Matratze ist luft- durchlässig und nicht zu weich. Auf eine nicht atmungsaktive Unterlage als Matratzenschutz soll- ten Sie verzichten. Babybett im Schlafzimmer: Idealerweise schläft das Kind im ersten Jahr in seinem eigenen Babybett am Elternbett. Schläft das Kind im Elternbett, besteht das Risiko, dass es überhitzt oder erstickt. Schläft es im eigenen Zimmer, haben Eltern es weniger gut im Blick und können weniger schnell auf Unregel- mäßigkeiten beispielsweise der Atmung reagieren. Weniger ist mehr: Auch wenn es niedlich aussieht - verzichten Sie auf Kissen, Plüschtiere, ein Fell zum Unterlegen, lange Betthimmel und ein Nestchen/ Polster. Auch sie erhöhen das Risiko zu ersticken oder sich darin zu verheddern. Bänder, Schnüre und Ketten (z.B. Bernsteinkettchen) gehören aus dem gleichen Grund ebenso wenig in Babys Bett. Nicht rauchen: Schwangere und Mütter sollten aufs Rauchen verzichten und auch in der Woh- nung sollte Rauchen tabu sein . Raumtemperatur: Die ideale Raumtemperatur liegt im Schlafzimmer nachts zwischen 16 und 18 Grad. Damit das Kind nicht überhitzt, ziehen Sie es nicht zu dick an, ein Schlafanzug reicht, verzichten Sie auf eine Mütze. Das Bett sollte weder in der Nähe der eingeschalteten Heizung noch in der prallen Sonne stehen. Gut gebettet: die richtige Schlafumgebung Wer die eben genannten Ratschläge beherzigt, hat für seinen Nachwuchs bereits die optimale Schla- fumgebung geschaffen. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang auch von Schlafhygiene. Dazu gehört ebenfalls, dass das Bett tatsächlich nur zum Schlafen da ist und nicht zum Spielen zweckentfremdet wird. Bei älteren Kindern sollten Smartphone im Bett sowie Fernseher am Bett und Bildschirmmedien kurz vor dem Schlafengehen tabu sein. Das blauwellige Licht dieser Geräte sig- nalisiert dem Körper: Es ist früh am Morgen. Folg- lich unterdrückt er die Ausschüttung des Schlaf- hormons Melatonin. Die meisten werdenden Eltern kaufen für ihr Baby ein Gitterbett. In den ersten Lebenswochen kann man sich auch für eine Wiege oder einen Stubenwa- gen entscheiden. Die sind durchaus hübsch anzuse- hen und haben den Charme, dass man sie leicht von einem ins andere Zimmer schieben kann. Aber die Kleinen wachsen so schnell raus, dass man sich gut überlegen sollte, ob die Anschaffung wirklich lohnt. In Deutschland ist die Zahl der Todesfälle, bei denen Plötzlicher Kindstod als Ursache angenommen wird, in den vergangenen 30 Jahren deutlich gesunken. Quelle: GBE 1300 602 298 152 127 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1991 1998 2005 2013 2017 Fälle von plötzlichem Kindstod
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