lausebande-12-2019

Titelthema :: Seite 55 oder in der Zeit andere Dinge zu erledigen: Wenn der Mittagsschlaf wegfällt, lassen sich die Tage ganz anders planen und für Tagesausflüge muss kein Nickerchen mehr organisiert werden. Außer- dem schlafen die lieben Kleinen dann abends eher ein und man hat eher Zeit für sich. Zudem kann man mit dem Kind Mittagsruhe statt Mittagsschlaf vereinbaren: In der Zeit, in der es bisher geschlafen hat, geht es eigenständig einer leisen ruhigen Be- schäftigung wie Bücher anschauen oder Hörbuch hören nach. Schlafprobleme Zunächst ein paar tröstliche Zahlen für junge El- tern: Die Studie zur Kindergesundheit (KiGGS) besagt, dass jedes fünfte Kleinkind unter sechs Jahren Schlafprobleme hat, bei unter Dreijährigen sogar noch etwas mehr. Es trifft also auch andere Eltern und mit dem Schuleintritt legen sich viele Schlafprobleme wieder. Viele betreffen das Ein- und Durchschlafen, was wir oben bereits thema- tisiert haben. Folgend stellen wir die häufigsten weiteren Schlafprobleme und Lösungsstrategien vor. Für alle der hier aufgeführten Störungen gilt: Treten sie gehäuft auf oder belasten sie das Kind bzw. die Familie stark, suchen Sie sich ärztliche Hilfe, erster Ansprechpartner ist der Kinderarzt. Dort kann auch eine ernste Erkrankung wie Epilep- sie ausgeschlossen werden. Zähneknirschen Dieses Problem tritt bei Kindern immer mal wie- der auf. Ursache können entweder Veranlagung oder eine Kieferfehlstellung sein, die man beim Zahnarzt ggf. behandeln lassen sollte. Aber auch seelische Belastungen wie Stress können zum Zähneknirschen führen. Gelegentliches Knirschen ist harmlos, häufiges Knirschen kann die Zähne übermäßig abnutzen und sollte behandelt werden. Möglich sind je nach Ursache und Intensität Ent- spannungsübungen oder eine Knirschschiene. Die verhindert zwar nicht das Knirschen, aber zumin- dest das Abnutzen der Zähne. Schnarchen Schnarchen ist keineswegs den Erwachsenen vor- behalten. Auch bei Kindern kommt es bereits vor. Schnarcht das Kind während einer Erkältung oder eines anderen Infekts, ist das meist von vorüber- gehender Dauer und harmlos. Behandlungsbe- werden mindesten vier Stunden. Sonst kommen die Kleinen abends schwer zur Ruhe. Manche Kinder machen den Eltern relativ früh und relativ deutlich klar, wenn sie keinen Mittagsschlaf mehr machen wollen. Ob sie ihn noch brauchen, merken Eltern daran, ob sie abends sehr quengelig sind oder den Nachmittag auch ohne Nickerchen gut überstehen. Wenn Kinder wiederum abends spät einschlafen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass es Zeit ist den Mittagsschlaf abzukürzen oder ganz abzu- schaffen. Hier kann ein Test am Wochenende hilf- reich sein. Ist dann tatsächlich der Abschied vom Mittagsschlaf gekommen, sollte das Kind abends eher ins Bett gehen, damit es insgesamt auf aus- reichend Schlaf kommt. Wo und wie Kinder Mit- tagsschlaf machen, ist ebenfalls sehr individuell: auf dem Sofa in der Stube, im eigenen Bett oder im Elternbett, allein oder mit Mama. Alles, womit die Familie gut klarkommt, ist legitim. Zum Problem wird der Mittagsschlaf meist dann, wenn das Kind älter wird, ihn eigentlich längst nicht mehr braucht, in der Kita aber noch schlafen muss. Dann kann es sein, dass die Eltern abends bis 22 Uhr noch ein munteres Kind zu Hause haben und morgens kommt das Kind dann nicht aus dem Bett. Hier empfehlen wir ein Gespräch mit den Er- ziehern bzw. der Kita-Leitung. Eventuell gibt es be- reits eine Wachgruppe in der Einrichtung oder eine solche könnte etabliert werden. Alternativ können Sie darum bitten, dass Ihr Kind während der Mit- tagsruhe leise ein Buch ansehen darf. Kleiner Trost, für jene Eltern, die den Mittags- schlag gern nutzen, um sich selbst mit hinzulegen » Engelslächeln: Das erste Lächeln schenken die meisten Babys ihren Eltern übrigens im Schlaf. Erst später folgt das bewusste Anlächeln. Designed by Javi indi/ Freepik

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