lausebande-12-2021
Corona Update ‹ 19 Zum Impfstoff Der Impfstoff wurde zu schnell entwickelt, er kann nicht sicher sein Das stimmt nicht. Der Impfstoff wurde wie jeder andere Impfstoff in großangelegten Studien über- prüft. Richtig ist, dass in die Technologien für die modernen und zuerst fertig entwickelten mRNA Impfstoffe rund 20 Jahre Forschung einflossen. Die Entwicklungszeiten für Impfstoffe haben sich schon zuvor deutlich verkürzt. Im Fall von Sars- CoV-2 standen nahezu unbegrenzte finanzielle Mittel für die Impfstoffentwicklung zur Verfügung und gleichzeitig wurden einzelne Phasen der Ent- wicklung parallel vollzogen. Die Impfstoffe muss- ten in einer 3-stufigen Testphase aber wie jeder andere Impfstoff Verträglichkeit und Wirksamkeit beweisen. Die Zulassung wurde als Notfallzulas- sung angesichts der laufenden Pandemie schneller vollzogen. Dadurch wird erstmals in einer laufen- den Pandemie eine Immunität durch Impfung ermöglicht. Bei der letzten globalen Pandemie, der Spanischen Grippe nach Ende des ersten Welt- kriegs, wurde die Immunität mit rund 50 Mio. To- ten durch Infektion erreicht. Diesmal besteht die Chance, dass durch Schaffung eines Großteils der Immunität mittels Einsatz eines Impfstoffes die Sterbefälle deutlich geringer ausfallen. Die Impfstoffe wurden nicht ausreichend getestet Das Gegenteil ist der Fall. Noch nie wurden Impf- stoffe so gründlich getestet. An der dritten Stufe, den klinischen Studien, nahmen bei Biontech/ Pfizer weltweit über 44.000 Personen teil, bei Moderna etwa 30.000 Teilnehmer und bei Astra- Zeneca etwa 24.000 – wobei je eine Hälfte einen Placebo und die andere Hälfte den Impfstoff er- hielt. Auch ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen wurden berücksichtigt. Die Studienteilnehmer wurden über mehrere Monate hinweg überwacht. Die Impfstoffe gelten deshalb als sehr, sehr sicher. mRNA-Impfstoffe können das Erbgut verändern Das ist schlichtweg unmöglich. Die Bestand- teile des mRNA-impfstoffs haben keinen phy- sischen Kontakt zum Erbgut. Der biochemische Vorgang ist bekannt und nachvollziehbar do- kumentiert. Ganz im Gegenteil sind sämtliche Bestandteile der bekannten mRNA-Impfstoffe innerhalb weniger Tage komplett aus dem Kör- per verschwunden. nenfach verimpft. Die Ständige Impfkommission wird eine Empfehlung des Impfstoffs für Deutsch- land sicher erst nach gründlicher Prüfung im kommenden Jahr aussprechen. Eltern sollten sich bei der Frage, ob sie ihr 5- bis 11-jähriges Kind impfen lassen wollen, nicht unnötig unter Druck setzen. Wem die Impfung der Kinder wichtig ist, weil sie beispielsweise in der Familie engen Kon- takt zu älteren Risikopatienten pflegen, der kann seine Kinder mit der Zulassung auch impfen las- sen. Ein Blick in die USA zeigt wie zuvor bei allen anderen Altersgruppen keine Auffälligkeiten. Wer sein Kind nicht impfen lassen möchte, der muss das auch nicht. Kinder sind von Covid-19 nach wie vor kaum betroffen und Kinder sollten keine Verantwortung für jene Erwachsenen über- nehmen müssen, die eine Impfung ablehnen. Es gibt zwar auch Hinweise auf eventuelle Fälle von Long Covid bei Kindern, hier reichen aber die Da- ten aktuell nicht aus und ein Zusammenhang ist nicht erwiesen. Auch ein Abwarten der Impfung bei kleinen Kindern ist also völlig in Ordnung. ZumVirus Das Virus gilt als erforscht. Die Wissenschaft hat bereits seit Monaten keine nennenswerten neuen Erkenntnisse ergänzt, wie das etwa im ersten Jahr nach Ausbruch der Pandemie der Fall war. Auch die aktuellen Entwicklungen der Neuinfektionen wurden im Sommer aus der Wissenschaft heraus skizziert, wenn auch der Anstieg nicht ganz so dynamisch vermutet wurde. Wer allerdings re- gelmäßig beim RKI in Berichte schaut oder dem Podcast von Christian Drosten lauscht, dem war bekannt, dass uns bei einer weiteren Mutlosig- keit und Entscheidungsunfreude der Politik eine erneute, hohe Welle ins Haus steht. Bis Ende November sind in Deutschland rund 3 Mio. Men- schen über 60 Jahren und 11 Millionen Erwachse- ne unter 60 Jahren nicht geimpft, genau dort liegt das Risiko bei der aktuell dynamischen Durchseu- chung unserer Gesellschaft. Vor allem die älteren Menschen sind nun selbst bei schneller Impfung noch gut zwei Monate ohne vollständigen Im- munschutz – bei einer Sterblichkeit von knapp 5% der Neuinfektionen in der älteren Bevölkerung ist das mögliche Ergebnis einer ungebremsten vier- ten Winterwelle einfache Mathematik. Letztend- lich stirbt in dieser Altersgruppe jeder Zwanzigs- te, der sich infiziert. Die folgende Übersicht widmet sich üblichen Argu- menten gegen eine Impfung:
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2