lausebande-12-2025

Titelthema ‹ 51 Rezepte für mehr Harmonie unterm Baum Ein Ratgeber rund um das Thema Streiten & Versöhnen Es duftet nach Vanillekipferln, das Kerzenlicht erhellt den Adventskranz, und irgendwo zwischen Geschenkpapier, Kinderlachen und klingelnden Handys hört man plötzlich einen wütenden Schrei: „Das ist meins!“ Die Geschwister streiten sich um die neuen Bauklötze, während im Hintergrund die Großeltern über die passende Garzeit des Bratens diskutieren und sich Ehemann und Schwager über die aktuelle Politik in die Haare kriegen. Ein paar Minuten später liegt die Stimmung am Boden. Weihnachten – das Fest der Liebe – ist längst auch das Fest der Konflikte. Es gibt kaum eine andere Zeit im Jahr, in der Familien so intensiv beieinander sind, so hohe Erwartungen haben und so wenig Raum für Rückzug. Und genau dann passiert es: Streit. Weihnachten ist nicht immer nur das Fest der Liebe und der Besinnlichkeit. Bei einer YouGovUmfrage gab jeder Vierte an, dass es Weihnachten zum Streit kommt – meist mit der besseren Hälfte oder den (Schwieger-)Eltern. Anlass ist meistens das Weihnachtsfest selbst bzw. die organisatorischen Details. Zehn Prozent gaben sogar an, dass sie einer Familienfeier schon mal bewusst ferngeblieben sind, um Streit zu vermeiden oder dass sie bestimmte Personen aus dem selben Grund gar nicht erst eingeladen haben. Dabei ist Streit kein Fremdkörper im Familienleben, kein Zeichen dafür, dass etwas schiefläuft. Im Gegenteil: Er gehört dazu, so sehr wie das gemeinsame Lachen, Spielen, Essen, Kuscheln und Trösten. Doch während Harmonie und Zuneigung in Familien gern gefeiert werden, gilt Streit eher als Makel. Eltern fühlen sich schnell schuldig, wenn sie sich uneinig sind oder die Kinder streiten. Dabei ist der Konflikt selbst kein Problem – entscheidend ist, wie man damit umgeht. Kinder, die lernen dürfen sich zu streiten, zu versöhnen und zu vergeben, erwerben Fähigkeiten, die ihnen auch im späteren Leben weiterhelfen. Weihnachten – das Fest der Liebe? Dass in der Weihnachtszeit häufiger als sonst gestritten wird, hat viele Gründe. Fachleute sprechen von einem „Emotionsstau“, der sich schon Wochen vorher aufbaut. Eltern jonglieren mit Terminen, Geschenkelisten, Krippenaufführungen, Schulfeiern und Familienbesuchen. 34 25 19 18 15 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Ablauf WeihnachtenBeziehungsprobleme Aufgabenverteilung gefühlte Benachteiligung Weihnachtsessen Häufigste Konfliktthemen zum Fest Angaben in Prozent, Quelle: YouGov 2019

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