lausebande-12-2025

56 › Titelthema Versöhnungsstein: Ein besonders schöner Stein, das kann auch ein selbst bemalter sein, wird zum Versöhnungsstein deklariert. Wer bereit ist, sich wieder zu vertragen, gibt ihn an das andere Kind. Friedensblume: An einem Ort in der Wohnung wird eine gemalte oder ausgedruckte Blume mit mehreren großen Blütenblättern aufgehangen. Zum Vertragen schreibt jedes Kind etwas Nettes über den anderen in eines der Blütenblätter. Wenn die Blume voll ist, wird daneben eine neue aufgehangen. Eltern als Vorbild Während Kinder oft erstaunlich schnell wieder miteinander spielen, obwohl sie sich kurz vorher noch an die Gurgel gehen wollten, dauert es bei Erwachsenen mitunter etwas länger, bevor sie sich wieder versöhnen. Dabei gilt beim Streiten und Vertragen – ebenso wie in fast allen anderen Lebenslagen: Kinder lernen nicht durch Ermahnen, sondern durch Beobachten und Nachahmen. Wenn sie sehen, dass Eltern sich streiten, aber dabei respektvoll bleiben, einander zuhören und sich später entschuldigen, dann begreifen sie intuitiv: So geht das. Wenn Eltern dagegen laut, verletzend oder abwertend werden und Türen zuknallen, agieren sie im Streit mit der Schwester oder dem Bruder vermutlich genauso. Insofern ist es nicht schlimm, wenn Kinder miterleben, dass Mama und Papa sich uneinig sind – solange sie auch sehen, dass diese sich wieder versöhnen. Eltern, die Konflikte konstruktiv austragen, zeigen ihren Kindern, dass Meinungsverschiedenheiten normal sind und Beziehungen das aushalten können. Problematisch ist lauter oder gewalttätiger Streit zwischen Eltern auch deswegen, weil Kinder darauf mit Angst oder Schuldgefühlen reagieren können. Sie haben Angst, dass sich Mama und Papa trennen, suchen die Schuld für den Streit bei sich oder haben Angst, dass sie auch etwas von der Wut abbekommen. Manche übernehmen sogar unbewusst eine Vermittlerrolle und versuchen, die Eltern zu „versöhnen“. Ist ein Streit tatsächlich vor den Kindern eskaliert, sollten die Eltern erklären, was passiert ist: „Wir haben gestritten, aber wir haben uns Top-Streitursachen zwischen Eltern 1. Erziehung 2. Haushalt 3. Care-Arbeit & Mental Load 4. Sexualität 5. freie Zeit für sich/ me-time 6. Finanzen 7. Schwiegereltern Eltern dürfen durchaus vor dem Nachwuchs streiten - sollten dabei aber trotz aller Emotionen an ihre Vorbildfunktion denken. Foto: Estraaanton, istock

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