Titelthema ‹ 57 wieder vertragen. Es war nicht deine Schuld.“ Solche Sätze geben Sicherheit und verhindern, dass Kinder emotionale Lasten übernehmen. Wie sehr das Vorbild der Eltern Einfluss auf die Kinder haben kann, zeigen Studien. Kinder, die in Familien aufwachsen, in denen Konflikte offen, aber respektvoll besprochen werden, zeigen später ein höheres Maß an Empathie, Frustrationstoleranz und Selbstreflexion. Kinder, die dagegen in Umgebungen leben, in denen Streit unterdrückt oder ständig lautstark ausgetragen wird, entwickeln häufiger Angst vor Konflikten oder Aggressionen. Beides erschwert später den Umgang mit Meinungsverschiedenheiten. Das Ziel sollte also nicht sein, Streit zu vermeiden, sondern ihn so zu gestalten, dass alle Beteiligten daraus lernen können. Externe Hilfe holen Manchmal allerdings geraten Familien in Konfliktspiralen, die sie nicht mehr allein durchbrechen können – das kann sowohl beim Streit zwischen Geschwistern der Fall sein als auch zwischen Partnern oder sogar zwischen Eltern und Kindern. In jedem Fall gilt: Wenn Streit zum Dauerzustand wird, wenn Aggression, Rückzug oder Verzweiflung überwiegen, dann ist Hilfe von außen sinnvoll. In der Lausitz gibt es zahlreiche Anlaufstellen: Erziehungsberatungsstellen, Familienzentren, Schulsozialarbeit, die Telefonseelsorge, die Nummer gegen Kummer. Auch Familiencoaches und Paartherapeutinnen bieten Unterstützung an. Streitthemen in Familien Wir haben hier vor allem über Streit zwischen Geschwistern geschrieben. Natürlich kommt es auch mal zwischen Eltern und Kindern zum Zoff. Die Anlässe dafür sind in vielen Familien ähnlich, wie Befragungen und Studien zeigen. Klassische Konfliktthemen sind demnach Aufräumen & Mithilfe im Haushalt, Schule & Hausaufgaben und die Mediennutzung. Bei älteren Kindern und Teenagern kommt es auch mal zum Zwist über die Wahl der passenden Kleidung oder der Kleidermarke. Es gibt auch zwischen Eltern typische Streitthemen, auf Platz eins steht die Erziehung der Kinder. Die Frage, wie viele Süßigkeiten erlaubt sind, gehört ebenso dazu wie die Frage nach dem ersten Handy fürs Kind oder die Frage nach dem Umgang mit Bestrafung und Belohnung. Auf Platz zwei folgt bereits der Dauerbrenner Haushalt, hier scheint sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht viel getan zu haben. Platz 3 geht an die unbezahlte Care Arbeit inklusive Mental Load. Vor allem Mütter haben das Gefühl, dass in diesem Bereich sehr viel an ihnen hängen bleibt und dass dies nicht ausreichend wertgeschätzt wird. Taschengeld Aufstehen Essen Hygiene Lautstärke im Haus Bildschirmzeit Sauberkeit im Haushalt Hausaufgaben machen Helfen im Haushalt Lernen für die Schule Die häufigsten Konfliktthemen zwischen Eltern und Kindern Quelle: YouGov
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