lausebande-12-2025

Titelthema ‹ 59 Baum? Eltern sollten rechtzeitig klären, wer die Geschenke besorgt und was geschenkt wird. Für größere Runden überlegen Sie vorher, ob bestimmte Reizthemen für die Zeit des Treffens komplett ausgespart werden, weil sie immer wieder zu Streit führen. Familien können sich auch auf ein Time-Out-Symbol einigen, das auf den Tisch gestellt wird, sobald die Stimmung zu kippen droht. Dann wird die Gesprächssituation für ein gewisse Zeit unterbrochen. Ein Spaziergang an der frischen Luft kann ebenfalls Wunder wirken. Man verlässt die Enge der Stube und kann die Gemüter draußen etwas abkühlen lassen. Ansonsten gilt Weihnachten ebenso wie bei jedem anderen Streit: Wünsche äußern statt Vorwürfe zu machen, empathisch statt energisch sein. Wenn zum Fest der Liebe trotzdem wieder die Anspannung steigt, das Kind das falsche Geschenk bekommt, der Braten zu dunkel ist und jemand beleidigt den Raum verlässt – dann sehen Sie es nicht als Zeichen des Misslingens, sondern der Menschlichkeit. Es gehört dazu. Entscheidend ist, dass die Familie wieder zusammenfindet, dass jemand den ersten Schritt macht, dass das Lächeln zurückkehrt. Kinder, die das erleben, lernen: Liebe ist nicht das Gegenteil von Streit, sondern das, was bleibt, wenn man sich wieder versöhnt. schrieben. Darin appelliert sie: „Lassen Sie uns streiten, oder wie ich es lieber ausdrücke: Seien wir bereit, uns auseinanderzusetzen! Diesen Appell braucht es heute mehr denn je. Unsere Gesellschaft zersplittert in immer mehr Gruppen und Grüppchen, die alle zu ihrem Recht kommen wollen. Ohne konstruktive Auseinandersetzung werden wir keine gemeinsame Basis finden. Wir müssen uns einigen – auf Werte und auf Regeln, die für alle gelten. Doch scheinen wir vom konstruktiven – lösungsorientierten – Streiten weiter entfernt denn je. In einem Klima der Krisen und der Verunsicherung zerfällt das öffentliche Auseinandersetzen in schrille Misstöne und harsche Angriffe auf der einen und ängstliches Schweigen auf der anderen Seite.“ Sie singt ein Loblied auf den Streit, der schon in Familien stattfinden sollte (s. Interview im Anschluss). Harmonie unterm Weihnachtsbaum? Also doch wieder Streit unterm Weihnachtsbaum? Wer an den Festtagen nicht die Streitkultur retten möchte, kann ein paar Vorbereitungen treffen, um das Streitrisiko zu minimieren. Zunächst sollten sich Eltern und Kinder über bestimmte Abläufe einig sein: Wann wird der Baum aufgestellt, wer schmückt den Wenn mein Bruder Karlo das gleiche Spielzeug haben will wie ich, und mich haut, dann bin ich sauer und sage: Halt, stopp, hör auf damit, ich habe das jetzt. Wenn das nichts bringt, gehe ich zu meiner Mama und sage ihr das, damit sie mir hilft. Lennard (5) mit Karlo (3) Manchmal streite ich mit meinem kleinen Bruder, zum Beispiel wenn er mir etwas wegnimmt oder wenn ich etwas habe, womit er gerade spielen will. Dann boxt oder schubst er auch schonmal. Aber wir vertragen uns meistens schnell wieder. Und wenn wir das nicht allein schaffen, gehen wir zu unseren Eltern und die helfen uns dann. Charlotte, 9 Jahre Mein jüngerer Bruder und ich, wir streiten schon öfter. Eben gerade haben wir gestritten, weil wir beide einen gestempelten Fingerabdruck von Mama haben wollten, den gab es am Stand der Polizei. Das ist oft ein Grund für Streit, dass wir beide gleichzeitig das Gleiche haben wollen. Aber wir vertragen uns auch schnell wieder. Mailo, 7 Jahre

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