Seite 20 - lausebande-02-2013

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Titelthema :: Seite 20
zu dem Embryo gelangen können. Dadurch kann
die Entwicklung des Ungeborenen gestört werden
und es ist möglich, dass sich das Risiko einer Früh-
geburt erhöht.
Neben Karies gibt es weitere mögliche Erkrankun-
gen der Zähne und der Mundhöhle. Deswegen ist es
umso wichtiger, dass Sie die Zahnpflege Ihres Kin-
des ernst nehmen, noch bevor der erste Zahn durch-
gebrochen ist und regelmäßig den Zahnarzt aufsu-
chen. Weitere Problemquellen sind Zähneknirschen
und schiefwachsende Zähne. Zähneknirschen ist
ein Problem, welches erst relativ spät auffällt, da es
während des Schlafens stattfindet und Eltern nicht
die Augen eines geschulten Zahnarztes haben, um
die abgeriebenen Kauflächen bei Zeiten erkennen
zu können. Dagegen hilft keine Zahnbürste, ebenso
wenig wie gegen schiefe Zähne.
Gewissenhafte und gründliche Zahnpflege so-
wie regelmäßige Zahnarztbesuche, auch ohne
schmerzhafte Beschwerden, sind das A und O.
Die Meinung, dass Milchzähne weniger Pflege be-
nötigen, da sie sowieso ausfallen, ist eine schwer-
wiegende Fehleinschätzung. Diese Zähne haben
nicht zuletzt eine wichtige Platzhalterfunktion für
mehr Freiraum gibt es für die Bakterien, sich zu
entfalten und die Zähne anzugreifen. Die Bakteri-
en, die für die Entstehung der Karies hauptverant-
wortlich sind, mögen Kohlenhydrate und Zucker.
Diese werden in Säure umgewandelt und greifen
den Zahn an. Der Zahnschmelz wird angegriffen,
die Mineralstoffe werden herausgelöst und der
Zahn bekommt Löcher. Das bedeutet nicht, dass
Sie Ihrem Kind nur noch Eier zum Essen geben
sollten. Ein bewusster Blick auf die eigene Ernäh-
rung und die des Kindes kann in keinem Fall scha-
den. Wenn Sie sich konkret rückversichern möch-
ten, wenden Sie sich an einen Experten (Zahnarzt,
Kinderarzt, Ernährungsexperte, etc.).
Sie sollten sich jedoch nicht nur um die Zahnge-
sundheit Ihres Kindes Gedanken machen, sondern
auch um Ihre eigene. Diese beiden Thematiken
hängen eng miteinander zusammen. Der Zahn-
arzt steht bei den meisten nicht an erster Stelle der
Menschen, die man gerne besucht. Vernachlässi-
gen Sie jedoch während der Schwangerschaft Ihre
Mundhygiene, zum Beispiel, weil Ihnen von der
Zahnbürste im Mund so richtig, richtig schlecht
wird, können sich die oben erwähnten Bakterien
mit Leichtigkeit in Ihrem Mund vermehren. Küs-
sen Sie dann Ihr unglaublich süßes Baby, kann es
die Anlagen für Karies noch vor dem ersten Zahn
haben. Mitsamt der anderen hormonell beding-
ten Umstellungen im weiblichen Körper während
einer Schwangerschaft verändert sich auch das
Zahnfleisch. Es ist weicher, leichter gereizt, blutet
schneller. Übelkeit hin oder her – bei vielen Frauen
ist auch ohne morgendliches Erbrechen eine Be-
rührung im Mund mehr als unangenehm. Sollte es
sich einrichten lassen, lassen Sie Ihre Zähne und
alles drum herum noch vor der Schwangerschaft
durchchecken und währenddessen am besten alle
drei Monate. Schwere und komplizierte Eingriffe
wird Ihr Zahnarzt wahrscheinlich mit Rücksicht
auf das kommende Baby auf einen Zeitpunkt nach
der Geburt verlegen oder noch vor einer geplanten
Schwangerschaft durchführen. Deswegen sollten
Sie sowohl mit Ihrem Frauenarzt, als auch mit Ih-
rem Zahnarzt über einen Kinderwunsch reden. Das
ist nicht nur wegen der Vermeidung von mögli-
chen Röntgenstrahlungen oder einem gesteigerten
Kariesrisiko wichtig. Es ist belegt, dass bei einer
Zahnbetterkrankung Gifte von beispielsweise Par-
odontitisbakterien in den Blutkreislauf und somit
Gründliche Reinigung:
Nach jedem Essen Zäh-
ne putzen, schwer erreichbare Stellen mit Zahn-
seide säubern. Es kann nicht schaden, während
der Schwangerschaft mindestens eine professio-
nelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen
zu lassen. Dadurch werden Keime und Bakterien
weitestgehend beseitigt.
Heißhunger:
Süßes oder Saures sollten Sie vor
allem in großen Mengen meiden. Sollten Sie
Heißhunger auf zum Beispiel Schokolade haben:
Essen Sie lieber eine halbe Tafel auf einmal und
putzen sich direkt danach die Zähne, als dass Sie
über den Tag verteilt immer wieder kleine Stück-
chen zu sich nehmen.
Übelkeit:
Sollten Sie an Übelkeit während der
Schwangerschaft leiden und sich erbrechen
müssen, putzen Sie sich nicht direkt nach dem
Übergeben die Zähne. Zu diesem Zeitpunkt ist der
Zahnschmelz durch die Magensäure angegriffen.
Spülen Sie mit Wasser und greifen Sie erst circa
eine viertel Stunde danach zur Zahnbürste.
Weitere Tipps kann Ihnen Ihr Zahn- und Frauen-
arzt geben.
Zahnpflege während der Schwangerschaft