Seite 25 - lausebande-02-2013

Basic HTML-Version

Titelthema :: Seite 25
der erste Zahn da ist. Bei der Sorge ums Kind gibt
es kein „zu früh“, wobei man nicht paranoid wer-
den sollte. Wichtig ist, wie bei allen anderen mögli-
chen Erkrankungen: Den Arzt aufsuchen, bevor die
Beschwerden nicht mehr zu übersehen sind.
Die Angst vorm Zahnarzt ist hausgemacht. Es gibt
kaum einen Arzt, vor dem sich die Menschen so
fürchten, wie vor dem Zahnarzt. Deswegen: Egal,
wie viel Angst Sie selbst davor haben – lassen Sie
es für Ihr Kind zu keiner großen Sache werden.
Versprechen Sie keine Belohnungen nach dem Be-
such, erzählen Sie im Vorfeld nicht, wie schlimm
der letzte Besuch für Sie selbst war, etc. Es tut auch
nicht Not, Ihr Kind vor seinem ersten Zahnarztbe-
such zu beruhigen. Wenn es hört „Keine Sorge, es
wird schon nicht so schlimm sein.“, wird es sich
fragen „Ja, warum sollte es denn schlimm sein?
War es doch beim letzten Mal, als mir von einem
Menschen in weißem Kittel in die Ohren geschaut
wurde auch nicht.“ Es wird also eine Erwartungs-
haltung, die eine schlimme Erfahrung von vorn-
herein mit einbezieht, aufgebaut. Gehen Sie mög-
Warten für Kinder:
Da es derzeit nur wenige
eigens auf Kinder spezialisierte Zahnärzte gibt,
bietet sich als erster Schritt auf der Suche zum
geeigneten Arzt ein Blick ins Wartezimmer an –
Gibt es eine Kinderecke oder Spielzeug und Kin-
derzeitschriften und -bücher? Wenn nicht, gehen
hier wohl weniger kleine Patienten ein und aus.
Vor der Untersuchung ist (vielleicht) keine
Untersuchung:
Sollte Ihr eigener Zahnarzt, aus
welchen Gründen auch immer, nicht für Ihr Kind
in Frage kommen, sehen Sie sich bei dem poten-
ziellen „Neuen“ um, reden Sie mit Ihm und den
Schwestern. Sie können sich auch in Ihrem Um-
feld nach Empfehlungen informieren. Für die
Behandlung von Kindern sind Geduld und Ein-
fühlungsvermögen das A und O. Trotz, verständ-
lichem Stress im Praxisalltag sollte eine beruhi-
gende Atmosphäre vorhanden sein.
In der Ruhe liegt die Kraft:
Der Zahnarzt sollte
Ihr Kind Schritt für Schritt an die Situation ge-
wöhnen. Die liegende Position, die große, helle
Lampe, die Instrumente, etc. können einschüch-
ternd wirken, zumal Eltern oft vorbelastet mit
eigenen Ängsten das Behandlungszimmer auf-
suchen. Vielleicht können Sie Ihr Kind zu einer
einfachen Routineuntersuchung Ihrer eigenen
Zähne mitnehmen.
Der Zahnarztbesuch ist ein Kinderspiel:
Und
genau das sollte er auch sein. Statt mit Fachchi-
nesisch an die Eltern gewandt, sollte das Kind
spielerisch und voller Fantasie erklärt bekom-
men, was gerade passiert. Nicht jeder hat Fanta-
sie, dass kann durch Ruhe und Einfühlungsver-
mögen wettgemacht werden.
Was sagt das Kind:
Ihr Kind wird Ihnen zu ver-
stehen geben, wenn es mit dem Arzt nicht ein-
verstanden ist. Waren Sie mit der Behandlung
zufrieden und Ihr Kind mochte die Nase vom
Zahnarzt nicht, gibt es kaum Grund, zu wechseln.
Hier ist Abwägen wichtig. Versuchen Sie Ihrem
Kind im Nachhinein keine Bedenken einzureden,
indem Sie mehr als nach anderen Arztbesuchen
nach dem Empfinden fragen.
Augen auf bei der Zahnarztwahl:
lichst ausgeruht, entspannt und unaufgeregt zum
Zahnarzt. Das fällt umso leichter, je besser man
den Zahnarzt für sein Kind findet. Ist man trotz
eigener Ängstlichkeiten mit seinem eigenen zu-
»
Franziska (30) und Leandra (7):
„Mit eineinhalb
Jahren hat Leandra durch einen Unfall einen
unteren Schneidezahn verloren. Dadurch hatte
sie schon früh Kontakt mit Zahnärzten und Kie-
ferorthopäden. Der fehlende Zahn wurde durch
eine Art „Zahnspange mit drittem Zahn“ ersetzt.
Durch diese schmerzhafte Erfahrung hat sie et-
was Bammel vorm Zahnarzt, aber Zähne putzen
ist bei uns gar kein Problem, das gehört einfach
zum Tagesablauf dazu.“