lausebande-02-2022

Aktuelles ‹ 35 Corona Update bei seiner Vervielfältigung durchmenschliche Zellen auf. Die enorme Verbreitung vonOmikron ist logisch auch mit einer Zunahme dieser Schreibfehler und somit mit Mutationen verbunden. In Dänemark hat sich zum Redaktionsschluss eine neue Omikron-Variante durchgesetzt, über die noch wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen. Es kann sein, dass Omikron in Kombination mit Delta zu einer hochansteckenden und deutlicher krankmachenden Variante führt, es könnte ebenso eine Variante entstehen, die den Immunschutz noch stärker umgeht unddadurch eine große Zahl anMenschen erneut infiziert. Da die Bevölkerung durch Lücken und Verzögerungenbei der Impfungnicht „synchron“ immunisiert ist, können Varianten auch wieder aufflammen oder verändert zurückkehren. Es kann aber ebenso sein, dass sich eine kommende Variante durchsetzt, die noch milder verläuft und sich letztendlich zu einer Erkältungskrankheit wie andere Coronaviren oder die Grippe entwickelt. Sicher scheint aus den Erkenntnissen der vergangenen zwei Jahre, dass die Pandemie imSommer weitgehend zur Ruhe kommt. Wissenschaftler sprechen von einem weitgehend „normalen“ Lebensgefühl imSommer 2022. Die Situation im Herbst wird deutlich vorsichtiger bewertet. Viele Wissenschaftler haben im vergangenen Jahr zwar vor einer Herbst-Welle gewarnt, die Heftigkeit der Delta-Variante hat aber wirklich alle überrascht. Insofern bleibt das Ende der Pandemie im Unklaren. Omikron könnte zu einer weitgehenden Herdenimmunität führen und den Weg aus der Pandemie in eine Endemie ebnen – in der das Virus ähnlich der Grippe zwarweitermutiert und evtl. periodischeAuffrischungsimpfungen vor Infektionen schützen, aber die Gesellschaft über eine Grundimmunität und ausreichend TherapienundMedikamente verfügt. ZuVariantenund Immunität Fragen erreichen uns immer wieder zum Schutz einer Impfung vor neuen Virusvarianten – hier kursieren vor allem in den sozialenMedien noch immer viele Fake News. Da gerade Omikron den Impfschutz umgehenkann, wirddie Impfung an sichumsomehr infrage gestellt. Eine vereinfachte Erklärung der Abwehrreaktion unseres Immunsystems kann evtl. Sicherheit und Aufklärung liefern. Im Grunde erfolgt die Immunabwehr indrei Verteidigungslinien: • 1. Erkennt das Immunsystem ein Virus bereits beim Eindringen, wird es von den sogenannten „neutralisierenden Antikörpern“ abgeräumt. Im besten Fall kommt es erst gar nicht zur Infektion. Diese Verteidigung ist sozusagen hochspezialisiert und auf das Virus abgestimmt. Omikron – Fluch oder Segen? Die seriöse Wissenschaft agiert in der Pandemie inzwischen sehr vorsichtig. Leider werden in Medien noch immer Informationen aus dem Zusammenhang gerissen oder verkürzt – Schlagzeilen über vermeintliche Katastrophen schaffen Quoten. Dennoch deutet sich an, dass Omikron gerade für unser Land mehr Segen als Fluch sein kann. Omikron bricht bei Infizierten schneller aus als bisherige Varianten und wird dadurch auch schneller weitergegeben. Gleichzeitig betrifft es vor allem die oberen Atemwege und schädigt Lunge und Organe offensichtlich weniger. Diese Kombination aus enormer Zunahme an Infektionen mit milden Verläufen könnte dabei helfen, die großen Impflücken in älteren Bevölkerungsgruppen Deutschlands zu schließen. Sicher werden auch hier Infizierte im Krankenhaus landen und sterben, der Anteil solcher Fälle an den Gesamtinfektionen scheint aber deutlich abzunehmen. Ein Blick nach Großbritannien schafft Hoffnung: Dort erreichte Omikron zum Jahreswechsel seinen Höhepunkt mit täglichen Infektionsfällen um die 200.000 und Inzidenzen über 2.000 (in Deutschland sind es zum Redaktionsschluss bis zu 140.000 Infektionsfälle am Tag bei einer Inzidenz von etwa 800), dennoch nahm die nachschleppende Einweisung Infizierter ins Krankenhaus nur leicht zu und die Einweisung auf Intensivstationen sogar ab. Auch hier waren es weit überwiegend Ungeimpfte, die intensiv behandelt werden mussten oder starben – und Großbritannien hat wie viele andere Länder gerade bei den älteren Bevölkerungsgruppen bessere Impfquoten als unser umetlicheQuerdenker und Skeptiker angereichertes Volk. Drei Wochen später hat sich die Inzidenz auf der Insel jedenfalls halbiert, das Gesundheitssystem geriet nicht an seine Grenzen. Insofern könnte Omikron ein gewaltiger Schritt aus der Pandemie heraus sein, da es bei relativ geringer Belastung des Gesundheitssystems enorme Menschenmengen mit dem Virus in Kontakt und die Gesellschaft so einer Herdenimmunität näherbringt. Denn auch wer sich mit Omikron infiziert, verfügt danach wenigstens über eine Grundimmunität. Die WHO veröffentlichte Ende Januar eine Schätzung, wonach binnenweniger Wochen jeder zweite Europäer von Omikron erreicht wird. Unser stetes Plädoyer für eine Impfung wird mit Blick auf den Herbst dadurch allerdings nicht entkräftet –wie nachfolgende Informationen zeigen. Was kommt nachOmikron? Wie sich das Virus weiter verändert, kann heute niemand sagen. Bei seiner Verbreitung treten beständig unzählige Mutationen sozusagen als „Schreibfehler“

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